Dienstag, 30. Juni 2009

ich bin jacks guter vorsatz

ich sollte gesünder essen
ich sollte mehr sport treiben
ich sollte mal wieder aufräumen

ich sollte mal wieder den müll runterbringen
ich sollte mal wieder was sinnvolles machen
ich sollte mich auf die wichtigen dinge besinnen

vor allen dingen sollte man aber doch aufhören, sich gute vorsätze zu überlegen, welche dann im laufe der zeit immer mehr durch "kleine ausnahmen" verwässert werden, bis sie schließlich doch wieder nur auf dem abstellgleis neben den vergessenen träumen vor sich hin vegetieren...

gerade eben habe ich im sommernächtlichen dunkel eine flasche sprudel ertastet und dann zwecks durstlöschung geleert...hatte mich dann gewundert wo die erfrischende kohlensäure so schnell hin ist, denn ich hatte die flasche vermeintlicherweise erst eine gute stunde vorher angefangen...

des rätsels lösung war dann schnell gefunden: ich hatte eine flasche gefunden, die schon seit knapp vier wochen an dem platz stand und deshalb ein leichtes defizit an kohlensäure aufwies...

soviel dazu...

ich sollte vielleicht aufhören, angebrochene sprudelflaschen überall zu lagern...

und ganz besonders sollte ich aufhören, dinge zu kommunizieren, die sowieso keine sau interessieren...

kommen wir deshalb direkt und ohne umschweife zu einem sehr bewegenden thema heute: das bvg in karlsruhe hat heute über den lissabonvertrag entschieden...
die entscheidung lässt sich kurz in einem "ja, aber..." zusammenfassen...grundsätzlich sieht das bvg den vertrag im einklang mit dem grundgesetz, aber ein kleines begleitgesetz beschränkt die rechte von bundestag und bundesrat zu sehr...so dass der ratifizierungsvertrag vorerst gestoppt ist...es ist zudem ein deutsches begleitgesetz, welches gewisse befugnisse von bundestag und - rat regelt...hier wird angeblich schnellstmöglich nachgebessert so dass besagter anhang bald im einklang mit dem grundgesetz steht...

ohne jetzt lang und breit über die vor- und nachteile des lissabonvertrages eingehen zu wollen (auch wenn er de facto die todesstrafe wieder möglich machen würde) ist wieder einmal sehr interessant wie die überaus vielfältige berichterstattung bei verschiedenen nachrichtenportalen ausfällt:

tagesschau:
"karlsruhe billigt eu reformvertrag"

gmx:
"karlsruhe stoppt ratifizierung des lissabonvertrages"

bild.de:
"verfassungsgericht bremst europa"

spiegel.de
"brüssel bejubelt karlsruher urteil"

vier berichte zu ein und dem selben thema, aber vier teilweise komplett verschiedene überschriften

-> ich bin jacks nachhaltige verwirrung

wer die nachrichten nur schnell überfliegt und auf tagesschau.de gesehn hat, dass das bvg den vertrag billigt könnte schon bald eine angeregte diskussion mit einem gmx.de leser haben, der genau das gegenteil aus einer schlagzeile herausgelesen hat...
da nicht zu erwarten ist, dass nun komplette redakteurstäbe ohne abendbrot ins bett müssen oder bei wasser und brot weitertippen bis besserung eingetreten ist, bleibt einem im endeffekt nur noch eins übrig:

ich sollte den kompletten artikel lesen bevor ich darüber diskutiere...

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