Montag, 27. April 2009

ich bin jacks kurzer urlaub I

so, hier der erste teil des reiseberichts:

die uhr zeigte gerade 3:40 als das nächtliche musikprogramm mich erbarmungslos aus meinen träumen riss...ich bin am vorabend in weiser voraussicht schon um 22 uhr ins bett gegangen, aber wenn die innere uhr seit jahren erfolgreich darauf eingestellt ist, erst nach 12 uhr nachts das schlafprogramm zu starten, dauert es seine zeit, bis der sandmann kommt...
in meinem fall dürfte es gegen 23 uhr gewesen sein...so gegen 3:50 konnte ich mich dann zur dusche schleppen um mit warm-kalt wechselduschen den kreislauf auf trab zu bringen...der fahrdienst war pünktlich um 4:35 bei mir und nach einer kleinen nightseeing tour durch den hunsrück kamen wir auch mehr als pünktlich am flughafen an...
es gab noch jede menge anderer menschen, die wohl die gleiche idee hatten und aus diesem grund war der flieger gut gefüllt, größtenteils mit osteuropäern...warum auch immer...
6:30 gings los und um 6:50 waren wir auch schon da...

-> ich bin jacks private concorde...

ja ok...ortszeit...

wenn mich jemand fragen würde, so würde ich ohne zu zögern behaupten, london stansted wurde gebaut, um zu testen, ob sich menschen in einem großen labyrinth genauso oder zumindest ähnlich verhalten wie mäuse in einer kleineren version...
vom flugzeug zur großen halle mit passkontrolle waren es schätzungsweise 100m luftlinie...aber zu fuß waren es mindestens drei kilometer...treppe rauf - gang entlang - rolltreppe runter - treppe rauf - gang entlang - rolltreppe rauf - laufband fahren - um die ecke gehen - gleichen weg auf der anderen seite einer gläsernen wand wieder zurückgehen - durch ne schleuse - noch ne treppe rauf - direkt ins gefängnis und nicht über los und keine 4000euro kassieren - passkontrolle bei ziemlich wortkargen britischen beamten - welcome to great britain!

natürlich war der bus währenddessen schon weg und so hatten wir noch zeit für einen kaffee bzw für eine cola...stansted wurde damals unter ganz anderen voraussetzungen und erwartungen gebaut, fern jeder krise und begründet auf dem raketenhaften aufstieg und erfolg der billigairlines... 99 gates werden ausgewiesen und die kaum vorhandenen menschenmassen zeugen davon, dass der flughafen noch nicht an der grenze seiner kapazitäten angekommen ist...aber was nicht ist, kann ja bekanntermaßen noch werden...vielleicht wirkt es dort dann nicht mehr so kalt und steril...

die angenehm billige busfahrt in die stadt zeigte uns dann sowohl die glitzernden überreste der einstigen weltfinanziers im financial district wie auch -bedingt durch einige umleitungen wegen des anstehenden london marathons- die hinterhöfe der britischen hauptstadt...mit den typischen backsteinbauten...

besonders auffallend: überall kameras...ich werde bald mal CCTV (örtlicher kameradienst) anschreiben, damit die mir ein best of meiner auftritte vor verschiedenen überwachungskameras zusenden oder zumindest die schönsten bilder meiner reise durch london...da kommt sicherlich einiges zusammen...

nachdem wir dann unsere tourguidess getroffen haben und erfolgreich ein tagesticket für den öpnv gelöst hatten, ging es auch schon direkt los: station eins war der buckingham palace...

-> ich bin der wehende union jack...

...und ich verkünde: die königin ist im hause...

wir haben es uns erspart, auf die wachablösung zu warten oder sonstwie am royalen treiben ein interesse zu entwickeln und sind dann durch den angrenzenden st james park gewandert...

unsere fahrten mit der london underground beschränkten sich meist auf distanzen von einer station...im nachhinein würde ich sagen die treppen und labyrinthartigen gänge nach unten waren länger als die wegstrecke, die wir hätten müssen gehn, wenn wir nicht mit der tube gefahren wären...aber wenn man schonmal in london ist, then there is no more british way to travel ...

even more british but dirty were the doppeldecker busses...aber dazu mehr in teil zwei...

wir besuchten dann noch lord nelson, eine markthalle mit klitzekleinen geschäften und machten eine wanderung durch chinatown... (richtig...der ausflug stand eher weniger unter dem motto "sightseeing"...)

der hunger trieb uns schließlich in einen underground pizza hut...wo wir erstmal stehenderweise die karte studieren durften und uns erst dann setzen durften... um dann wieder die karte zu bekommen und dann gnädigerweise bestellen durften...
achtung: nicht von den preisen verwirren lassen: eine "individual" pizza kann man zwar nach herzenslust mit bis zu fünf zutaten belegen und sie ist mit 6,50pds umgerechnet auch in preislagen einer kleinen pizza auf dem festland, aber sie ist von der größe her kaum mehr als eine CD ... oder ziemlich genau so groß wie eine 45´er schallplatte...die älteren werden sich noch erinnern: die schwarzen scheiben mit denen heute teilweise noch discjockeys hantieren...

-> ich bin jacks enttäuschter magen...

als dann die schlange auf der treppe langsam immer länger wurde, versuchte die bedienung dann durch immer öfter auftretendes fragen bzw nerven, uns zum gehen oder einer nachspeise zu überreden...als sie dann schließlich mehr oder weniger ungefragt die rechnung brachte, war das trinkgeld für sie auch gestorben...

still to come: shopping in london

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