Donnerstag, 30. April 2009

ich bin jacks lohnende videofinanzierung

schon seit einiger zeit weit oben in vielen charts ist eine junge dame aus den usa mit dem klangvollen namen "lady gaga"...

der name ist eine hommage an den welthit radio gaga von queen mitte der 80er...
und wie alle newcomer brauchte sie anfangs vor allem einen möglichst guten plattenvertrag oder ohne großes label im rücken...

das nötige kleingeld um einen start auf eigene kosten finanzieren zu können...
nun, egal auf welchem weg sie das gemacht hat, sie hat nun ihren durchbruch geschafft...

mit liedern wie "pokerface", "beautiful, dirty, rich" und "love game" stand und steht sie weltweit in den oberen chartpositionen...

-> ich bin jacks lukrative einnahmequelle

wenn man sich nun mal die videos zu obengenannten hits genauer ansieht, kann man erahnen, wie diese videos finanziert wurden... von vielen vor allem us-amerikanischen musikvideos kennt man folgenden verzerrenden sachverhalt: sobald eine marke oder ein label oder etwas derartiges ins bild kommt, wird es unkenntlich gemacht...es lebe der wischeffekt...beliebtes beispiel sind handys...nur ganz selten schmuggelt sich ein gut lesbares "nokia" oder "motorola" ins bild...im großteil der fälle sieht man meist nur ein komplett verschwommenes handy...ebenfalls ein vielfaches no go ist alkohol...wenn die mogule des hiphops mit ihren flaschen wedeln, kann man bestenfalls erahnen, dass "jack daniels" draufsteht...

nun...im video zu "pokerface" gibt es mehrere szene (ab 1:30) an denen besagte lady gaga an einem -wer hätte es gedacht- pokertisch sitzt und ihre siegesbringenden asse präsentiert... ein paar mal gut sichtbar kommt eben dieser tisch ins bild und besonders gut lesbar auf dem tisch steht "bwin.com" ... passt ja irgendwie...besser vielleicht als ein heimwerkermarkt...
ok, könnte ein einzelfall sein...vielleicht war gerade kein anderer tisch verfügbar oder auf allen pokertischen in den usa steht "bwin.com" in großen kontrastreichen lettern...um das zu überprüfen sollte evtl eine studienreise nach las vegas angestrebt werden...

im video zu "love game" sieht man in mehreren einstellungen (nach 20 und 45 sekunden) eine flasche mit der dekorativen aufschrift "campari" gut lesbar in die kamera gehalten... nun könnte man wieder denken "ok, zufall, vielleicht brauchen die prüden amis immer ne pulle campari um aus sich herauszugehen und um anständig dancen zu können" ... oder auch "ok zufall dass die flasche genau so gedreht war, dass der komplette markenname wunderbar ins bild passt"

vielleicht hat auch campari nicht den status von richtigem "haut-einem-die-birne-weg" alkohol in den usa...you never know...

aaaaaaber aller guten dinge sind bekanntermaßen drei und nehmen wir nun das video zu "beautiful, dirty, rich" dort werfen leicht bekleidete menschen in feierlaune mit dollarscheinchen um sich und räkeln sich ansehnlich durch das video...und dann...kippt einer der protagonisten mehrmals einen eimer geld aus, und auf dem eimer gut lesbar platziert ist ein aufkleber von "vixen´s visions" (ab 2:09) ...
google is my friend und flüsterte mir nach 0,032 sekunden dass dies ein versandhandel für reizwäsche ist...
da es zur guten allgemeinbildung gehört, zu wissen dass die pornoindustrie ein vielfaches von hollywood umsetzt, kann man sich vorstellen, dass dort auch das nötige sponsorengeld vorhanden ist...

hm...drei videos, dreimal geschickt platzierte werbung...im wunderschönen und wohlklingenden businessorientierten neuhochdeutsch auch "product placement" genannt... ein schelm der böses dabei denkt...

-> ich bin jacks schelmischer gedanke III

mal schaun was in zukunft von der als mögliche madonna-nachfolgerin betitelten dame noch kommt...

Mittwoch, 29. April 2009

ich bin jacks kurzer urlaub III

der abend begann in einem kleinen pub, dessen klangvollen namen ich schon wieder vergessen hab, im londoner studentenviertel...er war in etwa so eingerichtet wie man das hierzulande von den berühmten irish pubs kennt: spartanisch, viel holz und einige ältere couchen, ein schmelztiegel der verschiedensten mobiliaren stilrichtungen...aber sowas heißt heute ja dann "flair"...
das einzige bier, was ich von der kurzen angebotsliste kannte, war ein guinness...somit war die wahl klar... leider auch dieses mal ohne das mit viel liebe in den cremigen schaum gezeichnete kleeblatt...schon etwas traurig, dass ich das bisher nur in deutschland so erfahren habe mit dem kleeblatt...
nach einiger zeit lernen wir dann auch die restlichen begleiter des abends kennen: zwei spanierinnen, zwei französinnen und einen recht wortkargen spanier...die kennenlernphase endete mit dem beschluss, noch was essen zu gehn...die entscheidung kam meinem aufkommenden hungergefühl recht gelegen und so machten wir uns zu fuß auf durch die dunklen aber kameraüberwachten gassen von london...ich weiß nicht, was mir das größere sicherheitsgefühl gegeben hat...die kameras oder die gruppenstärke...

-> ich bin jacks nächtlicher fußmarsch

nach gefühlten weiteren zehn kilometern und 45 minuten strammen fußmarsch und der erkenntnis, dass man sich in london recht einfach verlaufen kann, kamen wir dann an einem...man könnte es als "hinterhof" bezeichnen...an...dort gab es jede menge leute, einen scheinbar angesagten club und augenscheinlich zu wenig sitzmöglichkeiten...
die speisekarte versprach diverse kulinarische hochgenüsse und zu besagtem zeitpunkt schien mir ein "kebab" genau das richige zu sein... man reichte mir die ökologische ziemlich inkorrekte styroporschachtel und schickte mich zum bezahlen eine person weiter...dieser person schickte mich dann wieder eine person weiter...nach der dritten person die mich weiterschickte, war ich bereits nicht mehr in der schlange...es war also ein billiges kebab...
ich gesellte mich zu den anderen, die auf dekorativen leeren blumenkübeln bereits am dinieren waren...als ich mein schächtelchen öffnete, war ich leider negativ überrascht, denn ich fand einen gemüsespieß mit drei armseeligen stückchen fleisch und ein bisschen salat vor... na toll...das ist nicht das, was ich mir bei kebab erhofft hatte...aber in der not frisst der teufel bekanntlich fliegen und der jack auch gemüse...
zu meinem glück scheiterte eine der französinnen an ihrem megaburger und ich kam so noch in den genuss von richtigem fleisch ... merci beaucoup in diesem sinne...
nachdem wir dann alle brav das schöne wetter des folgetages gerettet hatten, wollten wir in den club...
ich persönlich hatte keine großen hoffnungen, dass die großen schwarzen schränke uns samt unserem reisegepäck einlass gewähren würden...aber ich wurde positiv überrascht...außer der cola durfte alles mit rein...
also dann: abtanzen...
b. übte fleißig die kontaktaufnahme und konversation mit den beiden spanierinnen, die sich gerne darauf einließen...und überraschenderweise kannten die spanierinnen unseren berühmten berufetanz...ich war selten so positiv von einer anderen kultur überrascht...es ging dann noch eine gute kurzweilige stunde drauf um alle berufe im kollektiv und sehr zur verwunderung der vorbeistreifenden briten auszutanzen...that was kinda funny...
getränketechnisch gab es jede menge cocktails zur auswahl sowie "jamaica red stripe lager beer" ... der ein oder andere leser wird sich erinnern: dieses bier lernten wir vor mehreren jahren in lloret de mar kennen... "man sieht sich immer zweimal im leben" hat ein philosoph damals schon gesagt...recht hat er... preise waren in etwa wie in den geschäften...somit entsprach das niveau in etwa dem, was man daheim auch in nem angesagten club für ein großes bier zahlt... 0,5er dose kostete mich 3,30 pounds...

überraschenderweise machte mir die müdigkeit wenig aus und auch als wir gegen drei uhr den club verlassen hatten, ging es mir und den anderen noch gut und wir kamen sogar noch rechtzeitig für den bus zum bus zum flughafen...nach der verabschiedung konnten wir dann das erste mal nach der chill session im park wieder ein wenig ausruhen...hier kam mir mal wieder meine körpergröße in die quere...bedingt durch die tatsache, dass die busgesellschaft den bus auch noch bis zum letzten platz auffüllen musste, war ich gezwungen, meinen plan mich auf der rückbank quer zu legen, wieder zu verwerfen und musste mich auf dem halben quadratmeter sitzfläche arrangieren...

-> ich bin jacks gesteigertes aggresionspotenzial

am flughafen selbst versuchte ich dann noch ein wenig auf den mittelmäßig gepolsterten wartesitzen zu dösen, was aber immer wieder durch ein spielzeuggeschäft gestört wurde...dessen angebot umfasste nämlich unter anderem einen batteriebetriebenen affen mit trommel... und IMMER wenn ein kind nicht direkt von seinen ob der bevorstehenden quängelei genervten eltern weitergezerrt wurde sondern länger am schaufenster des ladens stehenblieb, stürmte die alte besitzerin mit blitzenden dol...äh..pfundzeichen in den augen heraus und schaltete den bescheuerten affen ein...der dann wie blöd seinen beat zum besten gab...
so, und nicht etwa durch killerspiele und rockmusik, werden amokläufe provoziert: sonntags morgens um halb sechs mit einem trommelaffen müde flugreisende wachmachen...

-> ich bin jacks verantwortungsvolle aufgabe

endlich im relativ leeren flugzeug angekommen wurden wir dann gleich in den rang eines "emergency exit crew member" erhoben, denn da wir auf grund größerer beinfreiheit am notausgang platz nahmen, klärte uns die stewardess darüber auf, dass wir dann im notfall helfen müssten, leute durch die kleine tür zu pressen... mit dieser verantwortungsvollen aufgabe konnte ich gut leben und auch während des fluges vor mich hin dösen...schlafen konnte man das nicht wirklich nennen...eher augen ausruhen und hoffen, dass die notausgangstür sich nicht zufälligerweise öffnet, wenn ich mit dem kopf daran lehne...

-> ich bin jacks fazit: es war ein geiler trip...gerne wieder und in diesem sinne vielen dank an unsere führerin!

Dienstag, 28. April 2009

ich bin jacks kurzer urlaub II

zu teil I wäre noch nachzutragen, dass es keine fünf minuten gedauert hat, bis wir zum ersten mal an der sprache scheiterten, denn wir wollten eine erfrischende cola aus dem bunt leuchtenden automaten und versuchten einer einheimischen frau an einem kleinen überteuerten kiosk im flughafen klarmachen, dass wir münzen wollten... eigentlich war keine begründung nötig, aber der freundlichkeit halber wollte j. die frau aufklären, dass wir "a coke from the ... dingens...äh... over there" wollten... spaßeshalber warf ich mal "coke machine" in die runde, ohne zu wissen, dass es dem gesuchten wort nahe kommt...
die gute frau am tresen dachte sich dann wohl "die schweine kaufen ihre cola nicht bei mir..." und es dauerte somit knappe sechs minuten bis wir das erste mal beim rückgeld beschissen wurden...und ca acht minuten bis wir es kapiert hatten, da die englischen münzen vom größen-wert-verhältnis verdammt komisch aufgebaut sind...

zurück zur stadt selbst: am lord nelson denkmal machten wir dann auch amüsierende bekanntschaft mit einem englischen original wie man sie eigentlich nur aus dem stadion kennt: oberkörperfrei, körbchengröße doppel d (oder so...), käsige haut und statt einem sixpack am bauch eher ein 10l partyfass... dieser bursche stiefelte durch die gassen und laberte wahllos junge frauen an...ausnahmslos ohne den erhofften erfolg...

die shoppingtour begann dann in der oxford street (?) und führte uns in diverse geschäfte...für schuhe, dvds, cds, klamotten, bücher, elektronik, essen und trinken... komischerweise herrschte hier verkehrte welt, denn die herren der schöpfung konsumierten etwas mehr als die damen...muss aber auch mal sein...

danach -schon etwas müde vom vielen laufen- beschlossen wir, in einem der vielen parks eine runde zu chillen, ein bisschen wein und andere getränke zu trinken um uns auf den abend vorzubereiten... auf grund vorherrschender unklarheit über die -offenes feuer regelung- in londoner parks mussten wir die grillplanung verwerfen und die damen kauften sich ein baguette aus freilandhaltung und passenden veganisch korrekten käse aus nahrhaften käse-ersatzstoffen samt wein von glücklichen trauben... b. erfreute sich an muffins und ich für meinen teil gönnte mir ein sub des tages...

-> i am jack´s breezing surprise

im regal neben dem völlig überteuerten kontinentalbier und über dem "pedigree bier" stand er: bacardi breezer orange...allein dafür hat sich der trip dann gelohnt...

im park angekommen, nahmen wir erstmal unser abendessen zu uns und stießen alsbald auf ein problem: how to open the wine? eine flasche hatte drehverschluss, die andere einen korken... und auf grund der tatsache dass man mit einem korkenzieher ohne weiteres einen piloten niederstechen, die kontrolle über die maschine erlangen kann und einen terroristisch geprägten anschlag ausüben kann, befand sich solch ein gerät nicht in unserem reisegepäck...

nach dem leeren der ersten flasche wein versuchten wir es mit dem schuhmythos, aber weder festes schlagen mit großen schuhen in 46 noch sämtliche einschüchterungsversuche durch lautes fluchen brachten den korken dazu, sich zu bewegen...
nächster versuch: der baum... j. hatte im fernsehn gesehen, dass man die flasche nur an einen baum schlagen muss, dann käme der korken schon raus...
ich möchte nicht wissen, was die amüsierten schaulustigen von uns dachten, als sie zusahen, wie wir nach dem schuh auch den baum als werkzeug vergeblich zu nutzen versuchten...

erschwerend kam hinzu, dass zu dem zeitpunkt keiner von uns sich an den englischen begriff für "korkenzieher" erinnern konnte... "screw" kam drin vor, das wusste ich noch...aber mehr erschloss sich mir in besagtem moment der not nicht...

das befragen anderer personen im park lief also notgedrungen wie folgt ab: "excuse me, do you have something to open the bottle?" und nach einigen lächelden "no sorry" fanden wir dann eine gruppe junger engländer mit einem "swiss knife" ... halleluhja

gesuchtes wort war übrigens "corkscrew" ... eigentlich völlig banal...

als wir uns dann aufmachten um das nachtleben zu erobern, spielte der kreislauf von b. leider wieder nicht mit und wir waren ernsthaft am rätseln, wie wir im worst case (er kippt uns um) jemandem die situation klar machen...denn es gibt ein großes problem bei der sache...
"kreislaufprobleme" ist kulturell bedingt ein begriff, der nur in deutschsprachigem raum verbreitung findet...egal was einem fehlt, "kreislaufprobleme" ist eine universalantwort... zu viel gesoffen -> am morgen danach kreislaufprobleme... kein bock zu arbeiten am nachmittag -> kreislaufprobleme... die englischsprachige welt kennt das in diesem zusammenhang nicht sondern ist bemüht, immer den wahren grund anzugeben: "to faint" wenn man umkippt, "hang over" im ebengenannten falle oder beispielsweise ein absinken des blutzuckerspiegels... einzige übersetzungsmöglichkeit die dem nahe kommt, wäre "cardiovascular diseases" ...

zum glück kam es nicht dazu und morgen gibt es einen kurzen abriss über das londoner nachtleben...

Montag, 27. April 2009

ich bin jacks kurzer urlaub I

so, hier der erste teil des reiseberichts:

die uhr zeigte gerade 3:40 als das nächtliche musikprogramm mich erbarmungslos aus meinen träumen riss...ich bin am vorabend in weiser voraussicht schon um 22 uhr ins bett gegangen, aber wenn die innere uhr seit jahren erfolgreich darauf eingestellt ist, erst nach 12 uhr nachts das schlafprogramm zu starten, dauert es seine zeit, bis der sandmann kommt...
in meinem fall dürfte es gegen 23 uhr gewesen sein...so gegen 3:50 konnte ich mich dann zur dusche schleppen um mit warm-kalt wechselduschen den kreislauf auf trab zu bringen...der fahrdienst war pünktlich um 4:35 bei mir und nach einer kleinen nightseeing tour durch den hunsrück kamen wir auch mehr als pünktlich am flughafen an...
es gab noch jede menge anderer menschen, die wohl die gleiche idee hatten und aus diesem grund war der flieger gut gefüllt, größtenteils mit osteuropäern...warum auch immer...
6:30 gings los und um 6:50 waren wir auch schon da...

-> ich bin jacks private concorde...

ja ok...ortszeit...

wenn mich jemand fragen würde, so würde ich ohne zu zögern behaupten, london stansted wurde gebaut, um zu testen, ob sich menschen in einem großen labyrinth genauso oder zumindest ähnlich verhalten wie mäuse in einer kleineren version...
vom flugzeug zur großen halle mit passkontrolle waren es schätzungsweise 100m luftlinie...aber zu fuß waren es mindestens drei kilometer...treppe rauf - gang entlang - rolltreppe runter - treppe rauf - gang entlang - rolltreppe rauf - laufband fahren - um die ecke gehen - gleichen weg auf der anderen seite einer gläsernen wand wieder zurückgehen - durch ne schleuse - noch ne treppe rauf - direkt ins gefängnis und nicht über los und keine 4000euro kassieren - passkontrolle bei ziemlich wortkargen britischen beamten - welcome to great britain!

natürlich war der bus währenddessen schon weg und so hatten wir noch zeit für einen kaffee bzw für eine cola...stansted wurde damals unter ganz anderen voraussetzungen und erwartungen gebaut, fern jeder krise und begründet auf dem raketenhaften aufstieg und erfolg der billigairlines... 99 gates werden ausgewiesen und die kaum vorhandenen menschenmassen zeugen davon, dass der flughafen noch nicht an der grenze seiner kapazitäten angekommen ist...aber was nicht ist, kann ja bekanntermaßen noch werden...vielleicht wirkt es dort dann nicht mehr so kalt und steril...

die angenehm billige busfahrt in die stadt zeigte uns dann sowohl die glitzernden überreste der einstigen weltfinanziers im financial district wie auch -bedingt durch einige umleitungen wegen des anstehenden london marathons- die hinterhöfe der britischen hauptstadt...mit den typischen backsteinbauten...

besonders auffallend: überall kameras...ich werde bald mal CCTV (örtlicher kameradienst) anschreiben, damit die mir ein best of meiner auftritte vor verschiedenen überwachungskameras zusenden oder zumindest die schönsten bilder meiner reise durch london...da kommt sicherlich einiges zusammen...

nachdem wir dann unsere tourguidess getroffen haben und erfolgreich ein tagesticket für den öpnv gelöst hatten, ging es auch schon direkt los: station eins war der buckingham palace...

-> ich bin der wehende union jack...

...und ich verkünde: die königin ist im hause...

wir haben es uns erspart, auf die wachablösung zu warten oder sonstwie am royalen treiben ein interesse zu entwickeln und sind dann durch den angrenzenden st james park gewandert...

unsere fahrten mit der london underground beschränkten sich meist auf distanzen von einer station...im nachhinein würde ich sagen die treppen und labyrinthartigen gänge nach unten waren länger als die wegstrecke, die wir hätten müssen gehn, wenn wir nicht mit der tube gefahren wären...aber wenn man schonmal in london ist, then there is no more british way to travel ...

even more british but dirty were the doppeldecker busses...aber dazu mehr in teil zwei...

wir besuchten dann noch lord nelson, eine markthalle mit klitzekleinen geschäften und machten eine wanderung durch chinatown... (richtig...der ausflug stand eher weniger unter dem motto "sightseeing"...)

der hunger trieb uns schließlich in einen underground pizza hut...wo wir erstmal stehenderweise die karte studieren durften und uns erst dann setzen durften... um dann wieder die karte zu bekommen und dann gnädigerweise bestellen durften...
achtung: nicht von den preisen verwirren lassen: eine "individual" pizza kann man zwar nach herzenslust mit bis zu fünf zutaten belegen und sie ist mit 6,50pds umgerechnet auch in preislagen einer kleinen pizza auf dem festland, aber sie ist von der größe her kaum mehr als eine CD ... oder ziemlich genau so groß wie eine 45´er schallplatte...die älteren werden sich noch erinnern: die schwarzen scheiben mit denen heute teilweise noch discjockeys hantieren...

-> ich bin jacks enttäuschter magen...

als dann die schlange auf der treppe langsam immer länger wurde, versuchte die bedienung dann durch immer öfter auftretendes fragen bzw nerven, uns zum gehen oder einer nachspeise zu überreden...als sie dann schließlich mehr oder weniger ungefragt die rechnung brachte, war das trinkgeld für sie auch gestorben...

still to come: shopping in london

Sonntag, 26. April 2009

ich bin jacks lange nacht II

so, die heimat hat mich wieder...

gerade eben habe ich eine runde schlaf nachgeholt, denn nach etwa 30 stunden ohne schlaf und geschätzten zehn kilometern fußweg durch london war ich etwas müde und auch nicht mehr wirklich aufnahmefähig...

bericht folgt...

Freitag, 24. April 2009

ich bin jacks verhängnisvolle taste

der ewige kampf zwischen apple und microsoft tobt nicht nur zwischen seinen usern und in allen medien, sondern auch bei den programmieren...

meinereiner saß vor einiger zeit an einem apple, etwas ungewohnt aber trotzdem sehr angenehm zu bedienen und ich war online zugange und musste auch irgendwann eine email schreiben...
also tippe ich den ersten teil der adresse ein, dann in alter gewohnheit "alt gr" + "q" in freudiger erwartung eines "@" ... aber dann...

quittiert der apple seinen dienst und ich erfahre, dass "q" hier für "quit" steht und erinnere mich, dass ich zwar schon mal grafikbedingt bei einigen praktika an einem apple saß, aber bisher noch nie emails schreiben wollte...

das ist die späte rache von apple an allen microsoft usern und mit sicherheit eine kleine genussvolle genugtuung für jeden -mit leib und seele- apple user, der in so einem moment dem verwirrten microsoft user zuschauen darf...

heute dann episode II der verhängnisvollen tasten:
als gemeiner -nach wie vor- windows user misst man der taste "f5" eine nicht zu unterschätzende bedeutung zu, nämlich "aktualisieren" ... egal ob im weltweiten netz oder auf der heimischen festplatte...
seit neustem verfüge ich für geschäftszwecke über ein hochwertiges mail programm namens "lotus notes" ... ich habe früher schonmal damit gearbeitet und es ist mir damals schon passiert, aber ich habe es verdrängt ...

heute war es dann wieder soweit: in gespannter erwartung neuer mails drücke ich "f5" und was sehe ich? -den abmeldebildschirm des programms...

-> ich bin jacks kleiner gemeiner feldzug gegen windows automatismen im alltag

Donnerstag, 23. April 2009

ich bin jacks äußerst geschickter täuschungsversuch

auf grund einer heutigen regionalen "groß"veranstaltung war ich heute damit beschäftigt, adrett gekleidet den fahrgästen rede und antwort zu stehen...zu allen fragen und anregungen und natürlich auch beschwerden...die nett verpackt meist als verbesserungsvorschläge ankamen...
und sorgte dafür, dass der zug aussah wie geleckt...blitz blank...yeah!

ein netter nebeneffekt des umstandes, dass jemand weiteres im zug rumrennt und schon am bahnsteig steht, der die unternehmenstracht trägt, ist dass die leute ERST an den fahrkartenautomat rennen und sich DANN setzen...
klar, sicher ist sicher, betreffende person in unternehmensklamotten könnte ja fahrkarten kontrollieren...

-> ich bin jacks vorsichtige mutter der porzellankiste

allerdings sollte der geneigte schwarzfahrer -analog zu eben- ERST denken und DANN handeln...
ich stand mit dem lokführer an der tür, hinter der der fahrkartenautomat hängt...
eine frau steigt ein, grüßt den lokführer fast schon wie einen alten bekannten...kommentar von ihm "die fährt öfter mit" ... so weit - so gut...
nun keimt aber in eben dieser frau ein ähnlicher gedanke auf wie eben beschrieben...der junge adrette sportliche dynamische zusätzliche mensch (c´est moi) KÖNNTE ja fahrkarten kontrollieren...also lieber mal an den automat stellen und ein ticket ziehen... so weit - immernoch gut...noch kann man ihr nix vorwerfen...

kurzer technikeinschub: der fahrkartenautomat im zug...
silberner kasten mit bildschirm (KEIN touchscreen) und rund um diesen bildschirm sind die tasten angeordnet... intuitiv einfach zu bedienen...

zurück zur frau: sie steht vor dem automat und nach einigem überlegen beginnt sie, hektisch AUF dem bildschirm rumzuhacken... tut sich nur leider nix...

kollege lokführer und ich merken das schließlich und warten erstmal noch ab...und gehn dann langsam auf die noch immer AUF den bildschirm eindrückende frau zu...

frau fühlt sich beobachtet und sagt mit osteuropäischem akzent "äh...gestern und ganze zeit ging doch noch"...

-> ich bin jacks glanzvolles eigentor

schön, wenn die schwarzfahrer sich selbst entlarven...

Mittwoch, 22. April 2009

ich bin jacks unendliche suche

die kategorie "sendungen die die welt nicht braucht" hat zuwachs bekommen...

deutschland sucht nämlich noch immer...bzw schon wieder irgendwas...ohne dabei wirklich den anschein zu erwecken, jemals das gesuchte verloren zu haben oder gar vermisst zu haben...da bekommt man den eindruck, die deutschen seien chronische "verlierer" ... in jedem nur erdenklichen sinne des wortes...

denn nun wird germany´s next hollywoodstar gesucht...(tadaaaa)

und zwar von DEM hollywoodstar schlechthin, einem kleinen selbstverliebten deutschen namens "til"...dessen eltern kein geld mehr für das zweite "l" hatten...damit aus dem armen "tihl" endlich ein "till" wird... naja wie auch immer...

aber warum denn nun bitte suchen??? hätten wir wirklich gute und talentierte schauspieler, sollten die es doch eigentlich auch aus eigener kraft schaffen...

-> ich bin jacks brilliante showidee

wie wärs denn mal mit "deutschland sucht den sinn der ganzen scheiße"

ach ne moment...dazu is ja keine sendung nötig...es geht mal wieder um quote und geld...

ich bin jacks totaler ausfall

nein, dass ich den post gestern vergessen habe, schiebe ich nicht auf den netzausfall bei t-mobile...

gemerkt hatte ich persönlich davon nichts, als nicht-t-mobiler dachte ich einfach, dass betreffende von mir angerufene und "not available" personen einfach ihr handy aushätten...erst diverse berichte machten mich darauf aufmerksam...

immer wieder schön (oder erschreckend?) zu sehn, wie sehr doch der multimediale mensch von heute von seinen kleinen technischen begleitern abhängig geworden ist...wie sehr er doch sein leben nach dem gedudel und vibrieren aus seinen jacken- und / oder hosentaschen richtet...
diese kleinen geräte, die ihm alles leichter machen sollten und für ihn arbeiten sollten, bestimmen nun sein leben...
wir erinnern uns: "worker bees can leave, even drones can fly away, the queen is their slave"

millionen weltuntergänge, millionen dramen spielten sich quer durch die republik ab...verzweifelte menschen starrten mit entsetzen gesichtern auf ihre displays und sahen nichts weiter als "kein netz" oder hörten einer geduldigen frau zu, die ihrerseits relativ monoton auf "not available" hinwies...
millionen einzelschicksale vereinten sich in einem kollektiven ohnmachtsanfall und für einige stunden stand die welt still...

aber man kann...nein man MUSS das auch verstehen, denn vor einigen tagen ging meine spülmaschine kaputt...und ich stand den ganzen tag davor und hab mir überlegt "wie hat man das denn damals -vor äonen von jahren- gemacht, bevor es spülmaschinen gab???"

-> ich bin jacks ungelöstes rätsel

Montag, 20. April 2009

ich bin jacks ziviler ordnungshüter

heute vor wenigen minuten am hauptbahnhof:

ein taxi, dessen fahrer der die mitbürger ausländischer herkunft in deutschland repräsentiert, hat scheinbar einen lukrativen auftrag bekommen und tritt entsprechend aggressiv das gaspedal richtung bodenblech und achtet nicht wirklich auf die verkehrssituation und bremst elegant einen opel astra aus...dieser geht massiv in die eisen und kann gerade noch so einen unfall vermeiden...
allgemeiner gedanke der anwesenden fußgänger: "was ein depp"... (oder ähnlich negativ...)

das taxi sieht wie der sichere sieger aus...

aber dann: der astra beschleunigt trotz wegen mangelnder bodenhaftung mit quietschgeräuschen protestierender reifen kurz und unbeeindruckt und bremst seinerseits das taxi wieder aus...
interessierte zuschauer haben sich mittlerweile auf beiden straßenseiten eingefunden...
kurz nachdem besagtes taxi unter lautem hupen und fluchen in undefinierbaren lauten zum stehen gekommen ist, fährt langsam die scheibe auf fahrerseite des opel astra runter und eine hand setzt ein blaulicht aufs dach...

-> ich bin jacks böses erwachen

das gesicht des taxifahrers hätte ich gern gesehn in dem moment...

zwei polizisten in zivil steigen mit unnachahmlicher coolness aus und weisen den taxifahrer nach allen regeln der kunst zurecht...

wie auch immer, es gilt nach wie vor: schadenfreude ist die schönste freude

Sonntag, 19. April 2009

ich bin jacks idyllische vorstadt

heute hätte können mein tag werden...ein tag der sportlichen höchstleistungen...ein tag des triumphes...aber nein, ich wurde ja durch die fiese fibulafraktur ausgebremst und war heute als zaungast, bildberichterstatter und -beim golfen nennt man es- caddy, aktiv...

das sportliche event des jahres fand in einem kleinen vorort statt, direkte autobahn anbindung, mustergültige öpnv versorgung und in den randbereichen der fleißig wachsenden gemeinde eine unglaublich große anzahl steril-spießiger reihenhaussiedlungen mit fünf auf zwei meter einheitsrasen und din-konformen plastikfertigteile-trifft-holzbalken spielplätzen...

-> ich bin jacks suburbaner alptraum

und als ich so mit meiner weiblichen begleitung (dem riesenbaby von fastnacht ;-) auf einem dieser ebengenannten spielplätze auf die muntere sportlerschar wartete, die sonne langsam die lebensgeister wieder hervorkitzelte, kamen wir nicht drumherum, einige gespräche junger eltern mitzuhören, die ebenfalls präsenz zeigten...

es handelte sich um die sorte junger eltern, die noch elan haben, die bei der erziehung neue wege gehen wollen, die minimum tausend bücher über "wie ziehe ich ein talent groß" gelesen haben, ihre kinder mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit in die musikalische früherziehung schicken und im bioladen um die ecke kaufen...die kinder waren alle so zwischen drei und fünf jahren alt und hielten die elterngruppe nicht wirklich vom labern ab...

leider war keines der kinder mit so einem total hirnrissigen doppelnamen wie "yves robert" oder "aleksander ben-luca" gestraft, sonst wäre ich wohl vor lachen von meinem sitzplatz gefallen...und hätte mich womöglich noch schlimmer verletzt...

es ging an einer tour "phillipp, nich den jan schubsen" (natürlich überbetonung auf dem "i"...)
"kevin, lieb sein" (gesprochen "käfffin") ...
"fabienne, da gehma zum papa" ...
"sophie, komma her, trinken"...
aber phillipp, kevin, sophie und fabienne waren dank antiautoritärer erziehung alles andere als empfänglich für mamas und papas anweisungen...erst als phillipp, jan und kevin entdeckt hatten, dass man mit dem absperrband wunderbar spielen kann, war ruhe eingekehrt...in ein paar jahren werden sie lernen, dass das was sie heute gespielt haben, auch als "limbo" bekannt ist und man das gerne mal nach viel bier und unter zuhilfenahme eines besenstiels als "partygag" spielt... allerdings erreicht man selten das level jamaikanischer profis und ein hauch von südsee fehlt meist ebenso...
sophie und fabienne derweil erfreuten sich an ihren kinderwagen und darin gefesselten babypuppen...wenn in ein paar jahren was schief geht, sind es echte kinder...aber da werden mama und papa sicher ein auge drauf haben...

evtl werden die kinder auch total verzogen, rauchen und saufen an einer tour, die eltern scheitern mit den anleitungen aus ihren schlauen büchern und die kiddies landen bei rtl II in einer dieser pseudo dokus und die eltern fragen sich "was haben wir nur falsch gemacht?"

-> ich bin jacks noch nicht erwachter kinderwunsch

Freitag, 17. April 2009

ich bin jacks zwitschernder user

heute war es also soweit: ich hab mich einer weiteren errungenschaft des vieldiskutierten web 2.0 hypes hingegeben... twitter...

nun zwitschere ich also theoretisch mit maximal 140 zeichen an gott und die welt und jeden der es wissen will...

die frage die einen jetzt bewegt -noch mehr als bei meinem blog hier- ist: wen interessiert der ganze scheiß eigentlich? ich bemüh mich ja hier zumindest noch, was halbwegs aktuelles zu schreiben und geschehnisse von mehreren seiten zu beleuchten...

twitter an sich kann ja auch als newsboard oder editorial board für news verwendet werden...aber meist sieht das ganze doch so aus:

13:32 - aufgestanden, emails gecheckt
14:17 - fertig mit nahrungsaufnahme
14:53 - keine sinnvolle beschäftigung gefunden, weiterhin online unterwegs
15:01 - die star-wars sammelkarten sammlung sortiert
15:37 - mal an die frische regnerische luft gehn
15:39 - idee wieder verworfen, die gefahr sozialer offline interaktion ist zu groß
16:39 - eine stunde lang nichts gemacht
17:01 - am arsch gekratzt
17:30 - angeregte diskussion über für und wieder von apple
17:49 - bugliste von windows vista um drei weitere punkte ergänzt

...

-> ich bin jacks gläserne neue welt

noch kann ich mich nicht so wirklich mit twitter anfreunden...vielleicht etabliert es sich ja als art "status message" abseits von icq

Donnerstag, 16. April 2009

ich bin jacks suizidärere tierwelt

heute war ich wieder mal äußerst produktiv auf der arbeit (nein, nicht ironisch gemeint) und hab einiges abgearbeitet...(ja, ich lobe mich mal selbst heute...)
ein teil davon führte mich heute auch auf den zug...so konnte ich auch die möglichkeit nutzen, mal wieder kollege lokführer über die schulter zu schauen...

ich hab selten soviel tiere außerhalb eines zoos oder tierparks gesehn...

früher in der fahrschule hat man ja gemeinerweise lernen müssen, dass alles tierische was unter die stoßstange passt (süße hoppelhäschen, nicht minder süße welpen, katzen, kleine hund-ratte hybriden, eichhörnchen... etc) nicht durch einen ausweichversuch gerettet werden darf...
damals für die ein oder andere weibliche anwesende im fahrschulungsraum in einer ersten "oooooh" mitleidssekunde unverständlich, aber die erklärung dass das leben des evtl entgegenkommenden und bei frontalaufprall getöteten autofahrers vorrang vor einem eichhörnchen hat, wurde dann irgendwann mehr oder weniger überzeugt hingenommen...
trotzdem nahmen sich sicher einige der anwesenden angehenden autofahrerinnen insgeheim vor, im falle eines falles nüsse im garten zu verteilen, um das eigene gewissen und den eichhörnchengott zu besänftigen...

zurück zum ausgangsthema: noch mehr wie beim autofahren gilt die "nicht ausweichen" regel auch für die bahn...eigentlich klar denn ausweichen ist unmöglich und so könnte man die regel umformulieren zu "für alles was abwaschbar ist und nur kleine dellen verursacht wird nicht gebremst"... rehe sind hier grenzwertig, laut diversen aussagen verursachen die viecher doch schon recht große dellen und wenn sie sich trotz warnsignal nicht überzeugen lassen, den gleisbereich zu verlassen, könnte ein auf sicherheit bedachter lokführer bremsen...

der ein oder andere wird jetzt evtl an die kollision eines ice mit diversen schafen in einem tunnel denken, die sich vor einiger zeit ereignet hat...ein schaf wäre hier kein thema gewesen, das hätte bei tempo 200 zwar ne ordentliche delle in die front geschlagen aber wäre dann als rotes stück schmodder in der landschaft geendet...aber bekanntermaßen macht die dosis das gift...

uns begegneten heute nur leichtsinnige fasane und träge katzen, beide fallen unter die kategorie "abwaschbar" und so wurde nicht gebremst...
immer mal wieder huschte ein fasan über die gleise, manchmal lief er auch mitten auf dem gleis vor dem zug her nur um in letzter sekunde wegzufliegen...teilweise wie in einem john woo film mit den tauben...

nachdem innerhalb weniger minuten der fünfte fasan nur knapp der frontscheibe entflogen ist, meinte der lokführer etwas genervt "die haben so viel platz links und rechts und trotzdem sind die blöden viecher IMMER nur auf gleisen!"

-> ich bin jacks cool cat

die krönung allerdings war eine grau getigerte katze, die schon von weithin sichtbar neben den schienen lag und als der zug kam, trottete sie mitten ins gleis, blieb dort stehn und schaute den zug an, der immer näher kam...ich glaube sie war sich der gefahr nicht wirklich bewusst und schien sich auch etwas zu langweilen...erst als wir nur noch geschätzte 15 meter entfernt waren, raffte sie sich auf und schlich seelenruhig von den gleisen...

-> ich bin jacks verlockendes saftig-grünes gras...

...und wachse immer nur auf der anderen seite...

Mittwoch, 15. April 2009

ich bin jacks finnisches fiasko

der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an die schlagzeilen "nokia schließt werk in bochum" oder ähnliche gazettenüberschriften...mal mehr mal wenige populistisch...

hintergrund der sache -um es noch einmal schnell ins gedächtnis zu rufen- war die tatsache dass der finnische mobiltelefonkonzern sein bis dato gut laufendes werk in bochum schließen wollte und ein neues in der rumänischen pampa, genauer in cluj, angekündigt hatte...

besonderes heikel an der sache war dass nokia noch fleißig zuschüsse für das werk kassiert hatte und sich diverse tricks einfallen lies, um besagte bochumer produktionsstätte unnötig teuer aussehen zu lassen...oder anders gesagt: um wieviel billiger doch die produktion in rumänien sei...

ein aufschrei ging durch die bundesdeutsche bevölkerung, aller protest schließlich war nutzlos, nokia zog von dannen...und zahlte zähneknirschend 40 millionen euro zurück...

nun allerdings stellt sich heraus, dass die findigen finnischen manager ein wenig unüberlegt gehandelt hatten...und die aktuell um sich greifende krise trägt ebenfalls ihren teil dazu bei...hier ein bericht dazu

-> ich bin jacks übertriebene erwartung

das werk selbst liegt in einem dorf knappe 20 kilometer von der eigentlichen stadt cluj entfernt...wie selbstverständlich gingen nokias manager davon aus, dass jeder rumäne ein auto besitzt und mit unbeschreiblichen, nie enden wollenden glücksgefühlen jeden morgen den weg zum heilsbringenden handyunternehmen zurücklegt...zur not halt auch mit dem fahrrad im tiefsten winter...
minimal selbstverliebt erwartete nokia darüber hinaus auch noch, dass sämtliche hoch und höchstqualifizierten arbeitskräfte rumäniens zumindest in die nähe von cluj ziehen würden, um dort für den allmächtigen westlich-kapitalistischen konzern in lohn und brot zu stehen...
fehlanzeige, denn nokia zahlt in seinen rumänischen werken weit unter landesdurchschnitt...und darauf basierte die rechnung nokias mit dem (trug)schluss, dass in rumänien eine billigere produktion möglich sei...

somit musste nokia mit den vorhandenen -und das waren bei weitem nicht genug- unqualifizierten arbeitskräften auskommen, diese kostspielig anlernen und deren unvermeidbare fehler finanziell abdecken...
darüber hinaus stellt sich die frage, warum ein talentierter rumänischer ingenieur für einen mehr oder weniger hungerlohn in der heimat arbeiten sollte, wenn er im ausland ein vielfaches davon verdienen könnte...
somit müsste nokia -um den bedarf an qualifizierten kräften zu decken- löhne zahlen, die weit über dem durchschnitt liegen und sich etwa dem westeuropäischen niveau nähern...

bei der allseits beliebte "grüne wiese" gründung (eine fabrik in mehr oder weniger erschlossenem gebiet hochziehen) gibt es eine reihe nachteile: als erster vor ort hoffte nokia darauf, dass zulieferer von selbst ansiedeln würden, quasi im fortschrittlichen und modern anmutenden sog des unternehmes mitgerissen werden...fehlanzeige: die einzigen zulieferer kamen für autoproduzenten und selbst die machen mittlerweile auch wieder dicht...sie werden bald in marokko ihre zubehörmodule produzieren

-> ich bin jacks neokapitalistisches nomadentum

auf grund der erwähnten nachteile bei der grüne wiese gründung war eine gute verkehrstechnische infrastruktur, sprich geteerte straßen, nicht vorhanden und anlieferung ist stets wetterabhängig, da die feldwege nach längerem regen einer sumpflandschaft ähnelten...

im werk selbst sind weit weniger als die angekündigte anzahl an arbeitern beschäftigt, verträge werden nicht verlängert und die produktion liegt weit hinter dem soll zurück, sowohl was stückzahlen angeht wie auch in der qualität...der ungelernte arbeiter drückt auch gern mal auf den falschen knopf bei der bedienung und schon schnellen die wartungskosten für maschinen in astronomische höhen...

all dies wurde bereits anfang 2008 relativ präzise vorausgesagt aber viel gehör fand diese unabhängige einschätzung der sachlage nicht...

-> ich bin jacks blühende bochumer schadenfreude

Dienstag, 14. April 2009

ich bin jacks gefährliche verkehrssituation

heute auf der entspannenden fahrt mit dem prüden firmenkombi haben wir zum spaß mal das navi benutzt, damit wir auch immer wissen, was der schnellste weg von a nach b sein könnte...
das ganze funktionierte auch immer tadellos, die junge dame die unterm armaturenbrett ihr dunkles dasein fristete, leitete uns sicher, freundlich aber bestimmend zu den zielen...

interessant allerdings wurde die ganze sache, als plötzlich und unverhofft auf gerader und freier autobahn die nette dame eine "gefährliche verkehrssituation in 4 km" vermeldete...

wir dachten zuerst an einen stau oder unfall...die autobahn war bis zum horizont einsehbar und schnurgerade...weder ein stau noch ein unfall deuteten sich auch nur irgendwie an...
da die warnmeldung noch pünktlich jeden kilometer von der netten dame wiederholt wurde und wir immer noch nichts erkennen konnten, wuchs das rätselraten umgekehrt proportional zur entfernung der "gefährlichen verkehrssituation"

letztendlich wurden wir dann aber doch noch aufgeklärt: des rätsels exekutive lösung stand am fahrbahnrand mit mehreren fahrzeugen und in einer haltebucht, optisch ansprechendes blau-silber im design und führte eine verkehrskontrolle auffälliger fahrzeuge durch...sehr zur freude derer die rausgewunken wurden...

-> ich bin jacks geheime information

alles in allem ein klasse navigationssystem, es kennt den weg und warnt vor verkehrskontrollen...
vielleicht kann es das auch bei blitzern, nur wissen wir das noch nicht so genau und wollen es auch nicht ohne eine sichere antwort ausprobieren...

ein hoch auf die moderne technik!

Montag, 13. April 2009

ich bin jacks österlicher montag

und schon ist das erste große fest des jahres vorbei...ostermontag neigt sich dem ende entgegen und wie so oft kämpfen gerade wieder gut gegen böse...alle fernsehsender gehen mit mehr oder weniger top angeboten ins rennen um die gunst der zuschauer...

der herr der ringe im kommerzfernsehen gegen rosamunde pilcher im bezahlfernsehn....

ein durchaus interessanter kampf, welcher sich an hand der einschaltquoten beurteilen lassen wird...

der knechtschaft des ringes ist die menschheit entkommen, aber rosamunde pilcher filme existieren weiterhin.... naja, man kann ja nicht alles haben...

vielleicht an weihnachten...

Sonntag, 12. April 2009

ich bin jacks altersbedingte vergesslichkeit

oha...hab ich doch glatt an ostersonntag einen eintrag vergessen...

mi scusi!

aber nun ist es ostermontag 4:44 (alaaf) und ich sollte langsam schlafen...

eins muss ich mir allerdings merken: mit einem bein hat man nur knappe 50% der haftung auf nassem, glattem untergrund...und schwerkraft wirkt überall...

dennoch sommerliche grüße, zum fest, welches laut bild zwei millionen christen auf der ganzen welt feiern... (ja...stand da so...)

naja...der horizont der meisten bildleser ist eh begrenzt, insofern fällt es nicht auf...

Samstag, 11. April 2009

ich bin jacks modisches accessoir

dem ein oder anderen wird sicherlich schon mal aufgefallen sein, evtl durch beobachtung oder eigenes handeln, wieviel wert manch ein ipod besitzer darauf legt, dass die modischen weißen kabel der ohrstöpsel zu möglichst kontrastreicher kleidung möglichst auffällig am körper entlang verlegt werden... wenn dann das dazugehörige gerät -egal wie geartet- dann ebenfalls schön sichtbar am gürtel oder am hemd angebracht werden kann, ist der materialistisch-exhibitionistische trieb des trendy apple users bis oberkante unterlippe befriedigt...

-> ich bin jacks beinahe revolutionäres konzept

das hat apple wirklich gut gemacht, die für elektronikartikel dominierende farbe schwarz einfach durch ein weiß abgelöst und schon muss nicht mal das abspielgerät sichtbar sein um den nutzer gut und weithin sichtbar als apple user abzustempeln...oder besser gesagt den träger in den hippen kreis der heritage behafteten apple user aufsteigen zu lassen...

als ich die tage von der arbeit nach hause schlenderte und mich auf grund der noch deutlich spürbaren wärme des abends ohne jacke bewegte, konnte man entlang meines hemdes ebenfalls die kabel meiner ohrstöpsel ausmachen...

diese sind allerdings nach wie vor in traditionellem schwarz gehalten und brandmarken mich jetzt eher als traditionellen und weniger hippen musikkonsumenten...

und wie das bei so schönem wetter üblich ist, steigt die anzahl der sich zur schau stellenden egomanen proportional mit der sonnenscheindauer und mir blieb es auch nicht verwehrt, an eben solch einer gruppe vorbeizugehn...allesamt adrett gekleidet und natürlich weiß verkabelt und den dazugehörigen ipod mehr als demonstrativ am gürtel oder an der brusttasche befestigt...
fehlte nur noch die aufschrift "fick mich, ich bin ipod" auf den hemden und tshirts...

selbstverständlich blieb mein schwarzes kabel nicht lange unentdeckt...und so herablassend wurde ich schon lange nicht mehr angeschaut...

und dabei hatte ich extra mein "ich nix ipod, ich langweilig" shirt daheim gelassen...

Freitag, 10. April 2009

ich bin jacks fruchtiges politikum

wie war das damals mit den pommes in den usa? aus "french fries" wurden "freedom fries"...
was so ein kleiner präventiver krieg alles anrichten kann...
in einer ähnlichen situation befand sich die kette der gebrüder albrecht, auch bekannt als aldi, während der viel kritisierten israelischen offensive im gazastreifen...
die kunden in irland boykottierten landesweit israelische produkte um ein zeichen gegen den krieg zu setzen (ja ganz große klasse...das macht auch ungeheuer eindruck wenn irland die nahrungsmittel exportnation israel boykottiert...na egal...)

die findigen aldi manager erinnerten sich scheinbar an den deutschen umettiketierungsskandal bezüglich der haltbarkeitsdaten (das stinkt noch nicht, das kann man noch essen...machen wir aus der 2005 schnell ne 2009)

auf wundersame weise wurde also über nacht aus israelischen dann zypriotische grapefruits...

nur dumm, dass auf den frachtpapieren weiterhin israel als herkunftsland eingetragen war und einem aufmerksamen lieferfahrer das dann aufgefallen ist...

-> ich bin jacks altbekannte ausrede

"das war ich nicht, das war schon so" meinte aldi dann und schob die verantwortung auf den importeur...

da lob ich mir doch meine erdbeeren aus deutscher freilandhaltung...

Donnerstag, 9. April 2009

ich bin jacks kunterbunter konsumentenschreck

da es aktuell ein wenig voran geht mit marketingtechnischen aktivitäten an meiner arbeitsstelle, hab ich zu diversen themen einige investigativ anmutende recherchen angestellt...man muss schließlich seine vorhaben mit fakten und statistiken solide untermauern...
"wie werde ich überhaupt wahrgenommen?" und "wie bleibe ich in positiver erinnerung?" sind mit die hauptprobleme, in sportlichen fachtermini auch mit hürden vergleichbar, der werbenden zunft...

viele fernsehwerbespots beispielsweise scheitern schon kläglich an der ersten hürde, denn sobald das aktuelle programm unterbrochen wird, muss deutschlands kanalisation höchstleistungen vollbringen und in einem großteil der bundesdeutschen haushalte beleuchtet das licht vom kühlschrank düstere küchen...
die frage "wie bleibe ich in positiver erinnerung?" konnte ich nur indirekt beantwortet finden, und zwar durch eine mehr oder weniger repräsentative befragung, die herausfinden sollte, von welcher art werbung sich der proband am meisten genervt oder belästigt fühlt...

unangefochten auf platz eins der nervigsten werbeträger ist.... na?
die nie gewollte aber immer präsente, für das verschwinden fußballgroßer flächen subtropischen regenwalds verantwortliche, von quietschbunt bis saudoof reichende werbung im briefkasten...
78% der befragten fühlten sich davon genervt...

-> ich bin jacks ökologisch sinnvolle wiederverwendung

überrascht mich persönlich nicht wirklich, die einzige daseinsberechtigung bei mir hat dieses altpapier als ummantelung von bioabfällen...dann wird der biomülleimer nicht immer so dreckig...

dicht gefolgt auf platz zwei der nervigsten werbeformen mit 76% ist das fernsehgewinnspiel...eine genauere definition gibt es leider nicht, aber ich denke solch eine reaktion könnte mit für den niedergang von ehemals grandiosen fernsehsendungen wie "der preis ist heiß" verantwortlich sein...
aber höchstwahrscheinlich sind hier die nächtlichen nepper, schlepper und bauernfänger quizsendungen gemeint (los...kommen sie, das kann doch nicht so schwer sein...ein buchstabe mit "a"...)
wie gesagt war dieser punkt leider weniger detailreich erläutert...

auf platz drei der nervigsten werbeformen kommen die altbekannten und meist auch altbewährten tv spots...66% der befragten empfinden die regelmäßige unterbrechung der alltäglichen berieselung der flimmerkiste als nervig... wobei sich doch meist werbung und programm vom niveau her die waage halten...

es folgen noch die zeitlose werbung im kino sowie anzeigen in zeitungen mit etwas schwächeren nerv-faktoren...

aber das am wenigsten nervende werbemittel, anders ausgedrückt das beliebteste werbemittel der befragten ist...na...was lässt man bei messen immer mitgehn? von was hat man millionen zuhause in verschiedenen schubladen liegen? die give-aways...auch werbegeschenke genannt...
das reicht von "a" wie anhänger für schlüssel über kugelschreiber in unendlichen formen und farben sowie usb sticks bis hin zu "z" wie zahnpflegeartikel...

zwar wurde die umfrage vom gesamtverband der werbeartikel wirtschaft herausgegeben und ist deshalb mit einer gewissen vorsicht zu genießen hinsichtlich einer zu vermutenden korrelation mit den antworten und dem ziel der untersuchung, aber...

-> ich bin jacks thematische reflexion aus dem alltag

...sind wir mal ehrlich...lieber so einen kugelschreiber in die hand gedrückt kriegen, als fünf seiten nerviger papierkram im briefkasten von wegen "isch kaufe altauto zu gute preisse" und "essenangebot von die tag: zwergpudel in eigene napf" ...
der kugelschreiber leistet dann ein paar monate oder jahre seine schriftlichen dienste und jedesmal wenn wir ihn in die hand nehmen, erinnern wir uns bewusst und nach einer gewissen zeit unbewusst an den namen, der das schreibutensil ziert...
76% der befragten geben an, sich über die kleinen geschenke zu freuen...

solche guten akzeptanzwerte fördern natürlich die gewollte positive erinnerung...

ich für meinen teil weiß beispielsweise genau, welchen firmen ich meine usb sticks zu verdanken habe und wer mir die post-its zugesteckt hat...
mit anderen worten die sogenannte awareness ist gegeben... und 72% der befragten in einer werbemittelteststudie konnten sich ebenfalls an das schenkende unternehmen erinnern...
das ist es, was derwerbetreibende will...
faktor "positive erinnerung" wäre somit auch erfüllt...nur einen haken hat die ganze sache:
ich hab noch nie ein produkt dieser firmen käuflich erworben oder konsumiert...und so wird es sicher noch einigen anderen menschen gehn...

es bleibt also bei der alten universellen werbeweisheit:
"half the money i spent on advertising is lost, but unfortunately i don´t know which half"

und ich für meinen teil werde bald guter kunde bei den werbemittelherstellern sein...
hoffentlich gebe ich die richtige hälfte geld aus...

Mittwoch, 8. April 2009

ich bin jacks eigene polarregion

deutliche anzeichen dafür, dass es wieder mal zeit wäre, das eisfach im kühlschrank abzutauen:

-beim öffnen des eisfachs fallen einzelteile eines mount everest basislagers heraus
-die anzahl der freilaufenden pinguine in der wohnung steigt beständig
-eingelagerte eiswürfel bilden mit einer seite des eisfachs eine feste, undurchdringliche wand
-aber das untrüglichste zeichen ist: es passt nur noch eine pizza hinein...

so stand ich heute vor dem problem, dass ich mehr tk ware käuflich erworben hatte, als aktuell im eisfach platz finden würde und fand auch recht schnell die ursache des missstandes: eine dicke eiswand hatte sich im laufe der zeit gebildet...also musste ich zu schwerem gerät greifen...

-> ich bin jacks innovativer schraubenzieher

ein zum eispickel umfunktionierter schraubenzieher leistete gute dienste bei der enteisung...
von wegen globaler erwärmung, jeder der das behauptet, sollte ma ne expedition in das hiesige drei sterne eisfach machen...die damen und herren aktivisten und forscher werden überrascht sein...

jetzt ist besagtes eisfach wieder fast komplett enteist, die kapazität wurde wieder annähernd auf ausgangsniveau gebracht und die nahrungsversorgung wurde wieder für einen längeren zeitraum gesichert...

Dienstag, 7. April 2009

ich bin jacks letzter großer staatskonzern

und ich habe einen neuen führer...
kein produkt der vernunft, kein ergebnis einer wahl...
sondern ein weiterer großkoalitionärer kompromiss, den sowohl spd wie auch cdu als eigene entdeckung sowie als eigenen kleinen sieg verbuchen wollen...

all diejenigen, die hoffen, dass mit rüdiger grube, dem ehemaligen dasa und daimler manager, jetzt die bedeutende wende bei der deutschen bahn eingeleitet wird, werden recht bald enttäuscht erkennen müssen, dass sich nichts ändern wird und auch in keinster weise kann...
warum?
all diejenigen, die hoffen, dass mit grube die züge endlich die gewinnzone anpeilen, werden überrascht sein, denn mehdorn in seinen fast zehn jahren einiges bewegt...
sein auftrag lautete "bringen sie die bahn in die gewinnzone und an die börse"...
um ersteres zu erreichen, musste sich der konzern -betriebswirtschaftlich vollkommen korrekt- von allem trennen, was nicht zur kostendeckung beigetragen hatte...dazu gehörten vor allem zugverbindungen, die bestenfalls warme luft durch die gegend fuhren, nicht genutzte gleise und immobilien...
dass dies nicht unbedingt dem nach wie vor in vielen köpfen herrschenden bild der "bundesbahn" und ihrem vermeintlichen volksdienlichen beförderungsauftrag entspricht und damit die betroffenen personen nicht immer zufrieden sind, versteht sich von selbst, aber das konsequente ausputzen hat sich ausgezahlt: letztes jahr 33,5 mrd umsatz und 1,3 mrd im plus...
um die bahn letztendlich an die börse zu bringen, war die gewinnzone eine wichtige grundlage, denn nur so können ausländische investoren davon überzeugt werden, der bahn weiteres kapital zuzuschieben...
sicher ist heute nicht alles perfekt, was bei der bahn läuft und rollt, das hinterland ist in vielen fällen vom nahverkehr abgeschnitten und dank rationalisierungsmaßnahmen sind ehemalige bahnhofsgebäude oft verkommene schatten ihrer selbst und reisende müssen sich mit einem gläsernen wartehäuschen und einem fahrkartenautomaten begnügen...aber mit zügen, die besagte heiße luft durch die gegend kutschierten, konnte man unter den damaligen ehemals bundesbahnzuständen nicht festhalten...

grube wird genau den gleichen kurs halten müssen wie mehdorn, er wird weiter versuchen, jeden möglichen euro zu gewinnen, weiter rationalisieren und mit dem ziel vor augen "börse" das unternehmen weiter "modernisieren"...

grube ist laut presseberichten kein polternder draufgänger wie mehdorn sondern "hanseatisch kühl" und durchdacht...ein "diplomat" ...
nun stellt sich natürlich die frage, was braucht die große koalition? und was will die große koalition?...aber auch was braucht die bahn?

die große koalition will die bahn loswerden und in eine eigenständige aktiengesellschaft umwandeln, der weg dorthin wird steinig und schwer (wie ein bekannter deutscher "sänger" sagen würde) und mehdorn war auf grund seines mehr als angekratzten images -und das ist noch deutlich positiv ausgedrückt- und vor allem der letzten enthüllungen der datenaffäre nicht mehr haltbar...

-> ich bin jacks neuer kapitän

nun braucht die große koalition jemanden, der wieder klar schiff macht -um im hanseatischen sprachgebrauch zu bleiben- und den kutter solange auf kurs hält, bis die wogen sich geglättet haben...oder zumindest bis zur nächsten wahl...

woran sich der neue kapitän gewöhnen muss: die wellen des scheiterns schlagen weitaus härter gegen die schiffswand als der wind des erfolges die segel füllt...und das gilt beim dienstleister bahn mehr als in irgendeiner anderen branche...

anders ausgedrückt: normal es gilt als daumenregel, dass alles negative etwa sechs monate im gedächtnis der kunden / öffentlichkeit bleibt, was sich unmittelbar auf den goodwill in der bevölkerung auswirkt...wenn bei mc doof das essen schlecht war, geht der durchschnittsbürger zwei monate woanders hin, dann fangen die ersten an, zurückzukehren und nach sechs monaten ist alles wieder fast vergessen...
positives dagegen wird meist einfach nur zur kenntnis genommen...
der dienstleister bahn steht aber in besonderem maße im focus der öffentlichkeit...früher war es die "bundesbahn" die auch auf unrentablen strecken gefahren ist, und sich wunderbar in den deutschen beamtenapparat eingepasst hat und mit tugenden wie pünktlichkeit und sauberkeit geglänzt hat...
dem ist heute nicht mehr so...es heißt nicht mehr "bundesbahn" sondern "bahn ag", pünktlich ist die bahn zu knapp 90% (je nach definition von pünktlich") und sauber sind heutzutage meist nur die fernzüge...

-> ich bin jacks verpasster anschlusszug

wie bspw das schlechte image am beispiel pünktlichkeit noch verstärkt wird, erklärt sich dadurch, dass es menschen gibt, die wenige zugreisen machen, diese aber dann quer durch deutschland...ein anschlusszug verpasst, schon ist die reise gefährdet...
und wenn das bei zwei von drei reisen im jahr passiert, ist die quote verhagelt, das image vermiest und natürlich teilt der redseelige ottonormalverbraucher das auch möglichst ausgeschmückt und lebhaft aufbereitet freunden und bekannten mit -gefragt und ungefragt-... mehr und mehr leute erfahren davon, wie unpünktlich die bahn ist und aus 15 minuten werden dann schnell mal eine ganze stunde... multiplikatoreffekt meets stille-post-effekt...
das image der bahn ist manchmal zu recht nicht gerade das beste, und um diesen karren aus dem dreck zu ziehen wird einiges an anstrengung nötig sein...
kleines beispiel: selbst wenn die bahn in den kommenden jahren eine pünktlichkeit von 99% erreichen würde, wäre unter den top drei der antworten auf die frage "was stört sie an der bahn?" das thema "unpünktlichkeit" ...
als pendler mit erfahrung weiß ich: die durchschnittsmenschen interessiert es nicht, ob der zug neun mal pünktlich war, die zehn minuten die sie auf den zehnten zug warten müssen, werden sie etwa ein halbes jahr als negative erinnerung mit sich herumtragen...
und ja, es gibt auch negativbeispiele, bei denen neun von zehn zügen unpünktlich sind...

was braucht also die bahn?
jemanden, der sie vom abstellgleis zieht, wäre zu einfach ausgedrückt...
wichtig wäre vor allem, verlorenes vertrauen zurückzugewinnen, das image aufzubessern, notfalls auch mal etwas mehr geld in die hand zu nehmen um die baustellen schneller zu beseitigen...und vor allem bei bekannten brennpunkten die pünktlichkeit zu erhöhen...
das sind bei einem so komplexen unternehmen wie der bahn keine aufgaben, die in zwölf monaten zu erledigen wären... so wird es interessant sein zu sehen, was mit grube nach der wahl passiert...
die kurz zur debatte gestandene doppelspitze hätte vielleicht geholfen: ein kühler kopf der mit zahlen umgehn kann und den wirtschaftlichen kurs bestimmt sowie ein eisenbahner, der weiß, welche maßnahmen verantwortbar sind und welche nicht...das wäre ein guter weg gewesen...

(ich habe mich ein wenig zurückgehalten zu dem thema, deshalb nur eine vereinfachte ausführung an dieser stelle... mehr details hätten sicherlich mehr als doppelt soviel lesestoff ergeben...)

Montag, 6. April 2009

ich bin jacks großes rätsel

heute wurde einem etwas älteren pm heft die ehre zuteil, die feierabendlektüre auf der heimfahrt von der arbeit zu sein...ein bericht auf den ich neugierig war, nannte sich "die größten rätsel der menschheit (teil 3)"...
ich erwartete rätsel wie "sind wir wirklich allein im all?" oder "wie entschlüsselt man die prozesse im gehirn?" oder "wie besiegt man zuverlässig krebs?" ... eine ausführliche antwort auf diese dinge wäre nicht wirklich nötig gewesen um das neugierige kind in mir zu befriedigen...einfach nur mal das thema anreißen und einige neue und alte fakten präsentieren, so wie pm das normalerweise immer macht, hätte genügt, zumal meine aufnahmefähigkeit nach der arbeit meist begrenzt ist...
die dargestellten rätsel streiften meine mit froher hoffnung erwarteten themengebiete maximal tangential...
eine frage war "müssen aliens schlafen?" ... ok einerseits könnte ich damit meine frage beantworten: "nein, wir sind nicht allein im universum" ... aber andererseits ist es interessant zu sehen dass das wichtigste nach dem finden von extraterrestrischem leben ist, herauszufinden ob der kleine grüne mann schlafen muss...
"wieso mögen mäuse kein cola light?" war das nächste große rätsel der menschheit...(laut pm zumindest...)
ich könnte aus dem stehgreif hundert sachen aufzählen, die interessanter oder für die menschheit bedeutender wären, als zu klären warum mäuse kein cola light mögen...
aber fairerweise sollten wir die multiperspektive nicht vergessen und die sache mal aus einem anderen betrachtungswinkel sehen:
vielleicht sollten menschen, die unter mäuseplagen leiden, cola light verspritzen um die viecher zu vertreiben oder einfach ihre kornvorräte in cola light einlagern...

-> ich bin jacks neue leichte geschäftsidee

...könnte ein neues gewinnbringendes standbein für coke werden...diversifikation ist das stichwort...
ich müsste mal die telefonnummer raussuchen...

da dies nun schon der dritte teil dieser heiteren und sinnfreien rätselraterei ist, hab ich irgendwie den elan verloren, die ersten beiden teile aufzutreiben oder gar die weiteren rätsel zu erfahren...
wahrscheinlich geht es in die richtung "warum ist das gras auf der anderen seite grüner?" ... oder "warum dürfen sinnlose fragen als große rätsel bezeichnet werden?"...

pm hat den untertitel "welt des wissens" ... ich bin begeistert, denn jetzt weiß ich zwar, dass mäuse kein cola light mögen, aber diese nutzlose information hat sicher etwas anderes von enormer -aktuell noch nicht wahrgenommener- wichtigkeit verdrängt mit dem ich hätte können die welt retten...oder zumindest reich werden...oder so ähnlich...

Sonntag, 5. April 2009

ich bin jacks politische postwurfsendung

heute hielt der briefkasten eine besondere überraschung bereit...
nachdem -wie bereits berichtet- die wahlhelfer der republikaner eifrig am aufkleber kleben waren, fand ich heute die parteizeitung UND den wahlflyer zusammen mit dem üblichen angebotsblättchen der hiesigen einzel- und großhändler...etwas überrascht war ich ja schon...
ich war kurz geneigt, den kram gleich wieder wegzuwerfen, aber allein die schlagzeile "kommt die mark zurück?" war anlass genug, dieses beispiellose kunstwerk post-materialistischer wahlwerbung etwas genauer unter die lupe zu nehmen...

besonders lustig waren die folgenden hetzartikel:
erster geht um die regulierungswut aus brüssel, die als angriff auf die deutsche brezel gesehen wird...in den augen der reps eine beispiellose frechheit, denn "nirgendwo in europa [...] schmecken brot und backwaren besser als in deutschland"...
(hintergrund ist die absicht, alle backwaren ab einem gewissen salzgehalt mit warnhinweisen zu versehen, die brezel und diverse brotsorten fallen laut rep darunter...)
die republikaner wollen sich ihre deutsche brezel und den bäckern ihr traditionelles deutsches handwerk nicht versalzen lassen...

...als ob wir nicht wichtigere probleme hätten aktuell in deutschland...

...aber auch dessen ist sich die partei bewusst und greift auch gleich eines der modethemen dieser tage auf:

fette boni für vorstände in zeiten der finanzkrise...es wird bemängelt, dass viele vorstände neben boni auch noch zuviele aktien hätten...
"es ist unanständig, wenn aktionäre mit hohen auszahlungen gepäppelt werden, während gleichzeitig die unternehmen mit milliardenprogrammen auf kosten der steuerzahler und arbeitnehmer gestützt werden müssen"...
gleicher zusammenhang, eine seite weiter:
"banker und politiker [...] hätten gefängnis verdient statt hoher abfindungen"

...erster gedanke: moooooment...so ein satz von einer -offiziell- "rechts-der-mitte" partei?
und gleichzeitig "warnen" die REP vor "der bedrohung unserer demokratie durch linke chaoten und ewiggestrige kommunisten..."

-> ich bin jacks kleiner widerspruch

sehr schön der begriff "ewiggestrig"... und gleichzeitig auf die rückkehr der mark hoffen...

aber mit solchen forderungen was die finanzkrise angeht, sind doch tür und tor geöffnet für eine bundesweite koalition mit der linken...
wir dürfen gespannt sein, was die politische zukunft bringt...in der not frisst der teufel ja bekanntlich fliegen und evtl koaliert ... nein...ok... zuviel phantasie...

Samstag, 4. April 2009

ich bin jacks medizinische entdeckung

ein tschechischer evolutionsbiologe will herausgefunden haben, dass parasiten namens "toxoplasma gondii" das verhalten von menschen beeinflussen...das ganze kann bei tieren wunderbar beobachtet werden: von katzenparasiten befallene mäuse werden träge und werden vom duft von katzen magisch angezogen und laufen den hungrigen tieren quasi ins offene maul...

hier der bericht

diese erkenntnis erklärt viele dinge, deren ursachen sich noch vor gar nicht allzu langer zeit in einer nebulöse undurchsichtigkeit versteckten...

-> ich bin jacks bunter parasitenzoo

wie wäre es denn mit "toxoplasma hiphopii"
von ihm befallene wirte passen ihr äußeres erscheinungsbild der immer größer werdenden masse an, auffälligste erkennungsmerkmale sind eine eklatante überschätzung der eigenen körpermaße, was sich bspw. in hosen äußert, deren arschpartie etwa in kniehöhe hängt und shirts in xxxxxxl sowie eine starke einschränkung der artikulationsfähigkeit unter massenhafter verwendung von füllphrasen wie "ey alta" und "isch fick disch"...
es leiden denkfähigkeit und musikgeschmack und die hände und finger führen oft ein an krämpfe erinnerndes gestikulatives eigenleben...

"toxoplasma konsumii"
wirte verfallen dem gemeinen kaufrausch, es lässt sich ein nicht zu leugnender anstieg des geltungsbedürfnises beobachten, dementsprechend schmücken sich die befallenen mit teuren accesoirs und definieren sich über den preis der erstandenen ware...

"toxoplasma bitchii"
braucht frauen, deutlichstes erkennungsmerkmal ist der playboybunny aus strasssteinchen auf meist pinkfarbenem untergrund...darüber hinaus legen die wirtinnen ein überaus promiskuitives verhalten an den tag und sind nicht wählerisch was ihre sexualpartner angeht...
so wird eine effektive verbreitung der erreger über einen männlichen zwischenwirt sichergestellt, welcher nach befall einen stärkeren fortpflanzungstrieb verspürt und so weitere frauen ansteckt...


-> ich bin jacks toxoplasma blogerii

die auswirkungen sind bekannt...

Freitag, 3. April 2009

ich bin jacks bayerisches geltungsbedürfnis

schon wieder ein politisch motivierter eintrag...
gerade eben fiel mir ein bericht über folgende pressemitteilung des bayerischen innenministers joachim herrmann auf...dort stellt er die viel gescholtenen killerspiele u.a. mit kinderpornographie gleich...und fordert die spielehersteller auf, endlich zu handeln und diese spiele nicht mehr zu vertreiben...

ich schätze hier hat mal wieder jemand seine klappe weitest möglich aufgerissen, ohne ein grundlegendes verständnis der materie zu haben...
für ihn "
ist es wissenschaftlich klar erwiesen, dass der andauernde Konsum derartiger Spiele, in denen Gewalt und Brutalität anders als bei Filmen aktiv ausgeübt und gesteuert wird, die Gewaltbereitschaft fördert"
klar, er hat ja auch unmengen an killerspielen gespielt und danach diverse psychologische tests an sich und anderen probanden durchgeführt...

schön, oder? immer etwa ein halbes jahr vor der jeder wahl "fordern" alle politiker irgendwas...

hier fordern die grünen neue krötentunnel, dort fordert die spd mehr soziale gerechtigkeit...die cdu fordert christliche werte in der gesellschaft...die fdp fordert mehr liberalität...die linke fordert immer irgendwas oder meckert rum, aber keiner beachtet sie...

in einem sind sich zumindest alle einig: es muss mehr gefordert werden!

das reicht von parteispitze bis hinab auf kreis- oder landtagsebene...jeder minderbemittelte drittklassige lokalpupser fordert nach belieben irgendeinen scheiß...in der hoffnung damit auch ein scheibchen der medialen zur schau stellung abzubekommen...möglichst souverän aber trotzdem dumm in die kamera glotzen und fordern "die große koalition muss ein ende haben"...
dann abends auf der couch einmal das eigene konterfei im fernsehn sehn...zur frau sagen "das war mein durchbruch, mein sprungbrett"...
und am ende doch nur wieder in der ländlich geprägten bedeutungslosigkeit verschwinden...
zumindest bis zur nächsten wahl, denn dann darf wieder fleißig gefordert werden...

-> ich bin jacks forderung nach weniger reden...

...und mehr arbeiten!!!

Donnerstag, 2. April 2009

ich bin jacks sportliche glanzleistung

...mit dem focus auf dem glanz und weniger auf dem sport...
um das thema von gestern wieder aufzugreifen: am rheinufer joggen bedeutet sehen und gesehen werden...wer dort läuft, tut dies mit den neuesten outfits...den stylishsten schuhen die nicht dämpfen, den windschlüpfrigsten shirts an den gelenken scheuern und den saugstärksten schweißbändern ...allein diese ausstattung würde eine olympiateilnahme im ansatz möglich machen...
aber im krassen gegensatz zu ihrer flotten ausrüstung laufen viele dieser besagten personen in einem dermaßen langsamen tempo, links überholt eine schnecke und rechts sieht man das gras wachsen...
solche hindernisse können, genau wie diese klackernden und nervtötenden "wir brauchen keine ski zum langlauf" nordic walker, beim rad fahren den gewissen nervenkitzel liefern...wenn sie mal ohne vorwarnung links oder rechts ausbrechen oder gar stehenbleiben um möglichst ansehnlich und elegant einen schluck evian oder auch irgendein isotonisch (oder isotoxisch?) klebriges gesöff zu trinken...

-> ich bin jacks unvermeidbarer wutausbruch

weitere stolze und würdige mitglieder im club der pseudo-aktiven poser und blender sind die herren, die ein mountainbike mit karbonrahmen, 17facher federung, hohlkammerfelgen, 36 gängen und einem stolzen preis jenseits der 2000er marke haben...darüber hinaus fahren diese kollegen dann meist noch mit dem original "team gerolsteiner" rennradtrikot (man beachte den kleinen unterschied zwischen rennrad und mountainbike...aber egal)
heute witterte einer dieser semi-möchtegern-radler leichte beute...

-> ich bin jacks mountainbike von neckermann

der radler, etwa mitte 30 schon, fuhr eine zeitlang hinter mir und setzte dann schwungvoll zum überholen an...sein equipement wie oben beschrieben...
evtl war es ein schnöder angestellter im mittleren management der durch seine sportliche ausrüstung sein langweiliges berufsleben kompensieren will, natürlich wollte er dabei in keinster weise angestrengt wirken, sondern zog noch mit einem leichten lächeln an mir vorbei...die verspiegelte radlerbrille zielstrebig nach vorne gerichtet...

-> ich bin jacks wiedererwachter ehrgeiz

eine leichte erhöhung des tempos hat er umgehend beantwortet und nun trat er schon merklich schneller in die pedale...mein vorderrad nah an seinem hinterrad...so ging das ein paar hundert meter und er selbst erhöhte nun immer weiter das tempo aber musste feststellen, dass er mich nicht wirklich abschütteln konnte... und was hat er gestrampelt der arme...schließlich hab ich ihm die komplette dröhnung erniedrigung gegeben und ihn überholt und abgehängt...

ein fahrrad: 2000 euro
das unpassende trikot dazu: 89,90 euro
mein gefühl, wenn ich diese freaks mit leichtigkeit abhänge: unbezahlbar

es gibt dinge die kann man nicht kaufen

Mittwoch, 1. April 2009

ich bin jacks ode an den konsum

an einem einfachen tag in der stadt und ihrem breitgefächerten angebot an konsumtempeln sieht man unmengen von menschen, die sich scheinbar verzweifelt an irgendwelchen statussymbolen festklammern…in der hoffnung die rezession auf diese weise zu überstehen…hier eine pelzjacke, da ein fetter mercedes, eine D&G sonnebrille und eine breitling am arm…klar, luxus hat immer konjunktur und die reichen und schönen dieser welt werden den kauf eines neuen goldbesetzten handys nicht wegen einer globalen krise aussetzen…was hat man davon?

evtl goldstaub im ohr, aber macht ja nichts, gold soll ja gesund sein…ansonsten hat man rein gar nichts außer einer kurzfristigen befriedigung…

noch extremer wird dann die situation bei weniger gut betuchten menschen, die in den genuss eines statussysmbols kommen wollen: entweder –teilweise grottenschlecht- gefälschte artikel (eine D&D brille oder ein addidas accessoir mit 4 streifen…) käuflich erwerben oder aber man verschuldet sich mal eben locker…

-> ich bin jacks alles bewegende frage

„braucht man das alles wirklich?“ und schon ein genialer konstrukteur aus zuffenhausen hat mal gesagt „wir bauen autos, die keiner braucht, aber jeder will“…

dinge die eigentlich keiner braucht, aber jeder will, sind die grundlage für einen florierenden markt für markenwahnsinnige statussammler…materielle masturbation …angefangen bei apple über porsche bis hin zu starbucks…von aston martin über ikea bis hin zu louis vuitton…

während dinge wie ein apple computer noch einen gewissen mehrwert haben, was bspw leistung in gewissen bereichen angeht, kommen andere wie starbucks oder louis vuitton völlig ohne einen nützlichen mehrwert aus…einfacher kaffee und koffer, mehr nicht…

der ikea konsument sucht sein billy oder sein arland möbel nach den persönlichkeitssteigernden attributen wie "modern" oder "zeitlos" aus...

klar, die starbucksbesucher werden jetzt behaupten, dass der kaffee dort besonders gut schmeckt, weil er meinetwegen mit viel liebe zubereitet wurde, von einer kaffeebohne, welche tief im südamerikanischen urwald von glücklichen azteken sklaven handgepflückt wurde…

je öfter die betreffenden personen sich das einreden, desto eher glauben sie es vielleicht…aber es ist und bleibt stinknormaler kaffee…zu starbucks geht man, um gesehen zu werden, um den mondänen hauch der großstadt ins eigene leben wehen zu lassen…um gesehen zu werden und um zeigen zu können, dass man sich völlig überteuerten kaffee leisten kann…um als kleine einzelperson in den kreis der bohème aufzusteigen und das armseelige eigene leben ein stück weit zu „pimpen“ wie man heutzutage sagt…ähnlich verhält es sich mit dem besuch beim teueren restaurant oder erlebnisgastronomie…die grundlegenden motive sind meist „sich etwas gönnen“ und „die (erhoffte) essensqualität“ allerdings zu je sehr geringen anteilen…aber warum geht man da denn wirklich hin?

damit man was zu erzählen hat…nach dem motto „du, ich war demletzt bei…“ und schon werden respekt und bewunderung gierig aufgesogen…

es wird lechzend konsumiert…in der hoffnung dass monetär aufwendige zusatzausstattung die persönlichkeit möglichst individuell definiert…ohne zu realisieren dass man dadurch in der analogie des geltungskonsums untergeht…

wir sind nicht die kostspielige armbanduhr, wir sind nicht das trendige bioprodukt, wir sind nicht das glänzende auto mit dem stern in der einfahrt, wir sind nicht der stilsichere anzug von boss, wir sind nicht der elitäre koffer von louis vuitton, wir sind nicht die blickdichte D&G brille, nicht der leuchtende apfel auf dem laptop und auch nicht das tighte gangsterlabel auf den klamotten…

das alles sind eigentlich nur requisiten der persönlichen einst überschaubaren theaterbühne, auf der unser leben spielt…tauscht man die requisiten aus, ändern sich weder der hauptdarsteller, noch großartig die rahmenhandlung …und nimmt man alles weg, so bleibt einzig und allein dieses aufrecht gehende, sich für die krone der schöpfung haltende tier mit der gattung homo sapiens…und wir sind alle teil dieses spiels…

-> ich bin jacks leerer geldbeutel

danke an j. für den kleinen korrekturhinweis :-)