Montag, 31. August 2009

ich bin jacks prager frühling II

der tag der abreise aus prag war geprägt von einer weiteren tour durch die stadt...wir mussten von unserem appartement in der neustadt kurz über die moldau bis tief in die kleinseite um der agentur ihre schlüssel wieder zu bringen...glücklicherweise konnten wir dort die koffer in einem sicheren raum verstauen und den rest des tages ohne schweres und auf dem vorherrschenden kopfsteinpflaster extrem ratterndes reisegepäck verbringen...

die tour verschlug uns in ein restaurant, wo wir für nur 38 euro (mittagsspeise und getränke) richtig satt wurden...deftige original tschechische küche: gulasch, knödel und kartoffeln...
geschmeckt hatte es auch noch und das ambiente stimmte ebenfalls...zu diesem preis mehr als empfehlenswert...

-> ich bin jacks tschechische gaumenfreude...

anschließend besuchten wir noch die moldauinseln und ruhten ein wenig im schatten der bäume...dass wir etwas abgeschlagen waren an diesem tag könnte unter umständen damit zusammenhängen, dass die grüne fee tags zuvor uns in unserer stammkneipe gesellschaft geleistet hatte...die society munkelte...

der tag verstrich ohne nennenswerte aufreger und schon bald saßen wir wieder am flughafen und mussten unser letztes geld (in deutschland werden keine kronen mehr umgetauscht) im duty free shop gegen harte waren tauschen... als nichtraucher entschieden wir uns dann für spirituosen...

als alte trendsetter die wir ja sind, haben wir das auch gleich im ausland weitergeführt:
wir kamen direkt zum angegebenen boarding zeitpunkt am gate an und waren angenehm überrascht dass noch nicht das übliche "ich will als erster" gedränge herrschte und so stellten wir uns mal direkt ganz vorne an die schranke...
es dauerte keine zwei minuten und ein raunen ging durch die halle und alle anderen sprangen auf und stellten sich auch an... ein lustiges schauspiel welches wir und das schalterpersonal sichtlich amüsiert wahrnahmen...

da wir uns sechs euro gespart hatten, durften wir nicht als erste an bord sondern mussten den mondänen reisenden mit "priority boarding" den vortritt lassen...diese durften als erste in den bereitgestellten bus steigen...
einer der besagten priority booker hatte sogar eine dame des schalterpersonals darauf hingewiesen, dass doch der bus bitte mit ihnen vorfahren solle, schließlich hätten sie priority booking gezahlt...

lustigerweise fuhr dann auch dieser bus mit vier priorisierten fluggästen alleine zum flugzeug... unter gesichtspunkten wie "auslastung" die reinste katastrophe...das wertlose fußvolk wurde in einen zweiten bus gestopft...(auslastung hier: 353% mindestens)...

-> ich bin jacks kleines ungleichgewicht...


als wir dann endlich im flugzeug saßen und zur startbahn rollten, wurden leise erinnerungen an new york wach: auf grund von verdammt viel betrieb am prager flughafen, welcher nur eine start- und landebahn besitzt, standen wir ersteinmal in der warteschlange... glücklicherweise zweiter von vielen und so kam es "nur" zu knapp zwanzig minuten verspätung...was auch zur folge hatte, dass wir von der "another ryanair flight oooooooon time" fanfare verschont blieben...alles hat auch seine guten seiten...

-> ich bin jacks ironie des schicksals...

denn auf unserem vogel prangte gut lesbar folgender satz:

Sonntag, 30. August 2009

ich bin jacks osteuropäisches konsumerlebnis

einkaufen in prag entpuppte sich als schwieriger als gedacht...zwar kann man an fast jeder ecke jeden erdenklichen schrott in kleinen lädchen kaufen, angefangen von diesen bällen mit waschbärschwanz die unkontrolliert durch die gegend rollen bis hin zu traditionell hergestellten zahnbürsten aus dem teuren bioladen... aber kapitalistisch-konsumistisch geprägte supermärkte machten sich im gegensatz zum von aldi und co verwöhnten heimatland geradezu rar... erst durch nachfragen wurden wir auf einen tesco markt aufmerksam, welcher sich nahe dem zentrum im untergeschoss eines schnöden plattenbaus befand...

dort gab es dann aber auch wieder fast alles erdenkliche an essen zu kaufen...theoretisch sehr gut, praktisch aber standen wir mal wieder vor der sprachbarriere und haben versucht, nach den bildern auf den packungen zu kaufen... größter "erfolg" war hierbei der kauf der vermeintlichen butter... die anderen drei mitgereisten wollten ihr köstliches brot aus dem bioladen nicht ohne butter zwischen brot und belag essen und so kauften wir nach längeren taktischen beratschlagungen schließlich einen 250gr quader, der von der form und der verpackung her butter hätte sein können...man sollte erwähnen, dass uns von keiner anderen aufschrift der anderen produkte die auswahl erleichtert wurde...weder durch eine bezeichnung die auf butter schließen ließ, noch durch eine, die das ausschlussverfahren erlaubte...

nachdem wir dann im endeffekt für knappe zehn euro für vier personen zur genüge eingekauft hatten und die die anderen voller vorfreude die butter öffneten, fiel uns schon direkt die etwas weißliche farbe auf... anders als die gewohnte gelbe deutsche butter... auch der geschmack fiel laut urteil meiner mitreisenden etwas lau aus...aber keiner trug ernsthafte folgen des konsums davon, so stempelten wir die mangelnden farb- und geschmackseigenschaften als landestypische eigenart ab...
wieder daheim in germany angekommen offenbarte dann ein übersetzungsprogramm, dass besagte mitstreiter drei tage lang schweineschmalz auf ihr brot gestrichen hatten... weitaus weniger schlimm aus die befürchteten anderen möglichkeiten...angefangen bei friteusenfett...

aber einkaufen in prag sorgt nicht nur für überraschenden inhalt weil man die produktbezeichnung nicht lesen bzw interpretieren kann, auch wenn eine eindeutig identifizierbare aufschrift vorliegt kann man sich nicht darauf verlassen, den erwarteten inhalt auch vorzufinden... so kauften wir beispielsweise "honey & nut" flakes, die sich beim ersten kauf als schmackhaft erwiesen hatten und sich somit für einen wiederkauf qualifizierten...
daheim angekommen mussten wir feststellen, dass sich überraschenderweise stinknormale cornflakes in der packung befanden...

in den malerischen gassen der altstadt finden sich alle drei bis fünf häuser die aus allen touristenstädten bekannten souvenirläden, die scheinbar immer von den gleichen aufdringlich nervigen indern / türken / arabern geführt werden...stehenbleiben wird als direkte kaufabsicht missinterpretiert... hier gibt es lustige selbstironische shirts mit der aufschrift " I LVE PRG", diversen kleinkram sowie sporttrikots von adidas, nike und co für "good preissss" von offiziell 15 eur (VHB) ... dieses brüllerangebot sollte eigentlich skepsis erregen...vor allem wenn auf den adidas klamotten vier streifen prangen...

aber es geht auch subtiler:



na wo ist der fehler?

-> ich bin jacks unübersehbares qualitätsmerkmal...

Samstag, 29. August 2009

ich bin jacks prager frühling I

wenn einer eine reise tut...dann geschehn gar wunderliche dinge...
mich hat es letzte woche nach prag verschlagen, das erste mal dass ich mich in ein land des ehemaligen ostblocks gewagt hatte... möglich wurde das durch einen bekannten billigflieger der mich und drei freunde von der uni kostengünstig in den sonnenuntergang flog...

prag in kürze:
- viele alte und gut erhaltene gebäude
- unendlich viele kneipen
- viele touristen
- viele baustellen
- schreckliche ampelphasen
- keine vokale

man muss nicht mal direkt in die altstadt gehn, um von der vielfalt der gründerzeitgebäude überwältigt zu werden, vor allem am moldauufer zeigen sich die meisten gebäude in einem top zustand: bürgerhäuser, reich verziert und in vielen bunten farben, reihen sich wie eine perlenkette auf und laden zum flanieren am ufer ein, an fast allen größeren plätzen zeigen sich die kirchen und häuser von ihrer besten seite und werden des nachts mit scheinwerfern eindrucksvoll in szene gesetzt...

auf einem berg über der stadt thront die prager burg, die größte zusammenhängende burganlage der welt, komplett renoviert, mit jeder menge grünanlagen und zudem wohnsitz des präsidenten...

ein weiteres merkmal war die beeindruckende anzahl an kneipen...es gab beinah keine straße oder gasse, in der nicht mindestens ein "pilsner urquell" schild leuchtete und zum biertrinken einlud...prag dürfte in einem ranking der größten kneipendichten weltweit einen der vorderen plätze einnehmen...

genauso vielfältig wie die kneipen war deren preisgestaltung: in manchen gab es 0,5l schmackhaftes bier für 23 kronen, was umgerechnet weniger als ein euro war... andere selbsternannte szenekneipen verlangten auch schonmal 75 kronen... ein preis, der in etwa an das heimische niveau heranreicht...

wo es soviel zu sehen und soviel zu saufen gibt, sind natürlich die touristen auch nicht weit...auf der karlsbrücke beispielsweise konnte man neben den vielen straßenmusikern und künstlern auch menschen aus aller herren länder treffen...von a wie australien bis z wie zaire (schätze ich jetzt einfach mal...)

in der stadt selbst konnte man den gemeinen touristen ganz einfach daran erkennen, dass er (wie wir übrigens auch) mit einer stadtkarte in der hand versuchte, im gewirr von kleinen und kleinsten gassen zurecht zu kommen...

-> ich bin jacks tschechisches labyrinth

die ganze pracht der prager gebäudelandschaft kommt natürlich nicht vom nichtstun und das alter nagt zunehmend an den sehenswürdigkeiten, so war zum beispiel die karlsbrücke über zwei drittel ihrer länge mit einem baugerüst versehen, um dringende renovierungsarbeiten durchzuführen... das zerstörte natürlich das fotomotiv aber beschert der brücke andererseits vielleicht die nächsten hundert jahre standhaftigkeit... dieses bild präsentierte sich auch an anderen stellen: auf der burg, an diversen kirchen in der stadt und an vielen normalen häusern... emsige bauarbeiter schufteten für den glanz der stadt...

wenn man als fußgänger unterwegs ist, muss man zwangsläufig mal die straße überqueren, soweit kein problem... es gibt städte, bei denen die grünphase lang genug ist, damit auch ein rentner über die straße kommt... es gibt städte wie new york, da ist die grünphase nicht unbedingt lang, aber die autofahrer warten geduldig, bis auch der letzte seinen allerwertesten auf die andere seite geschafft hat... und es gibt prag...

dort hat man für vier fahrspuren und zwei als besonderes schmankerl in der mitte angeordnete straßenbahngleise gute fünf sekunden (ich habe auf die uhr geschaut) ... während dieser zeit kommt man bestenfalls bis zur mitte...und die straßenbahn bremst -wie wir erfahren mussten- nicht für fußgänger...

-> ich bin jacks sprinterampel

sollte je jemand behaupten, man könne dies in normalem schritttempo schaffen, so ist es sicherlich ein mythos und bedarf einer überprüfung durch den galileo fake check...

selbst ein gewisser herr bolt hätte mit dieser ampel wohl seine probleme...

ein merkmal der tschechischen sprache ist die chronische vokalarmut... ganze wörter kommen ohne a e i o u aus und haben doch einen sinn und die einheimischen haben keine probleme "scvrnkls" oder "scvrkprd auszusprechen... knoten in ausländischen zungen sind vorprogrammiert und die chirurgen in den prager krankenhäusern sicherlich bestens darauf vorbereitet...

-> ch bn jcks zngnbrchr

mehr davon morgen...

Sonntag, 23. August 2009

ich bin jacks abmeldung

bin wahrscheinlich für den rest der woche einfach mal weg...

danach wird es sicher einiges zu berichten geben...

Donnerstag, 20. August 2009

ich bin jacks sympathische studie

es gibt doch noch positive nachrichten in dieser welt voll bombenanschlägen, wirtschaftskrisen, gierigen finanzhaien, taliban, allgemeiner und spezieller ungerechtigkeit und unterschichtenfernsehn...

eine studie hat nun herausgefunden, dass "moderater bierkonsum" die knochendichte bei frauen steigert...

das freut natürlich am meisten den deutschen durchschnittsmann, denn nun kann die werte gattin bei der hausarbeit noch mehr belastet werden, wenn man ihr moderat bier zuführt... interessant allerdings die angegebene menge in der studie: "maximal rund 21 gläser pro woche"

das macht dann bei einer standard sieben tage woche maximal stolze drei gläser (0,33l) pro tag oder knapp einen liter bier am tag...

damit lässt sich auch die hausarbeit leichter verrichten...und frau empfindet dann die arbeit auch subjektiv als gefälliger, der alkohol hebt die stimmung und wenn mann auch zum x-ten mal die klobrille obengelassen hat oder seine fußnägel wie kleine halbmonde im ganzen bad verteilt sind, frau nimmt alles etwas gelassener...

danke somit an die experten der extremadura in caceres für diese studie auch im namen der deutschen brauereien...

-> ich bin jacks steigende absatzmenge

solche meldungen brauchen wir in der krise, inbev und co reiben sich sicherlich schon die hände und es geht wieder bergauf mit der deutschen wirtschaft... was kommt wohl als nächstes?

oenologiestudie:
"wein stärkt konzentration"

unabhängige studie aus zuffenhausen:
"neues auto steigert selbstwertgefühl"

die dümmsten bauern finden heraus:
"kartoffeln wirken potenzsteigernd"

studie des verbandes der biobauern:
"äpfel schmecken"

BILD enthüllt:
"wasser ist nass"

-> ich bin jacks kleiner ausblick in die zukunft...

Mittwoch, 19. August 2009

ich bin jacks trägheit der masse

die physikalische eigenschaft der trägheit von massen spielt heutzutage im alltag eine große rolle...sei es dass man sie mit einem sack aus luft abfedern will damit ein autofahrer den im alkoholrausch verursachten unfall möglichst unbeschadet übersteht oder man macht sie sich zu nutze, indem man riesige gewichte in hochhäusern oder fernsehtürmen aufhängt um unweigerlich durch wind oder durch erdbeben entstehende schwingungen auszugleichen...die aktuell weltweit größte vorrichtung dafür findet sich im taipeh101

das ganze funktioniert (in vereinfachter form dargestellt) wie folgt: das gebäude schwingt in eine beliebige richtung, durch die trägheit der masse dauert es eine gewisse zeit, bis der sogenannte "schwingungstilger" sich ebenfalls in die gleiche richtung bewegt und wenn das hochhaus in der schwingung quasi wieder auf dem rückweg ist, pendelt der schwingungstilger aber noch in die gegenrichtung, so wird die bewegung des hauses gebremst...
meist werden diese gerätschaften noch aktiv angesteuert um die auftretenden schwingungen auf ein minimum zu reduzieren...
in vielen gebäuden werden zwei dieser tilger eingebaut, einer in etwa in der mitte, der zweite am oberen ende des gebäudes...

-> ich bin jacks non-architektonische anwendung...

nun ein sprung zurück ins pralle, bunte leben welches sich einem tagtäglich vors auge wirft...
dem aufmerksamen beobachter wird nicht entgangen sein, dass es personengruppen bzw angehörige einer subkultur, welche eine sehr exzessive gangart an den tag legen...bei jedem schritt haut es die eine schulter nach unten und die andere gen himmel, jede schulter macht durch diesen schwung gefühlte fünfzig cm höhenunterschied pro schritt und der kopf samt cap wippt ebenfalls von rechts nach links mit... somit wägt sich der läufer in unantastbarer lässigkeit während er wie beschrieben durch die gassen flaniert damit andere zufällig anwesende sich im glanze seiner erscheinung sonnen dürfen...

was hat das nun mit schwingungstilgung und masseträgheit zu tun?

der kopf schwingt bei eben beschriebener wippbewegung ebenfalls mit ...
dämpfung würde eine bewegung durch das gehirn erfahren, welches in flüssigkeit "gelagert" ist, die es vor berührung mit der schädelwand schützt, es ist also quasi frei beweglich und könnte dämpfend wirken... je mehr hirnmasse desto größer das gewicht des kopfes, desto größer die mögliche dämpfung...

ergo: je mehr lässigkeit ein krasser mensch in seine gangart legen kann, desto weniger dämpfung erfährt die bewegung durch den kopf und desto größer ist das vakuum in selbigem...

kommen wir zurück auf den eben erwähnten und in vielen gebäuden eingebauten zweiten dämpfer, meist in der mitte...

kommen wir in diesem zusammenhang ebenfalls zurück auf eben erwähnte vertreter besagter subkultur die gerne mal die arschpartie ihrer hosen in den kniekehlen tragen und darüber ein nachthemd zur schau stellen...
teil des gesamten maskulin-machohaften auftretens ist es, den eindruck zu erwecken man habe der welt größte keule in der hose um diverse "chicks" oder "bitches" zu beeindrucken...

nun wenden wir das eben erlernte wieder darauf an: wäre das gemächt der hippen hopper wirklich so verdammt groß, dann würde alles was dort vorhanden ist die gangart beeinflussen und eine dämpfende wirkung an den tag legen...und der standardgangster hätte einen weniger exzessiven laufstil...
nun...fünf minuten aufmerksames beobachten auf der straße zeigt schnell: 99,532% in dieser kulturellen schicht wippen verdächtig stark hin und her...

ich zitiere einen jahr ein jahr aus immer zur fastnachtszeit wiederkehrenden song: "das sind nicht zwanzig zentimeter..."

-> ich bin jacks bittere wahrheit

Dienstag, 18. August 2009

ich bin jacks nächtlicher festivalreport

es ist samstag nacht kurz nach drei und ich komme gerade vom diesjährigen eher familiär geprägten festival "rocco del schlacko" aus dem ehemals französischen département saarland...meine haut steckt unter einer mehreren millimeter dicken schicht aus staub und dreck...ob sie gegen die erbarmuingslos knallende sonne schützte oder einfach nur die poren verstopfte weiß ich noch nicht genau...wahrscheinlich trifft beides ein bisschen zu...nach einem festival welches bei knappen dreißig grad im schatten über zwei tage auf einem acker stattfand, hustet man zu matsch gewordenen staub aus der gebeutelten lunge und der naseninhalt ist nicht mehr wie gewohnt rotzgelb sondern matschbraun...für meine ebenfalls braun nuancierten chucks würde man im angesagten szenestore minimum fünfzig euro aufpreis für den "used look" berappen...

-> ich bin jacks natural design

es gab wieder drei tage nur gegrilltes, ehemals lebendes tier...glückliche tiere, schonend geschlachtet und dann auf dem edelstahlgrill zur perfektion gebrutzelt (achtung: unbedingt reihenfolge beachten...)

die zelte erinnerten des nachts teilweise an kühlschränke und ab sonnenaufgang mutierten sie zu saunen, die sogar stolze finnen das schwitzen lehren würden....

das wasser der nächtlichen dusche in den heimischen vier wänden färbt sich ebenfalls schnell ins bräunliche und bringt meine normale hautfarbe wieder hervor, die lebensgeister kehren für einen kurzen moment zurück bevor ich mich ins bett begebe und es wahrlich genieße, keinen harten acker mit steinen und stoppelfeld im kreuz zu haben sondern wieder eine matratze...

das festival in kurzfassung:
donnerstag ankunft bei regen, zeltaufbau bei einer kurzen regenpause, fassanstich, die restlichen mitcamper treffen ein, regen und bierkonsum nehmen in gleichem maße zu und es werden erinnerungen an das diesjährige southside wach...zum glück hatte der wettergott dann doch noch ein einsehen und am späteren abend hörte der regen auf...

freitag wachwerden durch strahlenden sonnenschein bei gefühlten fünfzig grad im zelt, erstmal eine runde grillen, ein guten morgen bier und die sonne genießen...danach eine runde ins planschbecken neben dem pavillon und dann abends nach weiterem gegrille ab zum festivalgelände... gesehene bands: muff potter, samy deluxe, anti-flag, rise against und deichkind...

samstag wiedermal wachwerden im von der unendlich anmutenden kraft der sonne erhitzten zelt gefolgt von bierfrühstück und grillen, danach ab eine runde ins schwimmbad im nachbarnachbarnachbarkaff, dann wieder grillen und abends lauschten wir den kilians, zebrahead, enter shikari, mia sowie farin urlaub und seinem racingteam...

-> ich bin jacks persönliches fazit:

antiflag, deichkind, enter shikari und farin urlaub gefielen mir am besten und haben auch am meisten staub aufgewirbelt...in der zeltcommunity waren überwiegend nette und angenehme leute und das wetter hat sich ja letztendlich auch noch zum guten gewendet...also alles in allem eine gelungene persönliche festivalpremiere für das rocco del schlacko... es bleibt mir nur noch den luxusgrill ein wenig zu säubern und mich auf das nächste festival zu freuen...

Mittwoch, 12. August 2009

ich bin jacks fast vergessene geschichte

bei meiner kleinen wandertour durch das weltkulturerbe mittelrheintal gab es nicht nur sehr viel interessantes und ansehnliches für das auge und herausforderungen steiniger art für die beine sondern auch interessante geschichtliche informationen für den wissbegierigen wanderer (und natürlich auch für die wandererin...)

mehrere schilder verkünden ab lorch vom "freistaat flaschenhals", zu dem einst das gebiet von lorch bis etwa kaub am rheinufer bis in den taunus nach laufenselden gehörte...ja richtig, ein freistaat...
um kurz zu erläutern wie es dazu kam geht es gedanklich zurück zu den wirren des ersten weltkrieges...beim waffenstillstandsabkommen von compiègne wurde festgelegt, dass das linke rheinufer besetzt wird und zusätzlich im umkreis von 30 kilometer um wichtige städte auch das rechtsrheinische ufer in den besatzungszustand versetzt werden sollte...drei städte die ausgewählt wurden, waren koblenz (usa), mainz (franzosen) und köln (briten)...somit sollte verhindert werden, dass deutschland erstens nicht wieder in die nähe der franzosen kommen kann und zweitens die reichhaltigen bodenschätze nicht zur wiederaufrüstung nutzen kann...

-> ich bin jacks kleiner messfehler

zwischen köln und koblenz ging der plan der alliierten auf und beide kreise konnten sich überlappen, allerdings blieb zwischen dem koblenzer kreis, dem mainzer kreis und dem rhein ein unbesetztes gebiet übrig, welches vom restlichen deutschland abgeschnitten war und dann als freistaat flaschenhals sogar im versailler vertrag anerkannt wurde...man kann nur mutmaßen auf was der fehler beruht...gnadenlose selbstüberschätzung, meilen zu kilometer umrechnungsfehler, geographische unkenntnis, schlechtes kartenmaterial...alles ist möglich...

auf grund der isolierten lage zwischen den besatzungszonen und dem reiseverbot mussten die einwohner im flaschenhals ständig improvisieren...schmuggel war an der tages- oder vielmehr an der nachtordnung und eigenes notgeld wurde gepresst... verziert wurde es mit ironischen sprüchen wie "nirgends ist es schöner als in dem freistaat flaschenhals"...

wenigstens den humor hatten die einwohner nicht verloren...das unrühmliche ende kam dann schließlich ende 1923 als französische truppen einmarschierten und das gebiet besetzten...

-> ich bin jacks kurzes gastspiel auf der weltbühne

1994 aber erinnerten sich einige geschichtsbewusste winzer, hoteliers und gastronomen im gebiet des ehemaligen freistaates an die kuriose vergangenheit und belebten den furiosen flaschenhals von neuem, dieses mal allerdings "nur" als "label" für die gemeinsame vermarktung auserlesener weine und regionaler spezilitäten...also zusätzlich zum alleinstellungsmerkmal "weltkulturerbe" noch das alleinstellungsmerkmal "freistaat flaschenhals"...bei einem blick auf die preise der produkte könnte man meinen, nicht nur das geschichts- sondern auch das geschäftsbewusstsein spielte 1994 eine rolle...

Dienstag, 11. August 2009

ich bin jacks anglizistische anapher

things I am worried about
things I made possible
things I appologize for
things I chose
things I dream of
things I don´t do
things I already should have done
things I should do more often
things I once had
things I deny
things I stopped
things that I made

things I need to throw away
things I don´t care about
things I could own
things I google
things I need
things that should make me happy
things I need to buy
things eating my money
things that have to be paid
things I still want
things that own me

things that never happened to me
things that always happen to others
things that happened to me
things I am afraid of
things I don´t understand
things you´d never believe happened to me
things killing me
things that saved my life

things I didn´t know
things I should have known
things I love
things I lost
things I hate
things I love to hate
things that broke my heart

things I know I am right about
things I don´t believe in
things I remember
things I said
things I forgot
things that I am waiting for

-> I am jacks twisted little existence

(inspired by some writings on a lonesome wall deep down in new york city...)

Montag, 10. August 2009

ich bin jacks komplizierter bestellvorgang

manchmal hat man es im leben schon schwer, das weiß jeder...aber es gibt auch situationen im leben, da wird man schon überrascht von den schwierigkeiten die sich unerwarteterweise scheinbar meterhoch auftürmen...
am wochenende wollte ich auf einem kleinen open air mit relativ unbekannten regionalen bands ein kühles erfrischendes biermischgetränk bestellen...bei der abendlichen hitze in meinen augen genau das richtige...
bei den dort angebotenen getränken fand ich auch sehr schnell etwas, was meinen bedarf stillen konnte "bit copa" (zur info: grünliche farbnuancen zeichnen das getränk aus) ...
bedienung kommt und nimmt meine bestellung entgegen: "ein bit copa bitte"...
bedienung geht zur kühltruhe und schon von weitem erkenne ich, dass der gute mann nochmal wird laufen müssen, denn er schleppt ein pils an...
ich: "sorry, aber ich wollte ein bit copa..."
er: "oh, was ist denn das?"
ich: "steht hier in eurem angebot" und zeige drauf...
bedienung geht wieder, fragt andere bedienungen und kramt ein wenig in den kühltruhen
bedienung kommt wieder und präsentiert mir voller stolz eine flasche "cuba libre"...
ich: "nein, auch falsch..."
er: "ähm..."
ich: "das ist ein ziemlich grünes getränk von bitburger"
er zieht wieder von dannen und gräbt in einer anderen kühltruhe...
bedienung kommt zurück und mal wieder seh ich von weitem etwas anderes als die erhoffte grüne farbe...
dieses mal präsentiert er mir zwei flaschen "licher lemon x" ...
ich war kurz unsicher ob ich evtl die kamera suchen sollte oder selbst hinter die theke springen sollte...aber es war warm und ich hatte durst...so sagte ich dann nur "ok, erstens wieder falsch und zweitens wollte ich nur eine flasche, aber egal, ich nehm jetzt einfach mal beide"...
im nachhinein schon sehr dreist den durstigen kunden erst warten lassen und dann mit der doppelten menge (eines falschen) getränks abspeisen...

-> ich bin jacks ausgekochtes schlitzohr

oder aber der gute mensch hinter der theke hatte wirklich keinen blassen schimmer von dem was er da tat...bier ist gleich bier...aus und ende....in diesem falle sollte er sich vielleicht gedanken darüber ob der job wirklich das richtige für ihn war und ist...

Donnerstag, 6. August 2009

ich bin jacks semi-alpine wandertour

vor gar nicht allzulanger zeit war es bei stars, sternchen und solchen die sich dafür hielten schwer in mode, zu wandern...meist dann wenn sie gerade kein engagement im bereich der bewegten bilder vorzuweisen hatten... aber dann durfte es nicht irgendein x-beliebiger weg sein...nein...dann musste es etwas besonderes sein...der jakobsweg bietet sich für sowas geradezu an...quer durch die spanische einöde... und die story dazu kann man dann sicher noch gewinnbringend dem ein oder anderen klatschblatt und dem fernsehen verkaufen...das endet dann meist in so heroisch und theatralisch lautenden aussagen wie "ich war eins mit der natur und mit gott" oder "ich konnte in der einsamkeit völlig in mich gehen und entspannen" ... "die naturverbundenheit hat mir die augen geöffnet, für die wirklich wichtigen dinge im leben" ... "völlig auf mich allein gestellt konnte ich die seele baumeln lassen"...

da meinereiner aktuell auch kein engagement beim film oder gar fernsehn vorzuweisen hat, habe ich ebenfalls mal die wanderschuhe geschnürt, den rucksack gepackt und mich entlang des romantischen rheins auf eine 35km tour gemacht...mit dabei freund m. der schon in den usa begleitend mitgewirkt hatte...

schon relativ schnell wurde uns klar, dass wir auch hätten direkt in die schweiz zum bergsteigen fahren können, denn das höhenprofil des rheinsteiges ist stellenweise mit dem ekg eines kolibris vergleichbar...frisch gebackene eltern mit kinderwagen werden hier ebenso schnell an ihre grenzen stoßen wie rollstuhlfahrer, die trotz geländebereifung an der steilwand oder bei 20cm breiten pfaden am abhang kapitulieren müssen...
auf den eher humaneren abschnitten mit gut ausgebauten schotterpisten war auch das normale fußvolk unterwegs, in der nähe diverser denkmäler auch viele touristen...
ich weiß nicht warum, scheinbar mache ich so einen kosmopolitischen eindruck, denn wie auch schon am times square und in washington war ich ansprechpartner nummer eins, wenn es darum ging, erinnerungsfotos zu schießen...ich grüße hiermit die japanische delegation und die mexikaner die ich am niederwalddenkmal abgelichtet hab...

demographisch füllten m. und ich sehr gut die lücke zwischen den bis siebenjährigen, die von ihren eltern gezwungen wurden und sich quängelnderweise vorwärtsbewegten und den über fünfzigjährigen, die freiwillig noch einmal die alten knochen strapazieren wollten...
doch dort wo nur ein fußbreit zwischen weg und abhang bleibt und das rheinische schiefergebirge fast senkrecht aufragt waren wir fast alleine unterwegs...ab und an gab es auch sehr dekadente vom wohlstand gefettete menschen, die mit ihrem benz bis ganz nach oben (oder zumindest soweit es ging an einen aussichtspunkt) fuhren und dann mit fresspaket die aussicht genossen...

-> ich bin jacks nobles ende der welt...

sehr gemein an der streckenführung allerdings ist, dass man nach einem anstieg immer direkt in sicherheit gewogen wird, weil es kurz leicht bergab geht...allerdings nur bis zur nächsten kurve, hinter der es dann meist um ein vielfaches steiler nach oben ging...in den seltenen fällen in denen auf den sonnigen abschnitten mal ein kühles lüftchen wehte, war die tatsache, nass geschwitzt zu sein, ein wahrer segen...
belohnt wurden die mühsamen anstiege aber immer wieder mit phantastischen ausblicken ins rheintal und bei wolkenlosem himmel fast unendlich weit reichendem blick...

nach ca 53000 schritten, 35km, geschätzen 23000 höhenmetern, zweimal verlaufen und diversen blasen an den füßen erreichten wir aber doch noch das ziel und können doch mit stolz behaupten fast eins mit der natur gewesen zu sein...

noch warte ich auf anrufe vom burda verlag oder vom fernsehen...vielleicht hat arte interesse daran, die wanderung in ein monumentales filmisches meisterwerk zu verwandeln...

-> ich bin jacks langlebige hoffnung...

Montag, 3. August 2009

ich bin jacks humoris ex machina

da soll nochmal einer behaupten, eine relativ einfach gestrickte maschine die größtenteils aus leiterbahnen, kondensatoren, transistoren und sillizium besteht, wäre unfähig einfache menschliche züge anzunehmen...sie kann ja im prinzip nur "strom ein" und "strom aus" unterscheiden...

dabei hat das sicher jeder schonmal erlebt: man schenkt der rechnenden kiste auf dem schreibtisch einmal nicht die verdiente aufmerksamkeit oder lässt eine abfällige bemerkung aus seinem mund entwischen, schon dauert das öffnen einer office datei gefühlte stunden und versetzt einen zurück in präwindowianische zeiten wo man noch auf 5,25" floppy disketten brav und geduldig vor dem neongrün leuchtenden bildschirm saß und den anweisungen folgte "please enter disk 8 of 34" ... (nur um dann meist bei diskette 33 von 34 den "reading error" zu bekommen)

-> ich bin jacks elektronischer diener...

oder vielleicht doch nicht?

wer war und ist denn da wessen "diener"?

even workerbees can leave,[...] the queen is their slave...

zum glück kam es bei mir am wochenende nicht zu einer solchen grundsatzdiskussion mit meinem bisher meist treuen rechner, aber er zeigte sich wie bereits angekündigt von seiner humoristischen seite...

bedingt durch die tatsache dass ich in der heimat offline bin (genaueres hier) konnte ich mich anderen tätigkeiten widmen... unter anderem mal wieder eine runde in virtuelle realitäten eintauchen um dort die heldentaten zu vollbringen, die der homo oeconomicus im täglichen leben nicht mehr zwischen büro und workout einschieben kann... kurz: zocken...dazu brauchte ich die tastatur vom mediarechner... als ich diesen dann zu späterem zeitpunkt ohne tastatur hochfahren wollte, kam während des startvorgangs folgende meldung: "keyboard error: no keyboard found" (soweit keine allzugroße überraschung...) aber dann folgte die lapidare aufforderung
"please press f1 to continue" ...

-> ich bin jacks narhallamarsch...

(dazu sei noch hinzuzufügen dass in den meisten fällen hier nur eine usb tastatur hilft, um den neustart herumzukommen, ps/2 tastaturen lassen sich zwar nachträglich einstöpseln, bringen aber nicht den erhofften erfolg)