Donnerstag, 25. März 2010

ich bin jacks zeitloser autofahrer

heute habe ich wohl einen sehr engen verwandten vom zuletzt erwähnten minimalkonfigurierten autofahrer (ja, der mit dem 200m rückwärts-seitwärts einparken) getroffen...

folgende situation:

heute war ich beruflich wieder mit der bahn unterwegs und stand bei kollege lokführer im führerstand...der zug fährt verhältnismäßig langsam (50km/h) auf einen unbeschrankten bahnübergang zu, welcher auch nicht mit lichtzeichen gesichert ist... das bedeutet für anwohner und insassen ein klangtechnisch ausbaufähiges aber der verkehrssicherheit zuträgliches pfeifkonzert seitens des zuges und erhöhte wachsamkeit beim lokführer...und theoretisch auch bei evtl sich nähernden fahrzeugen...

der bahnübergang war gut einsehbar und von links näherte sich ein vw pritschentransporter...die geschäftige person hinterm steuer hat den zug gesehen und mit sicherheit auch den durchdringenden warnpfiff gehört...daraufhin reduzierte besagter transporter die geschwindigkeit ein wenig und näherte sich weiterhin dem bahnübergang...es folgten noch zwei vorgeschriebene warnpfiffe seitens des zuges...

-> ich bin jacks mutprobe...

jeder vernünftige autofahrer hätte spätestens vor den warnkreuzen angehalten und hätte rationalerweise eingesehn, dass der zug stärker ist und somit vorfahrt hat.. aber nein... der herr im transporter gab wenige meter vor den gleisen wieder ordentlich gas und schob sich ungefähr drei meter vor dem mittlerweile hart notbremsenden zug über die gleise...zeit ist geld, oder?

-> ich bin jacks wutprobe...

der lokführer war verständlicherweise laut am fluchen...

ich verstehe nicht so ganz warum es für viele menschen so schwer ist, einfach mal stehenzubleiben an einem bahnübergang der keine schranken hat... vor allem dann wenn man den zug schon näherkommen sieht... den meisten scheint auch nicht bewusst zu sein dass das gewicht des zuges bei einem aufprall (auch bei niedrigen geschwindigkeiten) ausreicht um den teilweise nur ein bruchteil davon wiegenden pkw in ein handliches stück alteisen zu verwandeln...aus dem einen auch die erfahrenen kräfte der feuerwehr nur schwer wieder hinausschneiden können...
darüber hinaus ist der bremsweg eines fahrzeuges mit vierzig tonnen und mehr bei der haftreibung von metall auf metall nicht wirklich vergleichbar mit dem bremsweg eines autos auf der straße...

genauso schwer begreiflich scheint es manchen menschen zu sein, dass schienengebundene (man beachte den ausdruck "gebunden") fahrzeuge nicht mal eben ausweichen können und um den rastlosen fahrer und seine rostlaube herumkurven können... aus diesem grund haben lokomotiven eher selten (um genau zu sein GAR KEINE) lenkräder...
(um nochmal genau zu sein: das einzig radähnliche ist dort ein handrad zum einstellen der geschwindigkeit...)

also liebe autofahrer...und natürlich auch lkw und kleintransporterkutschierer:
fuß vom gas...das reduziert die blutdruckschwankungen beim personal und die notbremsungen...und verhindert dass -wie man im eisenbahnerjargon sagt- alle nachher vorne aussteigen müssen...

Keine Kommentare: