Mittwoch, 28. Oktober 2009

ich bin jacks geschicktes täuschungsmanöver

die tage war ich einkaufen und da ich wie immer auf einen einkaufswagen verzichtete und aus diesem grund auch wie immer beladen war wie ein packesel (pizza, brötchen, joghurts, fleisch, gemüse, obst, zwiebeln, cola, wasser, schokolade und milch), wankte ich mit beschriebenen konsumgütern durch die gänge und hatte quasi freie bahn zur kasse... ich wollte nicht riskieren, einen gegenstand aus meiner "beute" fallen zu lassen (denn ich hätte ihn unmöglich wieder aufheben können ohne alles abzustellen...) also ging ich langsam und vorsichtig richtung kasse...

als kleine info nebenbei: vom ausstieg aus der straßenbahn bis zum wiedereinstieg in die nächste straßenbahn bleiben mir sechzehn minuten für den fußweg und den einkauf an sich...

countdown bis zur straßenbahn zu diesem zeitpunkt:

t - 12 minuten

-> ich bin jacks schrecksekunde

plötzlich und unverhofft kam aus einem seitengang eine junge mutter mit kinderwagen geschossen und setzt sich vor mich, sie hatte etwas obst und drei gläschen babybrei in diesem dekorativen, ökologisch korrekten netz, was einen mensch schon von weitem als mehr oder weniger alterntiv abstempelt... "egal" dachte ich mir..."die hat ja net viel" ...

so ertrug ich auch noch geduldig den schmerz, der vom sechserpack sprudel ausging, den ich nur mit zwei fingern halten konnte, da an den andern beiden das netz zwiebeln hing... zum glück trug die tiefkühlkost auf der hand selbst ein wenig zur schmerzlinderung bei...

t - 10 minuten

nun, die junge alternative und ökologisch korrekte mutter war an der reihe, rangiert den kinderwagen neben das band, zieht die decke weg (unter der ich ein baby vermutete) und zum vorschein kam ein berg an waren...augenscheinlich hatte die dame gesunden appetit oder noch mehr kinder daheim rumrennen...

-> ich bin jacks satz mit x (x-te auflage)

der eigentliche inhalt des kinderwagens (in form eines kindes) war scheinbar schon sehr flügge und rannte derweil im eingangsbereich den anderen kunden in den füßen rum und wurde einmal kurz mit einem "lukkkkkas, NEIN" ermahnt...was lukkkkas aber nicht weiter zu stören schien...

die mutter hatte schon bemerkt dass ihre ermahnung relativ wirkungslos in der mit backaroma geschwängerten luft verpuffte und so konzentrierte sie sich darauf, jeden artikel einzeln und schön geordnet aufs band zu legen... wenn man davon ausgeht, dass mit steigender langsamkeit die konzentration steigt, dann hätte diese frau eine bombe entschärfen können, nebenbei noch geschmeidig alle russischen großmeister im schach simultan geschlagen und eine filigrane schweizer uhr konstruiert...

t - 5 minuten

ich glaubte die finger meiner einen hand schon blau zu sehen, sei es weil die daran hängenden gegenstände due blutzufuhr abschnitten oder weil die tiefkühlware schon gefrierbrand verursacht hatte...jedenfalls tat sich eine lücke auf dem band auf und ich konnte mit lautem gepolter all meine waren abladen... natürlich müssen auch alle eben fein säuberlich aufs band gelegte waren wieder fein säuberlich in verschiedene netze gepackt werden...wahrscheinlich war der mann der jungen mutter (oder sagen wir "vater ihres kindes") von beruf fischer oder so.... niemand hat soviel netze daheim...

t - 1 minute

ich hatte bereits mit der heimfahrt per bahn abgeschlossen und mir überlegt, wie ich ohne größere körperliche schäden den kram nach hause kriege...

als ich dann endlich gezahlt hatte und meine einkäufe in rucksack und tasche verstaut hatte und nach draußen ging, sah ich noch leute an der haltestelle warten...

-> ich bin jacks premiere

zum ersten mal war ich froh, dass die straßenbahn manchmal auch etwas verspätet ist...

ein kleiner zwischenspurt und schon musste ich nicht nach hause laufen...

2 Kommentare:

Marla hat gesagt…

:)

pleio hat gesagt…

Sei froh das sie nciht die waren auf dem Band gelassen hat und nach dem Kind suchen gegangen ist. Erleb ich hier des öfteren und DAS ist nervig !