Samstag, 29. August 2009

ich bin jacks prager frühling I

wenn einer eine reise tut...dann geschehn gar wunderliche dinge...
mich hat es letzte woche nach prag verschlagen, das erste mal dass ich mich in ein land des ehemaligen ostblocks gewagt hatte... möglich wurde das durch einen bekannten billigflieger der mich und drei freunde von der uni kostengünstig in den sonnenuntergang flog...

prag in kürze:
- viele alte und gut erhaltene gebäude
- unendlich viele kneipen
- viele touristen
- viele baustellen
- schreckliche ampelphasen
- keine vokale

man muss nicht mal direkt in die altstadt gehn, um von der vielfalt der gründerzeitgebäude überwältigt zu werden, vor allem am moldauufer zeigen sich die meisten gebäude in einem top zustand: bürgerhäuser, reich verziert und in vielen bunten farben, reihen sich wie eine perlenkette auf und laden zum flanieren am ufer ein, an fast allen größeren plätzen zeigen sich die kirchen und häuser von ihrer besten seite und werden des nachts mit scheinwerfern eindrucksvoll in szene gesetzt...

auf einem berg über der stadt thront die prager burg, die größte zusammenhängende burganlage der welt, komplett renoviert, mit jeder menge grünanlagen und zudem wohnsitz des präsidenten...

ein weiteres merkmal war die beeindruckende anzahl an kneipen...es gab beinah keine straße oder gasse, in der nicht mindestens ein "pilsner urquell" schild leuchtete und zum biertrinken einlud...prag dürfte in einem ranking der größten kneipendichten weltweit einen der vorderen plätze einnehmen...

genauso vielfältig wie die kneipen war deren preisgestaltung: in manchen gab es 0,5l schmackhaftes bier für 23 kronen, was umgerechnet weniger als ein euro war... andere selbsternannte szenekneipen verlangten auch schonmal 75 kronen... ein preis, der in etwa an das heimische niveau heranreicht...

wo es soviel zu sehen und soviel zu saufen gibt, sind natürlich die touristen auch nicht weit...auf der karlsbrücke beispielsweise konnte man neben den vielen straßenmusikern und künstlern auch menschen aus aller herren länder treffen...von a wie australien bis z wie zaire (schätze ich jetzt einfach mal...)

in der stadt selbst konnte man den gemeinen touristen ganz einfach daran erkennen, dass er (wie wir übrigens auch) mit einer stadtkarte in der hand versuchte, im gewirr von kleinen und kleinsten gassen zurecht zu kommen...

-> ich bin jacks tschechisches labyrinth

die ganze pracht der prager gebäudelandschaft kommt natürlich nicht vom nichtstun und das alter nagt zunehmend an den sehenswürdigkeiten, so war zum beispiel die karlsbrücke über zwei drittel ihrer länge mit einem baugerüst versehen, um dringende renovierungsarbeiten durchzuführen... das zerstörte natürlich das fotomotiv aber beschert der brücke andererseits vielleicht die nächsten hundert jahre standhaftigkeit... dieses bild präsentierte sich auch an anderen stellen: auf der burg, an diversen kirchen in der stadt und an vielen normalen häusern... emsige bauarbeiter schufteten für den glanz der stadt...

wenn man als fußgänger unterwegs ist, muss man zwangsläufig mal die straße überqueren, soweit kein problem... es gibt städte, bei denen die grünphase lang genug ist, damit auch ein rentner über die straße kommt... es gibt städte wie new york, da ist die grünphase nicht unbedingt lang, aber die autofahrer warten geduldig, bis auch der letzte seinen allerwertesten auf die andere seite geschafft hat... und es gibt prag...

dort hat man für vier fahrspuren und zwei als besonderes schmankerl in der mitte angeordnete straßenbahngleise gute fünf sekunden (ich habe auf die uhr geschaut) ... während dieser zeit kommt man bestenfalls bis zur mitte...und die straßenbahn bremst -wie wir erfahren mussten- nicht für fußgänger...

-> ich bin jacks sprinterampel

sollte je jemand behaupten, man könne dies in normalem schritttempo schaffen, so ist es sicherlich ein mythos und bedarf einer überprüfung durch den galileo fake check...

selbst ein gewisser herr bolt hätte mit dieser ampel wohl seine probleme...

ein merkmal der tschechischen sprache ist die chronische vokalarmut... ganze wörter kommen ohne a e i o u aus und haben doch einen sinn und die einheimischen haben keine probleme "scvrnkls" oder "scvrkprd auszusprechen... knoten in ausländischen zungen sind vorprogrammiert und die chirurgen in den prager krankenhäusern sicherlich bestens darauf vorbereitet...

-> ch bn jcks zngnbrchr

mehr davon morgen...

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