Samstag, 13. Juni 2009

ich bin jacks big apple I

...die anreise...

da dies mein erster interkontinentalflug war, war ich entsprechend unerfahren und ein wenig neugierig auf den flug, das umsteigen, die passkontrolle, das interview mit homeland security und was noch so alles angefallen ist...

zu meiner positiven überraschung verlief alles problemlos in frankfurt, ich hatte schnell eingecheckt, meinen -damals noch intakten- koffer abgegeben und saß nach einiger wartezeit dann bequem in der sardinenbüchse im hinteren teil des flugzeugs zwischen einem ami auf heimreise und einem deutschen urlauber... bekanntschaften auf flügen sind meist genauso wie alle anderen dinge: portioniert... portioniertes salz zum essen, portioniertes essen zum salz und eben portionierte bekanntschaften bei denen man innerhalb von wenigen stunden diverse informationen austauscht über leben, ziele und reisen... nur unterbrochen vom entertainmentprogramm und dem auftreten der stewardessen...

-> ich bin jacks smaller talk...

der deutsche war mit seiner familie auf dem weg zum wohlverdienten urlaub und der ami seinerseits war auf besuch in deutschland und entsprechend auf dem weg in die heimischen gefilde...

in philadelphia angekommen gings erstmal zum interview mit photoshooting und fingerabdrücken geben... ich wurde relativ geschickt in ein gespräch verwickelt bei dem ich über umwege alles erzählt hab, was auf meinem reisepass an info eingebaut is, nur damit der gute mann sichergehn konnte, dass ich auch wirklich ich bin...nachdem sein wissendurst gestillt war und ich ihn scheinbar überzeugen konnte, dass ich weder eine gefahr für sein schönes homeland bin oder in der absicht eines terroristischen anschlags kam, durfte ich dann meinen koffer in empfang nehmen...

damit wiederrum musste ich zur zollkontrolle um dort den netten blauen zettel -welchen ich im flugzeug zusammen mit einem grünen zettel für die aufenthaltsgenehmigung ausgefüllt hatte- abzugeben und auf eine schnelle kontrolle meines gepäcks zu hoffen...

ich wurde von zwei relativ motivationslosen beamten empfangen, die mich kurz mit müdem blick gemustert hatten und mich dann durchgewunken haben... was ich da hätte alles schmuggeln können...

-> ich bin jacks verpasste chance...

anschließend musste ich per shuttlebus ans andere ende des flughafens zu meinem anschlussflug nach new york...da nicht nur ich dieses ziel hatte, stellte sich die prozedur des wiedereincheckens als sehr zeitaufwändig heraus -vor allem weil ich geschätzte 32 mal meinen bordpass und den reisepass zeigen musste- und ich kam nur sehr knapp zum gatebereich und konnte gerade noch rechtzeitig das flugzeug betreten...

der flug nach new york im charterjet verging recht schnell und ich konnte einen teil der ostküste von oben bequem betrachten... in new york vergingen nochmal 20 endlose minuten bis endlich mein koffer auf dem laufband erschien...dann standen am ausgang diverse taxifahrer scheinbar indischer herkunft, die beim anblick sovieler frischer touristen wahrhaftig glitzernde dollarzeichen in den augen hatten und den big deal witterten... nur so aus spaß hab ich einem ma gesagt ich müsse nach manhattan und als antwort bekam ich "special prissssse 75 dollarrrr" ...
meine antwort "no, I walk" wurde mit einem abfälligen kopfschütteln bedacht und so näherte ich ich der bushaltestelle... dank dem tripplanner der new yorker verkehrsbetriebe alles kein problem...

-> ich bin jacks bepackter esel...

bis auf die tatsache dass ich in einem reisebericht gelesen hatte, dass die öffentlichen verkehrsmittel in new york nicht dafür gemacht wären, reisende mit koffer zu transportieren...
ich hielt es für eine übertreibung, aber wurde eines besseren belehrt... bis zum umstieg in die ubahn stand ich mitten im gang zwischen drei türmen aus koffern und hoffnungslos überlasteten touristen... in der ubahn hingegen war ein wenig mehr platz, aber wie gesagt: nicht für langstreckenreisende mit viel gepäck gedacht... nach 45 min fahrt war ich endlich da: broadway, manhattan downtown... alles das was man vorher nur aus dem fernsehn kannte nur live vor der eigenen nase...der geruch der großstadt, menschenmassen von überall aus der welt, unmengen von gelben taxis...gehupe ohne ende und polizeisirenen...

ich bin in new york...

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