Donnerstag, 16. April 2009

ich bin jacks suizidärere tierwelt

heute war ich wieder mal äußerst produktiv auf der arbeit (nein, nicht ironisch gemeint) und hab einiges abgearbeitet...(ja, ich lobe mich mal selbst heute...)
ein teil davon führte mich heute auch auf den zug...so konnte ich auch die möglichkeit nutzen, mal wieder kollege lokführer über die schulter zu schauen...

ich hab selten soviel tiere außerhalb eines zoos oder tierparks gesehn...

früher in der fahrschule hat man ja gemeinerweise lernen müssen, dass alles tierische was unter die stoßstange passt (süße hoppelhäschen, nicht minder süße welpen, katzen, kleine hund-ratte hybriden, eichhörnchen... etc) nicht durch einen ausweichversuch gerettet werden darf...
damals für die ein oder andere weibliche anwesende im fahrschulungsraum in einer ersten "oooooh" mitleidssekunde unverständlich, aber die erklärung dass das leben des evtl entgegenkommenden und bei frontalaufprall getöteten autofahrers vorrang vor einem eichhörnchen hat, wurde dann irgendwann mehr oder weniger überzeugt hingenommen...
trotzdem nahmen sich sicher einige der anwesenden angehenden autofahrerinnen insgeheim vor, im falle eines falles nüsse im garten zu verteilen, um das eigene gewissen und den eichhörnchengott zu besänftigen...

zurück zum ausgangsthema: noch mehr wie beim autofahren gilt die "nicht ausweichen" regel auch für die bahn...eigentlich klar denn ausweichen ist unmöglich und so könnte man die regel umformulieren zu "für alles was abwaschbar ist und nur kleine dellen verursacht wird nicht gebremst"... rehe sind hier grenzwertig, laut diversen aussagen verursachen die viecher doch schon recht große dellen und wenn sie sich trotz warnsignal nicht überzeugen lassen, den gleisbereich zu verlassen, könnte ein auf sicherheit bedachter lokführer bremsen...

der ein oder andere wird jetzt evtl an die kollision eines ice mit diversen schafen in einem tunnel denken, die sich vor einiger zeit ereignet hat...ein schaf wäre hier kein thema gewesen, das hätte bei tempo 200 zwar ne ordentliche delle in die front geschlagen aber wäre dann als rotes stück schmodder in der landschaft geendet...aber bekanntermaßen macht die dosis das gift...

uns begegneten heute nur leichtsinnige fasane und träge katzen, beide fallen unter die kategorie "abwaschbar" und so wurde nicht gebremst...
immer mal wieder huschte ein fasan über die gleise, manchmal lief er auch mitten auf dem gleis vor dem zug her nur um in letzter sekunde wegzufliegen...teilweise wie in einem john woo film mit den tauben...

nachdem innerhalb weniger minuten der fünfte fasan nur knapp der frontscheibe entflogen ist, meinte der lokführer etwas genervt "die haben so viel platz links und rechts und trotzdem sind die blöden viecher IMMER nur auf gleisen!"

-> ich bin jacks cool cat

die krönung allerdings war eine grau getigerte katze, die schon von weithin sichtbar neben den schienen lag und als der zug kam, trottete sie mitten ins gleis, blieb dort stehn und schaute den zug an, der immer näher kam...ich glaube sie war sich der gefahr nicht wirklich bewusst und schien sich auch etwas zu langweilen...erst als wir nur noch geschätzte 15 meter entfernt waren, raffte sie sich auf und schlich seelenruhig von den gleisen...

-> ich bin jacks verlockendes saftig-grünes gras...

...und wachse immer nur auf der anderen seite...

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