Mittwoch, 23. September 2009

ich bin jacks aussagekräftiges milchprodukt

heute war ich mal wieder einkaufen...eigentlich nichts besonderes...macht jeder früher oder später mal ... allerdings war dieses mal alles anders, alles neu... ich konnte heute in der neu-eröffneten und blitzblanken "netto" filiale einkaufen...
letzte woche bin ich mit meiner sammlung von pfandflaschen umsonst an die ehemalige "plus" filiale gefahren... nur damit mich vor der tür ein arbeiter mit unüberhörbarem ursprung aus dem deutschen osten auf die umbaumaßnahmen aufmerksam machen konnte...

-> ich bin jacks satz mit "x" ...

heute allerdings standen mir endlich das verbesserte angebot weil größere auswahl und das renovierte gebäude zur verfügung...außerdem gab es zehn prozent rabatt auf alles was das konsumwütige herz begehrte (und auch im laden zu erhalten war...) ...

soviel zu den vorteilen...

für mich als heranreifendes musterexemplar des menschlichen gewohnheitstiers war schon beim ersten betreten klar, dass das ein längerer einkauf wird: fast alles wurde umgestellt und fand sich nun an einem anderen platz wieder... durch das sichtlich auffällige umherirren der anderen käufer war ich aber immerhin beruhigt...es ging zumindest nicht nur mir allein so...

eines der dinge, die ich kaufen wollte, war joghurt... stinknormaler, handelsüblicher himbeer-fruchtjoghurt...im damaligen "plus" ohne probleme zu erwerben...aber jetzt?

es gibt vitaljoghurt, energyjoghurt, fitnessjoghurt, sommertrendjoghurt, gesundheitsjoghurt, ökojoghurt, genießerjoghurt, alternativjoghurt, buttermilchjoghurt, getreidejoghurt, allergikerjoghurt...

willkommen in der schönen neuen welt: wir definieren uns nun nichtmehr nur über die ikea einrichtung, den klamottenstil und den neuwagen...
nein, wir lassen nun auch durch das gekaufte joghurt unsere persönlichkeit proklamieren...

-> ich bin jacks alles entscheidende frage:

bin ich ein sommertrendjoghurt-typ?
verträgt sich das alternativjoghurt ideologisch mit meinem porsche?
essen couchpotatoes fitnessjoghurt oder doch eher genießerjoghurt?
steigt der meeresspiegel weiter wenn ich kein biojoghurt kaufe?

meinen langweiligen fruchtjoghurt übrigens habe ich dann zu guter letzt ganz unten am rand des kühlregals gefunden...

Donnerstag, 17. September 2009

ich bin jacks kurzer urlaub V

kurz nach der überpünktlichen ankunft am flughafen stansted ging es direkt durch die siebenundachtzig kilometer langen gänge zur passkontrolle...diesmal wenigstens mit freundlichen beamten besetzt...und schon waren wir offiziell in england...

unser bus brachte uns dann auch bequem und zuverlässig zur victoria station wo wir schon erwartet wurden... die erste station war -natürlich- ein pub wo wir unser erstes britisches bier zu uns nahmen... wirklich interessant wurde es dann aber erst im zweiten pub der tour, dieser hielt eine dartscheibe bereit... leider war nirgends ein kicker zu sehn, also mussten wir uns mit besagter scheibe aushelfen... da dart einer der volkssporte (neben saufen und handtuch auf liegestühle legen) der engländer ist, waren meine siegeschancen entspechend bescheiden...

-> ich bin jacks drohende blamage...

und so kam es dann auch, dass team germany (ich) relativ schnell hinten lag...ich beendete die runde mit einem beachtlichen vierten platz...(von vier...)

in einem zweiten durchgang spielten dann england, frankreich und deutschland eins und deutschland zwei...da konnte ich schon ein bisschen besser mithalten und übernahm überraschenderweise schnell die führung vor frankreich...

-> ich bin jacks phoenix aus der asche...

eine besonderheit der englischen darttradition sei noch kurz erläutert: wenn man in einem durchgang weniger als zwanzig punkte macht, muss man ein kleidungsstück ablegen...man hat mir allerdings erst nachdem ich teile meiner oberbekleidung verloren hatte, gesagt, dass auch schuhe erlaubt sind...

-> ich bin jacks miserable informationspolitik...

nun, gewonnen hatte ich dennoch nicht, platz zwei hinter england und vor frankreich...und nachdem wir uns dann alle wieder angezogen hatten und noch ein bier getrunken hatten, ging es weiter zum pizza express... zeitweise waren wir mit acht leuten unterwegs...stimmung war durchweg positiv...

im pizza express hab ich mich dann erstmal auf den toiletten verlaufen und stand irgendwann in der abstellkammer...zum glück konnte ich dann aber noch rechtzeitig die herrentoilette finden bevor meine blase geplatzt wäre...

die pizza dort war wesentlich besser und vor allem größer als bei pizza hut...zum belegten teigboden gönnten wir uns einen fruchtig herben wein (eher weniger mein fall...) und das mir mittlerweile aus den usa bekannte "tab water" (leitungswasser zum äußerst empfehlenswerten preis von null pfund) ...

kaum hatten wir aufgegessen und den zorn der bedienung auf uns gezogen weil wir nicht den vollen vorgeschlagenen trinkgeldbetrag zahlen wollten, waren wir auch schon vor der tür (nein, freiwillig...) und ab dann ging es nur noch zu viert weiter: frenchie, a., j. und meine wenigkeit...

wir haben dann noch ein gediechenes bierchen in einem weiteren pub getrunken und sind dann noch ein wenig durch das abendliche und angenehm beleuchtete london marschiert...und zu guter letzt den zug nach streatham common genommen...einem kleinen vorort von london, wo wir bei frenchie nächtigen durften...merci beaucoup an dieser stelle (auch wenn sie es nicht lesen wird...)

der nächste morgen wurde dominiert von einer einkaufstour auf der oxford street...dieses mal kam ich in ein richtig günstiges geschäft namens "primark" ... shirts drei pfund, jacken acht pfund, jeans zehn pfund, anzüge dreißig pfund... leider hat die zeit nicht mehr ausgereicht um das komplette angebot abzugrasen und die jeans waren leider auch nicht in meiner größe erhältlich...aber bei einem sicher noch kommenden weiteren london trip werde ich mich ausgiebig in diesem laden mit kleidern eindecken... für dieses mal mussten ein shirt und ein pullover ausreichen...

-> ich bin jacks kaufrausch mit ankündigung...

Mittwoch, 16. September 2009

ich bin jacks persönlicher brief

heute morgen hab ich -wie viele andere wahrscheinlich auch- in meinem briefkasten einen umschlag gefunden, von dessen "briefmarke" mich das konterfei von frank-walter steinmeier vertrauensvoll angrinste...

für alle die den brief nicht erhalten haben oder ihn direkt in die rundablage befördert haben, hier kurz und knapp der inhalt:

WIR brauchen klare grenzen, mehr kontrolle und bessere aufsicht der finanzmärkte...wie genau das von statten gehen soll, steht natürlich nicht im brief...
WIR brauchen auch in zukunft sozialen zusammenhalt und wirtschaftliche stärke...
wo soll zusammenhalt (egal welcher art) herkommen in einem land, in dem sich jeder selbst der nächste ist und zwanzig leute wegschauen wenn zwei andere einen einzelnen zu tode prügeln?

ICH habe die die zukunft deutschlands in den händen und ICH kann etwas verändern wenn ICH die spd wähle... mache ich das nicht, werden unsere kinder dumm, die armen noch ärmer, die banken noch pleiter und die alten noch älter...unabhängig vom einkommen...

-> ich bin jacks sublime botschaft:

wähl die spd...

na wenn ich da mal keine unerträglichen gewissensbisse bekomme, wenn ich gemeinerweise quasi vaterlandsverrat begehe und eine andere partei wähle...

immerhin verspricht genosse frank-walter mir, dass er hart für mich und unser land arbeiten wird...

Dienstag, 15. September 2009

ich bin jacks kurzer urlaub IV

der hinflug...ganz ohne rheumadecken...

und da war es wieder, das unbändige reisefieber, dass einen manchmal packt...gepaart mit den verlockenden und budgetschonenden möglichkeiten die einem eine billigairline bietet... und so hieß es für meine wenigkeit und kumpel a. am (viel zu) frühen sonntag morgen "auf zum flughafen und ab nach london"...

auf diesem hinflug ist nach den flügen nach prag wieder einmal aufgefallen, dass ryanair flüge ziemlich an eine kaffeefahrt erinnern...es gibt keine fünf minuten, an denen nicht versucht wird, konsumgegenstände an den mann / die frau zu bringen...

es beginnt schon, wenn der vogel noch am boden steht: das kabinenpersonal weißt darauf hin, dass es bald was zu essen und zu trinken gibt...in der luft kommt dann die gleiche ansage wieder, mit dem hinweis dass es besonders leckeres (tütensuppe und fünf minuten terrine) heißes essen gibt...dann läuft ein mitglied der bordcrew durch den gang und verteilt speisekarten...

und wieder bestätigt sich eine bisher immer wieder beobachtete tatsache: bei ryanair arbeitet bis auf wenige ausnahmen nur optische b-ware was stewardessen angeht...aber das ist ja bekanntlich geschmackssache...und liegt in des betrachters auge...

dann folgen zwei minuten entspannte ruhe bevor ein anderes crewmitglied den getränketrolley von hinten nach vorne schiebt und jeden passagier einzeln fragt, ob er / sie etwas trinken möchte...vorne angekommen, wiederholt sich das lustige spielchen auf dem rückweg wieder...vielleicht wurde ja einer der eingepferchten passagiere vom anblick eines fröhlich seine cola süffelnden mitreisenden so durstig...naja ein versuch war es durchaus wert
...
daraufhin wieder knapp drei minuten ruhe...nur unterbrochem vom turbinenlärm und gebrabbel anderer passagiere...

es folgt der hinweis, dass gleich eine ausgewählte exklusive kollektion edelster düfte und wässerchen verkauft wird, die bis zu sechzig prozent billiger sei, als am boden...gesagt - getan...ein crewmitglied läuft den gang auf und ab und wedelt mit für das gestresste reisendenauge gefällige edle und bunte verpackungen...

danach meldet sich der kapitän auch mal kurz zu wort und gibt infos zu reiseflughöhe, temperaturen und wetter preis... kaum ist diese ansage verhallt, wird bekanntgegeben, dass man nun auch zigaretten kaufen kann, mit denen man sich das rauchen abgewöhnen könne...gefolgt vom üblichen stöckeln auf dem planewalk...

dann mal wieder drei minuten entspannung... ob man dieses mal vielleicht ein wenig ruhe finden kann?

- aber nein...weit gefehlt... nach dem typischen "achtung, gleich gibts was auf die lauscher" klingelgeräusch wird man darauf hingewiesen, dass man nun gleich die berühmte ryanair scratchcard kaufen kann... diese rubbellose versprechen die tollsten preise, bargeld, autos oder sogar ryanair reisegutscheine...
ryanair legt dan direkt mal den finger nicht etwa in die wunde, sondern auf den dicken wohlstandsbauch...denn es wird an das gewissen der anwesenden appelliert: der erlös hilft kindern in ganz europa...offiziell zumindest...

keine zwei minuten nachdem die crew lächelnd und mit losen wedelnd durch die kabine (mit bestenfalls mäßigem erfolg) gelaufen ist, meldet sich der kapitän wieder und kündigt an, dass wir in zehn minuten landen werden... besagte zehn minuten waren nur unterbrochen vom müll einsammeln und den hinweisen, doch bitte alle gerätschaften auszuschalten und somit mit die längste ruhige zeit auf dem ganzen flug...

beim sinkflug wurde auch der blick auf die englische landschaft nicht mehr vom wolkenmeer verdeckt und einem mitglied der ebenfalls mitreisenden jugendgruppe...betreutes spielen...wie auch immer...entfuhr folgende messerscharfe beobachtung: "ey die haben ja viel weniger bäume wie mir" ... vielleicht sollte er sich mal deutsche felder von oben anschauen...dort wird er ähnlich dichten baumwuchs finden...

knappe zehn minuten vor plan setzte die maschine auf englischen asphalt auf und wir mussten uns noch die fanfare und den hardcore iren anhören, der ryanair als pünktlichste airline von ganz europa deklarierte...

abflug 10:00, ankunft 10:05, flugzeit 65 minuten...

-> ich bin jacks verrückte reise durch raum und zeit

Samstag, 12. September 2009

ich bin jacks einsamer samstag abend

irgendwie war früher alles besser, oder?

-> ich bin jacks spontaner anflug von nostalgie...

früher, in der idealisierten vergangenheit, in der guten alten zeit, damals...
als einen jedes wochenende die qual der wahl plagte, sich die events die klinke in die hand gaben...heute liegt eine staubschicht auf einigen klinken, so wenig ist mittlerweile los...

zumindest konnte ich heute abend noch ein wenig produktives leisten im hinblick auf meine baldige diplomarbeit...

und am montag gibt es dann mal wieder einen reisebericht...hatten wir ja schon so lange nicht mehr...


Donnerstag, 10. September 2009

ich bin jacks nichtssagendes credo

wir alle bewegen uns mit unserer nussschale auf dem ozean unserer psyche zwischen den beiden kontinenten "bin ich" und "will ich sein" ... mal treiben uns strömung und wind mehr an die eine küste, mal paddeln wir an die andere...

firmen geht es da ganz ähnlich, dort sitzen in den oberen etagen die lenker (und evtl auch denker) des unternehmens an einem tisch, beratschlagen stundenlang bei saft, cola, wasser und belegten brötchen, wie man denn das unternehmen und seine werte kurz und prägnant -mit hilfe eines credos- der öffentlichkeit präsentiert und positioniert...

wenn gerade die kreativität outgesourced wurde, dann wird auch gern mal eine kreativagentur angeheuert, die den missstand überbrücken soll und den job übernehmen soll...

wenn dann die anberaumte marathonsitzung zur mottofindung beendet ist oder die kreativagentur ihren scheck mit fünfstelligem betrag erhalten hat, wird mit übertriebenem stolz und viel brimborium ein sprüchlein oder eine auflistung präsentiert, die in den allermeisten fällen aus folgenden wörtern besteht:

qualität
kundenzufriedenheit
innovation
teamwork
integrität

zu allem überfluss wird dann meist auch noch eine eiligst produzierte imagekampagne auf den medialen markt geworfen, die möglichst das credo ausdrucksvoll unterstreichen soll...
die gern gesehene political correctness wird durch eine adrett gekleidete quotenfrau (assoziationen zur führungskraft sind durchaus erwünscht), einen quotenschwarzen und einen quotengelben zur geltung gebracht...

-> ich bin jacks kunterbuntes ethnospiel...

als betrachter sollte man besser eine sonnenbrille aufsetzen, denn besagte personen strahlen mit ihrem perlweißlachen mit einer supernova um die wette...

quintessenz von solch einem credo sollte eigentlich (wie so oft) sein, das unternehmen zu differenzieren und seinen kunden wie mitarbeitern einen anhaltspunkt bzw eine identifikationsmöglichkeit zu geben...doch mit einem allerwelts brot und butter motto bestehend aus oben genannten wörtern ist ein solches in etwa so nichtssagend wie ein stummfilm...
es dümpelt irgendwo unauffällig in der menge und geht unter... (um die eingangs benutzte metapher wieder aufzugreifen...)

noch schwerer als das wiegt die tatsache, dass viele unternehmen mit ihrem credo sehr nahe an der küste vom "will ich sein" kontinent entlang schippern und jeglichen bezug zur realität im eigenen unternehmen verloren haben...ein angestrebtes ziel für die zukunft sollte nicht teil eines den ist-zustand beschreibenden mottos sein...solch eine augenscheinliche diskrepanz verunsichert den kunden der statt einem "kundenzufriedenheit" versprechenden geschäftspartners einen haufen fauler und inkompetenter säcke vorfindet...

-> ich bin jacks letzte große frage:

warum aber machen sich so viele unternehmen trotzdem die mühe und begeben sich auf das oftmals dünne eis der mottoformulierung?

1994 wurde zum ersten mal in einem buch namens "built to last" der anreiz gegeben, kernwerte eines unternehmens in ein leicht verständliches credo zu packen...
das hat dann eine person als tip weitergegeben, manche haben zugehört und sich an den tip erinnert und in ihren seminaren an den mann / die frau gebracht, aus den seminaren sind viele weitere entflohen und haben den gedanken in die welt getragen...

Mittwoch, 9. September 2009

ich bin jacks eventueller rückzug

"wie im kindergarten" war mein erster gedanke als ich folgenden artikel gelesen hatte, kurzfassung: general motors möchte nun opel offenbar doch nicht verkaufen...

der neue mann an der spitze des sechzig%staatskonzerns hat festgestellt, dass opel im besitz von technologie ist, die gm in der zukunft helfen kann... und damit meint er explizit die spritspartechnik...

-> ich bin jacks späte einsicht...

schön, dass es nur diese eine krise und einen dreistelligen (oder vielleicht mittlerweile schon vierstelligen) milliardenbetrag brauchte, damit die us-amerikaner anfangen zu verstehen, dass auch autos unter zehn liter hubraum / respektive der gleichen zahl an benzinverbrauch fahrbar sind...

ich bin schonmal -im falle des verbleibs bei gm- auf die empörten reaktionen auf den zu erwartenden jobabbau gespannt...schätze da können die beschäftigten menschen- und lichterketten machen, soviel sie wollen...wenn sie nicht wollen dass die lichter im werk ausgehen, müssen einige weggehen...

Dienstag, 8. September 2009

ich bin jacks geupdateter dienstag

-> ich bin jacks meteorologisches update:

da ist sie ja wieder, meine alte freundin die sonne...

um das kurze gastspiel ihrerseit genießen zu können, werde ich anstehende recherchearbeiten doch gleich mal unter freiem himmel durchführen...auch wenn ich weiß, dass ich mich dann wieder darüber aufregen werde, dass das display fast unlesbar ist... aber man muss auch mal abstrichte in kauf nehmen...

-> ich bin jacks floristisches update:

es hat sich ein brauner fleck auf einem der blätter gebildet...irgendwie wusste ich es...das kann kein gutes ende nehmen...mal schaun wie es weitergeht...

-> ich bin jacks technisches update:

noch läuft kollege laptop ohne murren...allerdings bin ich noch ein wenig skeptisch...

Montag, 7. September 2009

ich bin jacks längere schrecksekunde

vor knapp drei stunden in meinem bescheidenen anwesen: ich schaue interessiert eine dokumentation (quarks und co), als plötzlich und ohne vorwarnung mein laptop einen kapitalen absturz mit bluescreen erleidet (fachjargon: bsod oder bluescreen of death)... kam bisher meist nur dann vor, wenn er über alle maßen gefordert war...aber diesmal lief einfach nur die doku...vielleicht altersschwäche...

der automatische neustart funktionierte dann erstmal nicht, weil er beim hochfahren nicht über das altbekannte auswahlmenu mit dem abgesicherten modus hinauskam...

die standardlösung in diesem falle ist dann einfach das gerät ein paar minuten vom netz zu trennen und das ganze zu wiederholen (im fachjargon heißt das "switch off and on again")

dieses mal bootete der laptop ganz brav bis zu dem punkt an dem ich eigentlich meinen mauszeiger mit dem desktop erwartet hätte...aber nein, jäh wurde meine freude enttäuscht...es wurde direkt wieder neugestartet... dieses schauspiel habe ich mir dann noch fünfmal angeschaut und kam dann zu dem entschluss "das bringt so nix"...

abgesicherter modus und scandisk bis zum abwinken brachten auch keine neuen informationen, geschweigedenn erfolg...jeder normale bootvorgang endete in einem neustart...

-> ich bin jacks aufkommende ratlosigkeit...

ich habe dann erstmal alle zusatzgeräte abgestöpselt, wlan deaktiviert und nochmal versucht zu booten... und siehe da: mein mauszeiger und mein desktop begrüßten mich nach dem erfolgreich abgeschlossenen bootvorgang...

die freude war groß, ich begann wieder alles einzustöpseln, wlan anschalten... und zack: neuer bluescreen und neustart... da ich bis zu diesem zeitpunkt erst die maus per usb verbunden hatte und dann wlan aktiviert hatte, konnte es nur an einem dieser beiden liegen...

-> ich bin jacks messerscharfe diagnostik...

nach einigen versuchen stand fest: jedes mal wenn ich wlan per schalter aktiviert hatte, kam ein bluescreen mit einem irq-zuweisungsfehler...

ich begann schonmal eine datensicherung falls ich hätte formatieren müssen...

aber noch wollte ich mich mit diesem worstcase nicht anfreunden...und probierte alles mögliche aus... vom manuellen ändern der speicherzuweisung bis zum schrauben am irq...was nicht ohne weiteres möglich ist, sondern nur indirekt wenn man andere geräte stilllegt...

brachte alles nichts...

letzte möglichkeit war dann nur noch, den wlan adapter einfach mal komplett zu löschen und wieder neu zu installieren...

und siehe da: ich bin wieder online...

-> ich bin jacks universeller pragmatismus...

danke microsoft für diese kurzweilige abendunterhaltung...

Sonntag, 6. September 2009

ich bin jacks kurzes gastspiel

stellen wir uns vor, wir wären seit mehreren dekaden ein sehr großer und sehr bekannter und sehr erfolgreicher hersteller von erfrischungsgetränken und diverse tests beweisen, dass unsere kunden uns mögen, weil wir WIR sind, ein teil der kultur und der gesellschaft...

allerdings ziehen testkandidaten bei geschmackstests regelmäßig die konkurrenz vor...
begründung der kunden beim geschmackstest: schmeckt besser, schmeckt süßer...

und dieser ärgste konkurrent schickt sich darüberhinaus noch an, uns nach und nach immer mehr marktanteil wegzunehmen...

was machen wir?

-> ich bin jacks revolutionäre idee...

wir ändern einfach die rezeptur unserer erfolgreichsten brause, welche seit annähernd neunzig jahren unverändert geblieben ist... pre-tests zeigen, dass der geschmack zwar im allgemeinen als angenehm empfunden wird, aber halt nicht allen schmeckt und viele testkandidaten sind verwundert oder irritiert als sie erfahren, dass das neue getränk von uns stammt... trotzdem wird der plan durchgezogen und ab einem stichtag die komplette produktion auf die neue mixtur umgestellt...

unser konkurrent nimmt dies dann zum anlass, in einer der größten und renommiertesten zeitung des landes eine ganzseitige anzeige zu schalten "colakrieg gewonnen"

-> ich bin jacks aggressives marketing

immerhin, unsere strategie geht zumindest für wenige wochen partiell auf, die umstellung spricht sich sehr schnell rum und innerhalb von nur zwei tagen wissen mehr als drei viertel der bevölkerung über die umstellung bescheid und die verkaufszahlen schnellen auch kurz in die höhe...

aber das was der pre-test angedeutet hat, beginnt sich langsam auszubreiten: der teil der bevölkerung dem unsere brause früher geschmeckt hat, ist irritiert...die enttäuschung darüber dass "das gute alte" rezept verändert wurde, ist groß...der teil der durch die veränderte mixtur als konsument neu gewonnen werden kann, kann diejenigen nicht aufwiegen, die aus protest nicht mehr kaufen... öffentlicher unmut macht sich breit...die telefone der beschwerdehotline klingeln unentwegt...personen von öffentlichem interesse sprechen sich gegen die neue mixtur aus...

-> ich bin jacks kapitaler fehlschlag

wir haben etwas verändert, was seit jahrzehnten typisch für unser land war, wir haben uns gewagt etwas anzutasten, was beinahe schon heilig war...womit sich die leute identifiziert haben...etwas von unschätzbarem wert...

und nach nur knapp drei monaten müssen wir uns eingestehen, dass die verbannung der originalmischung sowie die neue mixtur fehler waren und wir geben öffentlich bekannt, ab sofort wieder die alte mischung zu brauen...die neue brause wird aber weiterhin produziert und heißt fortan "brause II"...

daraufhin steigen die verkaufszahlen endlich wieder an...und wir schaffen es doch noch, unseren konkurrenten zu überflügeln...

nach wenigen jahren wird aber auch "brause II" die regale in den läden wieder verlassen und heimlich still und leise in der aservatenkammer der grandiosen fehlschläge landen...

nachdem wir uns dann auch schon an der goldenen regel "never change a winning team" vergriffen haben, so lassen wir auch bis heute noch verlautbaren, dass "brause II" dennoch ein erfolg war und uns geholfen hat, unseren status zu festigen...

wer sind wir?

Samstag, 5. September 2009

ich bin jacks minimaler umweg

dem ein oder anderen wird aufgefallen sein, dass gestern nachmittag so ab drei uhr der himmel über dem rhein-main gebiet die schleusen geöffnet hatte und die darunterliegende erde regelrecht geflutet wurde...

bei solch großen mengen an regenwasser verbunden mit laub, dreck und sonstigem schmodder auf bundesdeutschen straßen, kann schnell mal ein gullideckel an die grenzen seiner aufnahmefähigkeit stoßen... die folge davon ist ein kleiner see auf der fahrbahn...

so geschehen gestern nachmittag an einer belebten kreuzung mit mehrspurigem verkehr und fußgängerüberweg... auf einer sehr breiten rechtsabbiegespur an der ampel hatte sich solch ein besagter see an der kurveninnenseite gebildet und stellte manch einen autofahrer vor große probleme...

-> ich bin jacks witterungsbedingter aufenthalt...

da ich nicht wirklich nass werden wollte, wartete ich geschätzte zehn minuten auf eine straßenbahn und konnte ein wenig das verhalten der autofahrer beobachten...

das gestaute regenwasser war schätzungsweise schon gute dreißig cm tief und hatte mittlerweile auch weite teile des bürgersteigs in beschlag genommen, sehr zur freude der an der ampel wartenden fußgänger...bei der ersten grünphase fuhren noch sämtliche (sieben) autos direkt durch den see...zwar im schritttempo aber dennoch einfach mitten durch...war halt der kürzeste weg...das wasser schwappte noch weiter auf den bürgersteig, bei einigen kam es sicherlich auch durch die tür in den innenraum hinein...

bei der zweiten grünphase passierte das gleiche wie eben: alle (diesmal neun) fuhren mit gebührendem respekt und ganz langsam einfach mitten durch den see...wenn das bei den vorherigen schon geklappt hat, wird es jetzt auch wieder klappen... schließlich wurde niemand von der riesenpfütze verschluckt...

bei der dritten grünphase schließlich kam der vorletzte von allen fahrern auf die idee, die kurve ein wenig weiter außen anzufahren und so nicht direkt durch die pfütze zu fahren...und siehe da: das wasser schwappte nicht bedrohlich auf wartende fußgänger zu und der innenraum war ebensowenig in gefahr...

-> ich bin jacks späte einsicht...

durch das außen anfahren der kurve war die zurückgelegte wegstrecke nun minimal länger und diese fahrweise fand auch schnell nachahmer...und dann kam auch schon meine straßenbahn...

Freitag, 4. September 2009

ich bin jacks grüner daumen

die tage habe ich überraschenderweise noch ein geburtstagsgeschenk bekommen:

eine topfpflanze, "anthurien" um genau zu sein...

blüht leuchtend rot und heute habe ich das gute stück unter einsatz meiner trockenen kleider durch den starkregen sicher nach hause gebracht...
noch gehts dem pflänzchen gut, aber es ist eine persönliche premiere:

meine erste topfpflanze...ich hatte zwar schonmal einige zeit eine venusfliegenfalle bei mir zu gast, aber nach vier monaten ging sie den weg alles irdischen...und nicht wie man evtl vermuten könnte weil ich ihr das essen streitig gemacht habe oder sie mit steak gefüttert hatte...

nein...einfach so...

dieses recht traumatische erlebnis brachte mich zu der annahme, dass pflanzen und ich nie wirklich zueinander finden könnten...

seitdem hab ich auch ganz gut ohne pflanzen gelebt und die pflanzenwelt kam auch gut ohne mich aus... nennen wir es eine antisymbiose mit der beide seiten gut gefahren sind bisher...
nun wurden die karten neu gemischt...aktuell steht sie am fenster und genießt die spätsommersonne und ich mache mir gedanken wie ich den beinah schon unvermeidlichen todesfall zumindest herauszögern kann...

leider habe ich die pflegeanleitung bei laufen durch den regen verloren...so muss ich mich nun an das internet halten...was auch nicht immer einfach ist...bei zehn erfahrungsberichte hat man schnell elf meinungen zusammen...

-> ich bin jacks ungutes gefühl bei der sache...

ob sie es schon irgendwie ahnt?

ob sie weiß dass ich ganz sicher nicht mit ihr sprechen werde?

ob sie die unordnung hier stört?

wenigstens gibt es mit blumen keine eifersuchtsdramen...

Donnerstag, 3. September 2009

ich bin jacks schleichender herbstanfang

nobody on the road
nobody on the beach
i feel it in the air
the summers out of reach
(don henley)
irgendwie scheinen diese zeilen für genau diesen heutigen tag geschrieben worden zu sein...
dort wo die letzten wochen und monate immer menschen anzutreffen waren, die sich in der sonne räkelten und die warmen tage genossen, herrschte heute gähnende leere...
kein sehen und gesehen werden...kein fröhliches beisammensein auf wiesen am rheinufer...
nur der böige wind trieb unentwegt blätter vor sich her und diejenigen, die sich draußen aufhielten, gingen einen schritt schneller um möglichst bald wieder vor dem wind geschützt zu sein... nicht dass es kalt gewesen wäre...nein...

nur wird es das wohl mit dem sommer gewesen sein...

-> ich bin jacks leiser abschied...

Mittwoch, 2. September 2009

ich bin jacks anschauliche kettenreaktion

dieser tag begann eigentlich wie so viele: viel zu früh...allmorgendliches ritual...aufstehn, brötchen in den ofen, duschen, anziehen, brötchen belegen, tasche packen, straßenbahn erwischen, auf die arbeit gefahren werden...im zug noch was lesen oder schlaf nachholen...

dieses mal allerdings kam auf einem unterwegsbahnhof die durchsage, dass auf grund einer weichenstörung sich die weiterfahrt um geschätzte zehn minuten verzögern wird...

zu erläuterung: ich reise auf dem weg zur arbeit auf einer größtenteils eingleisigen strecke, sprich entgegenkommende züge müssen in bahnhöfen mit zwei gleisen aufeinander warten...wir wollen ja keinen frontalzusammenstoß auf offener strecke...

scheinbar war nun in einem vor uns liegenden bahnhof die weiche blockiert und die dort stattfindende zugkreuzung musste vorverlegt werden... was zur folge hatte, dass mein zug noch auf die ankunft des gegenzuges warten musste...

entgegen aller unkenrufe der anderen mitreisenden ging es auch wirklich nach zehn minuten weiter...unterwegs zweigt noch eine weitere strecke ab...die dort verkehrende regionalbahn hat auch brav gewartet (was regionalbahnen in neunundneunzig prozent der fälle immer machen...) ebenso wie die regionalbahn im endbahnhof meines zuges...

folgende kettenreaktion fand nun statt: die beiden wartenden regionalbahnen haben die zehn minuten schön weiter in die welt (ok, nur deutschland...) hinausgetragen und wiederrum an deren endbahnhöfen warteten weitere regionalbahnen die zehn minuten verspätung ab...

-> ich bin jacks allwissendes computerinformationssystem...

knappe zwei stunden später hatten sich besagte zehn minuten bis nach karlsruhe im süden und bis fast nach bonn im norden fortgepflanzt... und das alles nur wegen einer kleinen morgendlichen störung... getreu der devise: kleine ursache - große wirkung...

Dienstag, 1. September 2009

ich bin jacks leiser wutausbruch

heute war ich nach langer pause mal wieder auf dem gelände der uni unterwegs und mein weg führte mich unter anderem auch in einen normalerweise gut gefüllten pc raum im zentrum für datenverarbeitung...draußen herrschten schwül-warme neunundzwanzig grad mit fröhlich lachender sonne und es war einfach wunderbar, in einen auf neunzehn grad klimatisierten raum einzutreten...

zu meiner überraschung war nur eine einzige person im raum...ganz hinten in der ecke, bestückt mit headset und eifrig am klicken...die langen haare zum pferdeschwanz gebunden, schwarz gekleidet und etwas schlacksig und recht blass... mein erster gedanke, welcher sich instinktiv in meinem kopf breit mache, war "ah, onlinerollenspiel"...
selbiges entführt den spieler in eine andere...eine bessere welt, wo er mit axt, schwert und keule wilden monstern die virtuelle seele aus dem pixelleib knüppelt und die hübsch geformte prinzessin mit ordentlich bytes vor der hütte cybersexen kann, welche ihm im realen leben verwehrt bleibt...

-> ich bin jacks perfektes klischeebild

genau solche leute würde rtl interviewen bzw über solche leute würden sie eine reportage bringen, wenn ein möglichst "objektiver" bericht die sensationsgeilheit der flimmerkastenjünger muttermilchähnlich stillen soll...langweiliger alltag, langweiliger oder kein job, keine realen freunde, flucht in die heile virtuelle welt der onlinerollenspiele...der allumfassende, schockierende, menschliche und mitreißende bericht bei rtl punkt12...

ich für meinen teil wollte nur schnell ein paar artikel ausdrucken und über das uninetzwerk noch ein wenig recherche betreiben, da kam es mir gerade gelegen, dass der ansturm auf den drucker ausbleiben wird und sonst auch niemand im raum war... in ruhe liest es sich doch immernoch am besten...

die stille im klimaparadies wurde nur durch den drucker und einige aggressiv anmutende tastenklicks des zockers unterbrochen und während ich zwischen druckerstation und rechner pendelte, gesellten sich noch zwei weitere arbeitswütige menschen in den raum...allesamt treu dem verhaltenskodex "fresse halten und leise arbeiten" beinahe mucksmäuschenstill am werkeln...

wieder zurück am rechner und bei der recherche, durchbrach ein deutlich vernehmbarer knall gefolgt von einem leise gezischten "scheiße" die mauer der stille... unser rollenspielfreund geriet wohl scheinbar in arge bedrängnis bei seiner flucht aus seinem langweiligen leben...

ok, kann ja mal vorkommen, man schlendert unbefangen durch den wald, pfeift fröhlich ein liedchen, erfreut sich an der natur und zack... wird man von einer horde orks überfallen...

-> ich bin jacks moment der überraschung

leises schreien ist eine fähigkeit (um nicht zu sagen "skill") die der zocker wohl für einige zaubersteine bei der waldfee erworben hatte, begriffe wie "scheiße", "mist" und genervtes stöhnen wiederholten sich noch einige male...leise aber deutlich...
das ganze fluchen gipfelte schließlich in einem schlag mit der maus auf den tisch und dem nun schon deutlicher vernehmbaren ausruf "scheiße, warum hatte der arsch soviele angriffspunkte..."

ich habe es mir mal erklären lassen: angriffspunkte werden nach einem komplizierten verfahren errechnet, das sowohl die zur verfügung stehenden waffen als auch die "erlernten" und "erworbenen" fähigkeiten berücksichtigt...somit weiß man, wieviel lebensenergie man einem gegner bei einem angriff abziehen kann, abhängig von dessen rüstung (verteidigungspunkte...bla bla bla) ... so in etwa funktioniert das...

-> ich bin jacks anschauliches beispiel:

hätte ich im moment des wutausbruchs auf grund des nervpotentials überreagiert und mit einem der rechner nach dem zocker geworfen, so wären meine angriffspunkte relativ hoch gewesen...rechner gegen den kopf kann zu schmerzen führen... da der zocker keine rüstung besaß (verteidigungspunkte gleich null) hätte ich ihm den ein oder anderen schaden zugefügt...

man sollte noch erwähnen, dass die rechner allesamt am arbeitsplatz festgekettet sind, somit war das ein eher schlecht zu verwirklichendes beispiel... stühle hingegen sind frei verfügbar... also kann man das beispiel analog auch mit einem stuhl beschreiben...

mit ähnlichen folgen für den zocker...

wie oft er dann noch gestorben ist und wieviele angriffspunkte anderer ihm noch zum verhängnis wurden, weiß ich leider nicht... ich hatte alles gefunden was ich gesucht hatte und machte mich wieder auf den heimweg... innerhalb von knappen fünfundvierzig minuten fand draußen in der realen welt ein ganz realer wetterumschwung statt und wolken und wind erwarteten mich...

und wenn er nicht gestorben ist, dann zockt er noch immer...