Dienstag, 7. Juli 2009

ich bin jacks wechselbad der temperaturen

es fing alles an als ich in new york weilte...die temperaturen dort umschmeichelten die 30°c marke des öfteren und kein wölkchen traute sich, die sonne über der ostküste der vereinigten staaten in ihrem brighten schein zu stören...evtl auch aus angst vor einer möglichen operation "enduring sunshine" seitens der regierung...nobody knows...

-> ich bin jacks nicht unbegründete angst

und so kam es, dass meine gastgeberin und ich des öfteren mal ein schattiges plätzchen aufsuchten oder auch mal in eines der unzähligen und mit bunten schaufenstern lockenden geschäfte gingen...dort angekommen, wurden wir dann mit einer typisch amerikanischen unsitte konfrontiert:

zwischen außentemperatur und raumtemperatur lagen lichtjahre, wenn nicht sogar ganze noch unentdeckte welten, und die logische folge wenn man nassgeschwitzt in kältere gefilde geht: richtig, man wird sich meist erkälten... so auch geschehn mit uns, meine gastgeberin traf es einige tage früher als mich, aber ganz konnte ich mich nicht dem kratzen im hals und der rauhen stimme entziehen...

das schauspiel ging nach dem szenenwechsel in miami beach unverändert weiter, dort nur noch extremer, denn eine außentemperatur um die 35°c und eine luftfeuchte von annähernd 100% setzten noch mehr zu...und wenn man nun abends mit badehose bekleidet und durch die schwülheiße luft nassgeschwitzt einen store betrat, wurde man meist von einem kaum mehr als 15°c kalten lufthauch begrüßt... also auch in miami beach keine chance, der leichten dauererkältung zu entfliehen...im gegenteil, es wurde noch ein wenig schlimmer...

wieder in deutschland angekommen konnte ich dann die leichte erkältung hinter mich bringen ohne direkt den verdacht zu erwecken, an der mexiko grippe erkrankt zu sein...aber man wird trotzdem etwas schief angeguckt wenn man erzählt man wäre in den staaten gewesen und dann im anschluss genüsslich hustet...

doch auch in der heimat ist man vor überreagierenden klimaanlagen nicht sicher... ein besonders gefürchteter ort sind feierabendzüge die von den beiden im sommer operierenden bahngesellschaften "db saunazug" und "db eisfachbahn" gefahren werden... manchmal teilen sich die beiden gesellschaften auch einen zug...

mit letztgenannter gesellschaft hatte ich die ehre von bonn nach hause zu fahren...mein weg begann bei schönstem wetter und strahlendem sonnenschein und leichter schwüle... am bahnhof angekommen war ich dann leicht geschwitzt und mangels platz im schatten transpirierte ich auf dem bahnsteig munter weiter...aber ich war nicht alleine...dann endlich kam der zug und ich hoffte auch etwas niedrigere (!!!) temperaturen an bord...aber da scheinen die bahn und ich unterschiedlich stark ausgeprägte vorstellung von "etwas niedriger" zu haben... um es auf deutsch zu sagen, es war arschkalt im zug und natürlich weit und breit kein schaffner den man hätte bitten können, doch regelnden einfluss auf das klima zu nehmen... und so saß ich dann gute 45 minuten im eisfach ... wenigstens hörte ich abrupt auf zu schwitzen...

"db saunabahn" fährt gerne die pendlerzüge zur feierabendzeit, da nämlich die klimaanlage sowieso nicht in der lage ist, das innenraumklima niedrig zu halten, sondern im eingeschalteten zustand dann sogar noch munter heizt, wird sie meist gar nicht erst eingeschaltet...dann fährt man immerhin umweltbewusst...von wegen spritverbrauch und so...

ebenfalls die tage saß ich in solch einem pendlerzug, trotz außentemperaturen um die 30°c in langer hose und hemd da ich von der arbeit kam... und -oh wunder- die klimaanlage war ausgeschaltet...kurz nach anfahren des gut besetzten zuges schaltete sich auch die klimaanlage wieder zu und brachte den insassen noch mehr heiße luft...

-> ich bin jacks rollender schwitzkasten

die meisten anwesenden hätten bei einem wet-shirt wettbewerb mitmachen können...bei männern mittleren alters mit wohlstandswampe nun nicht gerade ansehnlich, aber kaum zu verhindern bei temperaturen über 30°c im zug... als dann auf halber strecke auch schätzungsweise die hälfte der fahrgäste ausgestiegen (oder evtl geschmolzen) war, leistete die klimaanlage plötzlich wieder ausgesprochen gute dienste...

sehr schön...wieder nassgeschwitzt und wieder wird es kalt...und zwar nicht angenehm kalt sondern eiskalt... kurz darauf kommt der schaffner ins abteil mit den worten "ach, hier ist es ja angenehm, im restlichen zug hatten wir eben weit über 30°..."

wenn blicke töten könnten, wäre besagter -an der situation völlig unschuldiger- schaffner in dem moment sicherlich von sechs paar augen in die -sicherlich besser temperierte- hölle geschickt worden...

in diesem sinne: sänk ju for träwelling wis deutsche bahn saunazug...

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