Montag, 18. Mai 2009

ich bin jacks unsichtbare hand

nun also doch: im falle der -immer deutlicher werdenden- insolvenz von general motors (wir erinnern uns: vor gar nicht allzulanger zeit größter automobilhersteller der welt) wird deutschland die opel anteile übernehmen und in einer treuhandgesellschaft "parken"... wie bereits erwähnt: opel ist praktisch nur noch der name, ansonsten sind fast alle patente bei gm... aber hauptsache opel ist gerettet...in der pleitenwelle sehen viele analysten und kolumnisten sich wieder in ihrer ansicht bestätigt, dass der markt nicht funktioniert, der kapitalismus habe versagt und der staat solle sich wieder mehr einmischen...

dagegen muss man nun argumentieren, dass die wirtschaft auch nicht wirklich funktionieren kann, wenn jede interessensgruppe ihre schäfchen ins trockene bringen will und sich nicht um die "gesetze des marktes" schert, bzw die sogenannte unsichtbare hand des marktes in ihrer bewegungsfreiheit einschränkt...

die trockene theorie besagt schlicht und -zugegebenermaßen ziemlich- einfach, dass ein unternehmen gewinn erwirtschaften kann, wenn der umsatz die kosten übersteigt...sobald die kosten den umsatz übersteigen ist folglich auch kein gewinn mehr möglich und der unternehmer sollte sich innerhalb einer gewissen frist überlegen, wie das problem zu lösen ist oder den betrieb aufgeben...
je kleiner das angebot, desto höher kann der preis eines produktes sein und umgekehrt je höher das angebot eines produktes ist, desto kleiner wird zwangsläufig der preis...oder sollte er zumindest sein... so und nicht anders funktioniert wirtschaft, wer nicht in der lage ist, konkurrenzfähig zu sein, verschwindet wieder vom markt... aber heutzutage hat das alles eher weniger mit wirtschaft zu tun als mit finanzspekulationen und politik...

die ganze opel-geschichte ist zu einem riesigen politikum verkommen, alle parteien umschwärmen die opelmitarbeiter mit versprechungen und diversen rettungsplänen um -wer hätte es gedacht- dieses thema auch gleich für die bundestagswahl zu abonnieren... nochmal kurz eine grundregel der politik: politiker wollen wiedergewählt werden... und da in deutschland ein großteil der arbeitsplätze direkt oder indirekt an der autobranche hängt, sollte es sich der gemeine politiker tunlichst nicht mit besagten arbeitern verscherzen...

-> ich bin jacks ehrgeiziges ziel

mit anderen worten: es ist absehbar, dass versucht wird, opel künstlich am leben zu erhalten... und das ist nichts weiter als der geforderte eingriff in den markt, der allerdings auch das versagen des marktes unterstützt, denn so wird die dringend notwendige konsolidierung des marktes (marktbereinigung) nur sinnlos herausgezögert und das überangebot am markt bleibt bestehen...aus überangebot folgt ein niedriger preis und aus -zu- niedrigen preisen folgt eine mangelhafte kostendeckung...
so werden auch diejenigen unternehmen, die eigentlich nach besagter marktbereinigung aus eigener kraft am markt geblieben wären, mit ins finanzielle chaos gezogen...

es wäre die ideale situation um -wie vielerorts gefordert- die krise als chance zu sehn und eine grundlegende umgestaltung anzupacken... so hart es klingen mag uns so unbeliebt mich diese aussage bei allen arbeitnehmern machen mag, aber unternehmen die sich am markt nicht halten können, sollten auch verschwinden... und mit vorhandener infrastruktur von opel bzw general motors hätte man einiges neu anfangen können...da alle politiker und experten immer wieder gerne parolen wie "weg vom öl, hin zu regenerativen energien" medienwirksam von sich geben, hätte man können doch bei opel den anfang machen...
der anfang wurde von opel selbst gemacht mit einem elektroauto namens ampera... darüber hinaus gab es vor einiger zeit ein angebot einer firma namens "solarworld", welche die deutschen opel standorte übernehmen wollte...

hier der bericht
hier noch ein bericht
und noch einer

einziges problem war allerdings, dass solarworld "kompensationszahlungen" vom staat sowie bundesbürgschaften in höhe des kaufpreises wollte...
also sie hätten opel quasi umsonst bekommen...aber das wäre die ideale chance gewesen um zu verhindern, dass die deutsche autowirtschaft wie beim hybridantrieb nicht schon wieder den zug verpasst und den asiaten ehrfürchtig beim erfolgreich sein zuschauen muss...oder gar opel´sche elektrotechnik als ideale ergänzung zu einem -vielleicht bald erscheinenden, serienreifen und konkurrenzfähigen- deutschen hybridantrieb...

der von solarworld gebotene kaufpreis betrug eine milliarde euro...(die der staat im endeffekt hätte aufbringen müssen...)

wenn unser staat schon 18 milliarden euro für 25% + eine aktie der commerzbank ausgibt, welche insgesamt (!) nur noch schwache vier milliarden wert ist (zum auf der zunge zergehen lassen und in zahlen: 18.000.000.000 für 25% von 4.000.000.000...also 1.000.000.000...ja, richtig...das 18f ache...) dann könnte man genausogut die grundsteinlegung einer zukunftstechnologie im großen stil finanzieren ...

-> ich bin jacks kostenrechnerischer supergau

naja, wieder eine chance vertan, wir sehen dann bald asiatische elektroautos zusammen mit asiatischen hybridfahrzeugen auf unseren straßen und der großkonzern "opiat" (oder vielleicht "fipel"...?) wundert sich vielleicht, dass die "hochzeit im himmel" schon vor dem verflixten siebten jahr vor einem scherbenhaufen steht...in diesem sinne wünschen wir "guttschi" guttenberg ein glückliches händchen in der sache...

1 Kommentar:

Carsten hat gesagt…

Ich bin auch absolut der Meinung, dass man diesen Supergau bei General Motors und damit auch automatisch bei allen Unternehmen dieses Konzerns als Chance nutzen sollte. Die Firmen künstlich am Leben zu erhalten zwingt niemanden etwas zu ändern und wird über kurz oder lang zu weiteren, großen Problemen führen. In völlig neuen Unternehmungen zu nutzen, was von GM und co. übrig bleibt, wäre wohl die sinnvollste Lösung, auch wenn dadurch erstmal Arbeitsplätze wegfallen. Später entstünden wesentlich sicherere Neue.