Freitag, 26. März 2010

ich bin jacks stilsichere uniformität II

nachdem ich mich HIER schonmal ausgiebig über die uniform der massen ausgelassen habe, dachte ich, dass mich nichts mehr schocken könnte...

aber wie sooft wird man eines besseren belehrt, denn heute morgen an der haltestelle sah ich acht homies mit kapuzenpullovern in verschiedenen pastellfarben (oft in der rosa ecke) ...

auf jedem rücken allerdings prangte zusätzlich ein gold oder silbern glänzender totenkopf mit diversem nicht näher zu identifizierendem gedöns...federn...herzen...waffen...gestrüpp (oder vornehm ausgedrückt "florale applikationen")...

leider hatte ich grad keine kamera zur hand...

-> ich bin jacks eigene modische meinung:

an alle *ich-zieh-mir-was-rosanes-mit-nem-glitzertotenkopf-drauf-an-weils-geil-is-un-ich-dann-auch-geil-bin-styler*: ES SIEHT SCHEISSE AUS!!!


Donnerstag, 25. März 2010

ich bin jacks zeitloser autofahrer

heute habe ich wohl einen sehr engen verwandten vom zuletzt erwähnten minimalkonfigurierten autofahrer (ja, der mit dem 200m rückwärts-seitwärts einparken) getroffen...

folgende situation:

heute war ich beruflich wieder mit der bahn unterwegs und stand bei kollege lokführer im führerstand...der zug fährt verhältnismäßig langsam (50km/h) auf einen unbeschrankten bahnübergang zu, welcher auch nicht mit lichtzeichen gesichert ist... das bedeutet für anwohner und insassen ein klangtechnisch ausbaufähiges aber der verkehrssicherheit zuträgliches pfeifkonzert seitens des zuges und erhöhte wachsamkeit beim lokführer...und theoretisch auch bei evtl sich nähernden fahrzeugen...

der bahnübergang war gut einsehbar und von links näherte sich ein vw pritschentransporter...die geschäftige person hinterm steuer hat den zug gesehen und mit sicherheit auch den durchdringenden warnpfiff gehört...daraufhin reduzierte besagter transporter die geschwindigkeit ein wenig und näherte sich weiterhin dem bahnübergang...es folgten noch zwei vorgeschriebene warnpfiffe seitens des zuges...

-> ich bin jacks mutprobe...

jeder vernünftige autofahrer hätte spätestens vor den warnkreuzen angehalten und hätte rationalerweise eingesehn, dass der zug stärker ist und somit vorfahrt hat.. aber nein... der herr im transporter gab wenige meter vor den gleisen wieder ordentlich gas und schob sich ungefähr drei meter vor dem mittlerweile hart notbremsenden zug über die gleise...zeit ist geld, oder?

-> ich bin jacks wutprobe...

der lokführer war verständlicherweise laut am fluchen...

ich verstehe nicht so ganz warum es für viele menschen so schwer ist, einfach mal stehenzubleiben an einem bahnübergang der keine schranken hat... vor allem dann wenn man den zug schon näherkommen sieht... den meisten scheint auch nicht bewusst zu sein dass das gewicht des zuges bei einem aufprall (auch bei niedrigen geschwindigkeiten) ausreicht um den teilweise nur ein bruchteil davon wiegenden pkw in ein handliches stück alteisen zu verwandeln...aus dem einen auch die erfahrenen kräfte der feuerwehr nur schwer wieder hinausschneiden können...
darüber hinaus ist der bremsweg eines fahrzeuges mit vierzig tonnen und mehr bei der haftreibung von metall auf metall nicht wirklich vergleichbar mit dem bremsweg eines autos auf der straße...

genauso schwer begreiflich scheint es manchen menschen zu sein, dass schienengebundene (man beachte den ausdruck "gebunden") fahrzeuge nicht mal eben ausweichen können und um den rastlosen fahrer und seine rostlaube herumkurven können... aus diesem grund haben lokomotiven eher selten (um genau zu sein GAR KEINE) lenkräder...
(um nochmal genau zu sein: das einzig radähnliche ist dort ein handrad zum einstellen der geschwindigkeit...)

also liebe autofahrer...und natürlich auch lkw und kleintransporterkutschierer:
fuß vom gas...das reduziert die blutdruckschwankungen beim personal und die notbremsungen...und verhindert dass -wie man im eisenbahnerjargon sagt- alle nachher vorne aussteigen müssen...

Dienstag, 23. März 2010

ich bin jacks eindringlicher appell

...an alle fußgänger, nordic walker und dergleichen:

der bereich zwischen bürgersteig und fahrbahn -in laufrichtung meist links- ist nicht aus jux und dollerei mit einem weißen streifen abgetrennt und in roter farbe ausgeführt... und nein...die stadt wollte auch keine eventuell falsch bestellten roten pflastersteine loswerden und hat die deshalb dort verlegt...das hat schon alles einen tieferen und vor allem ganz einfachen sinn...dem ein oder anderen denklegastheniker helfen vielleicht die aufgemalten fahrräder auf die sprünge...

WENN ihr also schon fälschlicherweise den extra rot markierten FAHRRADWEG mitbenutzt (der aufmerksame leser merkt schnell, dass fußGÄNGER und radFAHRER sich in der art der fortbewegung unterscheiden... und daraus resultiert auch die räumliche trennung der verkehrswege...), dann seid bitte so nett und macht freundlicherweise platz wenn radfahrer näher kommen... spätestens wenn die klingel noch durch wütendes geschreie unterstützt werden muss, ist der frieden auf bundesdeutschen straßen nicht mehr gesichert... und der blutdruck der betroffenen radfahrer ebensowenig...

und wenn ihr dann immerhin soweit seid, dass ihr auf der richtigen seite spaziert, dann tut mir bitte noch einen letzten gefallen: wenn ihr den radweg überqueren wollt, dann macht es wie beim zebrastreifen und schaut vorher mal kurz nach links und rechts...

-> ich bin jacks animalisches verhaltensmuster

und wenn ihr das schon nicht auf die reihe bekommt und unachtsamer weise auf den radweg rennt, dann bleibt bitte beim erblicken eines unverhofft auftauchenden radfahrers (konnte man ja auch nicht erwarten auf einem RADWEG...) nicht mitten auf dem radweg stehn und verfallt auch nicht in eine schreckstarre... so wie rehe die man nachts mit dem auto anleuchtet... kurz bevor sie in der statistik der wildunfälle auftauchen...geht einfach weiter oder zurück...

und zu guter letzt noch einen gruß an den netten autofahrer mittleren alters mit seinem hässlichen grau-beigen opel omega, der leider erst nach zweihundert metern gemerkt hat, dass er die parklücke verpasst hat und dann auf die selten dämliche idee gekommen ist, rückwärts auf dem radweg (weil auf der straße macht der regelkonforme deutsche sowas ja nicht) wieder zur parklücke zurück zu kurven (ja, kurven...rückwärts geradeaus fahren ist scheinbar für einige eine herausforderung von ungeahntem ausmaß)...
zur krönung der ganzen aktion gab es für mich dann die international bekannte geste "scheibenwischer", als ich auf einmal als RADfahrer auf dem RADweg unterwegs war und ausweichen musste...

deutschland, deine autofahrer...

-> ich bin jacks entflammter hass

(ja, ich bin gereizt...)

Montag, 22. März 2010

ich bin jacks not am mann

im grunde könnte ich auch einen kompletten abend in einem club oder ähnlichem damit verbringen, ein kühles bierchen zu trinken und von leicht erhöhter position aus die tanzfläche zu beobachten...ich hätte ohne zweifel meinen spaß dabei, die voyeuristischen dränge in mir zu befriedigen...und anschließend würde ich ein buch schreiben...

die tage war ich auf einer veranstaltung, die von der namensgebung eigentlich suggeriert, dass man dort nur leute ab einem gewissen mindestalter vorfindet...doch der anteil derer, der sich mal wieder jung fühlen möchte, stellt doch sehr deutlich die mehrheit und ist weit von der altersschwelle dreißig entfernt...

auf der tanzfläche war klimatisch betrachtet der sommer schon voll im gange und die musik animierte zum tanzen... da irgendwie jeder der meinung war, ihm respektive ihr gehöre die halle alleine, war es etwas schwieriger einen platz zu finden, an welchem a) die gefahr eines arms in den rippen oder im gesicht recht gering war und b) sich nicht andauernd leute durchzwängten... die suche führte uns dann ziemlich in die mitte...in nächster nähe nur noch drei damen die eher minder attraktiv wirkten... geschmäcker sind nun mal verschieden...

plötzlich spürte ich etwas unterhalb von meinem gesäß sehr offensive antanzversuche einer der frauen...sie war sehr engagiert und für den fall dass ich die absichten nicht gleich bemerkt hätte, wurde der anpressdruck irgendwann so groß, dass sich mein geldbeutel schon auf den weg an die frische luft machte...sehr effektive methode falls sie eines tages dazu übergehen sollte, vom tanzen zum klauen zu wechseln... da ich wusste was mich jenseits meines sichtfeldes erwartete, wurde mir die sache relativ schnell zu blöd und ich entfernte mich unauffällig aus dem einflussbereich der wild tanzenden dame...

-> ich bin jacks vertikaler ausdruck...

... eines horizontalen verlangens... aber dieses war nur sehr einseitig vorhanden und definitiv nicht bei mir...

so holte ich mir ein bier und stand etwas abseits...im laufe des abends fiel mir eine horde vorzeigechecker auf, die sich ebenfalls auf der tanzfläche vergnügte... drei jugendliche mitbürger ausländischer herkunft im stilsicheren dress: hautenges boss-shirt bei eher mäßig ausgeprägter oberkörpermuskulatur...hart an der grenze zur metrosexualität, shirt natürlich in die von einer gürteltasche gedeckten hose gesteckt, selbige wiederum zielsicher in den socken versenkt...

die gang tanzte sich innerhalb von einer guten halben stunde quer über die tanzfläche... angefangen wurde bei richtig gutaussehenden mädels... sensationeller spitzenwert beim abservieren durch gutaussehende frauen: vier sekunden...

keiner der drei konnte auch nur ansatzweise bei hübschen frauen landen...aber wo man jetzt irgendwann ein aufgeben oder vertagen der mission erwarten würde, legten die drei tanzgetiere nun eine sonderschicht ein... und versuchten sich jetzt an den eher mittelmäßig hübschen damen, die weniger extrovertiert durch die gegend hüpften und auch wesentlich mehr stoff um ihre haut gehüllt hatten...

-> ich bin jacks eiserner wille

allerdings blieb auch bei den notlösungsfrauen die erfolgsquote ausbaufähig denn das ausschweifende tanzverhalten der drei fand auch hier keinen anklang...

kurz zur info: das tanzverhalten folgte folgender choreographie: während zwei die auserwählten damen gegen etwaige konkurrenz regelrecht abschirmten, tanzte der dritte schließlich eine der damen an... nach welchem schema der antanzende ausgewählt wurde, konnte ich nicht ermitteln, zumindest wechselten sie sich ab... im schnellsten fall war so ein antanzen dann auch schon nach weniger als dreißig sekunden erledigt und die nomaden der tanzfläche zogen weiter...

irgendwann im laufe des abends, nachdem die drei auch von den notnotlösungsfrauen ignoriert wurden, kamen sie zu den drei anfangs erwähnten eher weniger hübschen damen bei denen wir standen...

und siehe da:

-> ich bin jacks glück des tüchtigen

...die einen die nie angetanzt wurden und die anderen die immer abgewiesen wurden hatten sich auf wundersame art und weise gefunden...das kosmische uhrwerk des schicksals hat seine zahnräder ein wenig weiter gedreht...und die zeiger standen urplötzlich und unverhofft auf erfolg... (ja, hier läuft das alles noch analog)

Dienstag, 16. März 2010

ich bin jacks chronometrische schwäche

mal in aller kürze:

die tage war ich mal wieder -wie es sich für den ökologisch bewussten und mit sinn für nachhaltigkeit ausgestatteten reisenden gehört- mit der bahn unterwegs...auf dem bahnsteig herrschte eher wenig betrieb und irgendwann gesellten sich auch zwei junge damen in meine hörreichweite... im gegensatz zum großteil der restlichen jugend konnten sich beide in korrektem deutsch unterhalten... ohne "alda" und "ey" oder "isch schwör" und dergleichen...

-> ich bin jacks funke der hoffnung...

...der in der finsternis der jugendliche idiotie aufglimmt...

keine zwei minuten später war besagter funke auch schon wieder erloschen als eine der beiden sagte "es dauert noch sechs minuten bis der zug kommt"...

im grunde keine verwerfliche aussage...bis man sie im kontext mit uhrzeit und abfahrtszeit des zuges betrachtet: uhrzeit 10:50, abfahrtszeit 10:54 ...

ihrer freundin fiel glücklicherweise die kleine umstimmigkeit auf und sie fragte "wieso in sechs minuten? es ist zehn vor und der zug kommt um :54"...

darauf die andere wieder: "na 50, 51, 52, 53, 54... sechs minuten"... (immerhin die richtige reihenfolge der zahlen...)

-> ich bin jacks mathematischer fauxpas

interessanterweise kam der zug dann sogar noch pünklich nach sechs bzw vier minuten... je nachdem wie man rechnet...denn zeit ist bekanntlich relativ, vor allem im schwerkraftfeld von bahnhöfen...

Samstag, 13. März 2010

ich bin jacks nautisches embargo

ein kleines lebenszeichen hier an dieser stelle... die forschungsarbeit im rahmen meiner abschlussarbeit ist aktuell sehr zeitraubend...insofern komme ich dem vorsatz mehr zu bloggen leider aktuell nicht nach...

zurück zum titel und in aller kürze:

als sich die schweizer in ihrer volksabstimmung gegen minarette entschieden hatten, brodelte es in der arabischen welt... der einstige "verrückte hund des nahen ostens", nennen wir ihn mal "gaddafi", hat sogar zum heiligen krieg gegen die schweiz aufgerufen und allen anständigen muslimen in der ganzen welt nahe gelegt, die schweiz in allen lebenslagen zu boykottieren...ja sogar die aufteilung des schweizer staatsgebietes unter deutschland, italien und frankreich hatte er der uno vorgeschlagen...

hinzu kommt noch die blockade schweizer güter im internationalen handel, die aufforderung sich schweizer flugzeugen in den weg zu stellen und zu guter letzt noch die aufforderung, schweizer schiffen die einfahrt in die häfen zu verweigern...

-> ich bin jacks harter schlag...

...gegen die stolze seefahrernation schweiz...die seit jahrhunderten für ihre entdeckungsfahrten, ihre starke flotte und ihre ruhmreichen kapitäne bekannt ist...

gerade mal recherchiert: derzeit fahren 35 schiffe unter schweizer flagge, zusammen machen sie ein promille (!) des welthandels aus...

somit dürften die meisten aufrichtigen muslime ziemlich lange zu suchen haben, bis sie irgendwo ein schweizer schiff finden, dem sie die einfahrt verweigern könnten... 13 der 35 schiffe sind übrigens schüttgutfrachter die mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit den lieben langen tag auf dem rhein unterwegs sind und sich herzlich wenig um das ankerverbot in tripolis oder sonstwo kümmern...

aber hauptsache mal den dicken markiert...

Sonntag, 7. März 2010

ich bin jacks animalische stille

jeder kennt diese situation:

man sitzt im zug oder einem anderen transportmittel und irgendwo in der nähe findet ein kaffeekränzchen statt, dessen teilnehmerinnen in einer tonlage jenseits von gut und böse gackern...klassischer fall von chronischer logorrhoe... ebenso denkbar die situation dass man menschen am tisch oder in der nähe hat, die sich einfach nur selbst gerne reden hören und dabei den größten scheiß absondern und es nicht einmal merken...oder aber die lokale gang an checkern übt sich in konversation...mäßig bis nicht erfolgreich...

aber wo pharmaunternehmen seit jahrzehnten wegschauen und der durchschnittsmensch seinen frust aussitzt oder die wut auf gefährliche art und weise anstaut, hat mutter natur ein einfaches und gleichzeitig effektives mittelchen entwickelt:

das ist eine wasserassel, eng verwandt mit den lustigen grauen tierchen die man aus heim und garten kennt, die sich gerne auch mal zu kügelchen zusammenrollen wenn gefahr droht... nur dieses possierliche tierchen mit einer größe von zwei cm lebt wie der name vermuten lässt im wasser...

-> ich bin maritime geschichtsstunde:

so oder so ähnlich könnte es abgelaufen sein:

eine gruppe von gemeinen radaufischen hat vielleicht zuviel vergorenes seegras gefressen und ein paar planktonbier zuviel getrunken und mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit in folge dessen die ganze nacht laut gesungen, gelacht, geblubbert und randale geschoben...und da sich unter wasser bekanntermaßen die schallwellen äußerst gut verbreiten war der halbe ozean ziemlich angepisst von der nächtlichen ruhestörung... irgendwann nachts haben dann sicherlich der ordinäre spießerfisch und der graue rentnerfisch mit den wasserasseln einen pakt geschlossen:
leben für ruhe

erstere fressen von nun an letztere nicht mehr, dafür sorgen letztere für ruhe...

wie funktioniert das ganze?

nun, wenn die radaufische einen kurzen moment nicht aufpassen, krabbeln die wasserasseln in deren mundhöhle und fressen die zunge, zapfen die schlagader an um zu überleben und übernehmen schließlich die funktion der zunge... natürlich nicht mehr um laut zu gröhlen sondern um weiterhin die nahrungsaufnahme und somit den fortbestand der parasitären lebensgemeinschaft zu ermöglichen...

und so sieht das ganze dann aus:
die wasserassel macht einen recht glücklichen eindruck, oder?


nun stelle man sich mal die bandbreite an möglichkeiten vor, die solch ein tierchen bei einsatz an land hätte:

egal wer wann wie wo nervt: mit einem einfachen blasrohr könnte man die zwei cm kleinen tierchen dem potentiellen störenfried in den mund schießen und schwupps verrichten sie dort ihre arbeit und die umgebung wird von einem meer der stille geflutet...

-> ich bin jacks lustige welt der tiere...

bilder: bbc
bericht hier

Mittwoch, 3. März 2010

ich bin jacks alltäglicher wahnsinn

im folgenden nun ein kurzer überblick über meinen bisherigen tag der in vielen punkten mal wieder die frage aufwirft, ob sich sämtliche mächte des guten, des bösen und des hässlichen gegen mich verschworen haben oder ob vielleicht götter und teufel irgendwo im himmel bei nem bierchen sitzen und auf einem flatscreen mein leben beobachten und wetten abschließen... frei nach dem motto "gleich tickt er aus" ...

heute auf dem vormittagsprogramm stand ein experiment welches unter dem workingtitle "drei arzttermine innerhalb von drei stunden" lief... ich gebe zu es war gewagt...

erste etappe war die autofahrt zu den terminen eins und zwei... zeitlich wie immer knapp an der grenze des machbaren kalkuliert rechnete ich für die anfahrt mit der benutzung der örtlichen umgehungsstraße um so auch gleichzeitig die bahngleise überbrückt zu überqueren und im rahmen der pünktlichkeit zu bleiben... aber wie das immer so ist wenn die variablen zeit und not in umgekehrt proportionalem verhältnis stehn: grau ist alle theorie... schon die zufahrt zu besagter umgehungsstraße war blockiert durch einen bus und einen lkw mit auflieger...

beide standen sich in einer engen neunzig grad kurve gegenüber und natürlich sahen sich beide fahrer im recht und mit typischem alphamännchengehabe und wild gestikulierend wurde der jeweils andere aufgefordert, den rückwärtsgang einzulegen... aber jede geste die als aufgabe gewertet werden könnte, hätte natürlich einen drastischen abfall des testosteronspiegels zur folge...

oder die fahrkünste beider fahrer waren so begrenzt, dass fünf meter zurücksetzen ein ding der unmöglichkeit bedeutete...fahren will halt gelernt sein... wie das mobile kräftemessen ausgegangen ist, weiß ich leider nicht, ich entschied mich angesichts der auf beiden seiten immer länger werdenden schlange an wartenden fahrzeugen für die fahrt durch die innenstadt und niveaugleiche kreuzung der schienen...

-> ich bin jacks cineastisches déjà-vu

vielleicht kennt der ein oder andere die szene aus dem großartigen film "the truman show":
gegen ende versucht der protagonist mittels auto aus der künstlichen welt auszubrechen und nähert sich einer kreuzung...aus der ferne ist kein verkehr zu beobachten, aber als er sich besagter kreuzung nähert werden aus allen himmelsrichtungen fahrzeuge dorthin dirigiert und diese verursachen aus heiterem himmel geschickt inszeniert einen stau...

genau so ging es heute morgen meiner wenigkeit an jeder kreuzung in der gesamten stadt... ok..."nur" zwei an der zahl, aber trotzdem nervig...

und wie sollte es auch anders sein? natürlich kam auch gerade in dem moment in dem ich mich den gleisen näherte ein zug und die schranken schlossen sich...

die zeit wurde immer knapper...

dann endlich auf der bundesstraße angekommen, setzten sich auch noch die einzigen beiden lkw die an diesem morgen unterwegs waren, direkt vor mich während ich auf der einfädelspur den gütertransport auf der straße leise verfluchte...

wie durch ein wunder schaffte ich es doch noch auf die minute genau zu arzttermin eins... ich hatte bei der terminvergabe schon erwähnt, dass nur eine dreiviertelstunde zeit sei und mir wurde daraufhin versichert dass das überhaupt kein problem sei...

es vergingen zehn minuten im wartezimmer... der reihe nach verschwanden alle patienten die schon vor mir da waren... es vergingen zwanzig minuten im wartezimmer... der anteil derer die anscheinend noch vor mir an die reihe kommen würden, wurde langsam aber sicher überschaubar...allerdings vergingen weitere zwanzig minuten und ich hatte noch gute fünf davon bis zum nächsten termin... ich wollte dann an der anmeldung kurz bescheid sagen dass ich später nochmal kommen würde, da termin zwei der wichtigere sei, aber das wollte man nicht gelten lassen und ich wurde freundlich aber bestimmt dazu aufgefordert, zu warten... meine akte wurde ganz nach oben gelegt und schwupps: ich war als nächstes dran... und ein kurzes telefonat kündigte mein zu spätes erscheinen bei termin zwei schonmal entschuldigend an...

auch kassenpatienten werden manchmal "bevorzugt" behandelt...

wie immer stand die zeit in behandlung in keinem verhältnis zur wartezeit und ich konnte mit zehn minuten verspätung termin zwei wahrnehmen...

dieser zog sich auch wieder übelst in die länge und trotz ausreichend zeitpolster schien es eng mit termin drei zu werden...über eine stunde wartezeit und dann knappe zehn minuten beim arzt selbst...

auf dem weg zurück mit dem auto und gleichzeitig dem weg zu termin drei dann das unvermeidliche: alte frau... (beifahrer: alter mann mit hut...) in einem mindestens ebenso alten fiesta ... das profil der strecke entspricht in etwa einer anspruchsvollen bergetappe der tour de france und ich glaube sogar ein nicht-gedopter profiradfahrer hätte ansatzweise mit besagtem fiesta mithalten können... aber sowas gibt es ja bekanntlich leider nicht... im gegensatz zum fiesta, welcher real vor mir blieb... die kurven und gegenverkehr verhinderten auch jegliche überholmanöver...

-> ich bin jacks anglifizierter werbeslogan:

"fiesta: feel the unbelievable power of 34 PS"

und so fuhr die gute dame auch... gemächlich berghoch... mehrere hundert meter vor jeder kurve anfangen zu bremsen und in der kurve selbst soweit die geschwindigkeit verringern, dass die drehung der erde den rest besorgt...

leicht genervt kam ich dann aber trotzdem noch pünktlich zu termin nummer drei...

fazit: experiment irgendwie geglückt...