Montag, 11. Januar 2010

ich bin jacks neokolonialismus

als ich heute einen bericht zum afrikacup gelesen hatte und auch einige bilder gesehen hatte, ist mir eines ziemlich deutlich aufgefallen: überall nur chinesen... auf allen bildern die eine baustelle zeigten, waren chinesen am arbeiten...

china hat auf dem afrikanischen kontinent mittlerweile sehr gut fuß gefasst und hat umfassende handelsbeziehungen mit vielen afrikanischen staaten aufgenommen...zehn davon kommen in den genuss einer dauerhaften handelsbeziehung...vor allem rohstoffe wie öl werden massenhaft nach china exportiert... im gegenzug dazu investiert der neue freund aus fernost mit mehreren milliarden in die teilweise mehr als maroden staaten afrikas... infrastruktur ist nur eines der vielen betätigungsfelder...

-> ich bin jacks gretchenfrage:

ob china wirklich an einer entwicklung afrikas interessiert ist oder doch nur eigene wirtschaftliche interessen im vordergrund stehen...sprich zugriff auf afrikanische rohstoffe...

china scheint bei der auswahl seiner partner keine großen anforderungen zu haben, die einzige bedingung ist die nichtanerkennung taiwans als souveränen staat... dann wird im gegenzug auch die nichteinmischung in innere angelegenheiten mehr als erfüllt... china unterhält beziehungen zu schurkenstaaten die sich weder um menschenrechte noch um umweltschutz kümmern...

und genau das ist es, was mancher despot in afrika sehr gerne sieht...die chinesen die es selbst nicht so genau mit menschenrechten nehmen, sind somit bei der herrschenden afrikanischen elite gern gesehne "partner"... denn darüber hinaus heben die chinesen nicht wie alle potenziellen westlichen partner mahnend den zeigefinger und wollen belehren, nein... china stellt sich selbst als leuchtendes beispiel dar... denn sie selbst haben es ohne den westen geschafft... das kann afrika dann dank ihrer hilfe auch... nur leider kommt bei vielen der korrupten staaten afrikas nicht viel von den chinesischen milliarden beim volk an...

ruandas präsident kagame erklärt sogar, dass die an fragen der menschenrechte geknüpfte entwicklungshilfe des westens afrika in den letzten jahren nicht geholfen hat, denn -so schlussfolgert er- wenn menschenrechte wirklich so wichtig wären, wäre afrika nun viel weiter in seiner entwicklung...ihm ist bewusst dass afrikanische länder seit je her lieferkontinent für den westen waren und aktuell teilweise auch noch sind... er möchte partner, die know how mitbringen und mit den unternehmen vor ort teilen... und das natürlich gleichberechtigt... und die staaten afrikas müssten selbst die initiative ergreifen damit die verarbeitung von rohstoffen auf ihrem kontinent verbleibt...theoretisch zumindest...

und hier liegt eines der vielen probleme...die meisten afrikanischen machthaber sind nicht an langfristigen lösungen interessiert...wenn der kleine neutrale chinese wohlwollend über katastrophale zustände im land hinwegsieht und mit dem dollarbündel wedelt, ist es egal wo die rohstoffe verarbeitet werden... ob in afrika oder china... hauptsache die kohle stimmt...

nebenbei erkauft sich china somit weiteren einfluss auf der weltpolitischen bühne...ein viertel aller unostaaten kommt aus afrika, china stellt sich gelegentlich als schutzmacht mancher afrikanischer statten schützend vor diese und verdrängt den westen zunehmends vom schwarzen kontinent...

die chinesische afrikastrategie sieht kurzfristig eine bedarfsdeckung der rohstoffnachfrage vor und langfristig die aneignung der rohstoffquellen um vom weltmarktpreis weniger abhängig zu sein...

wenn erstmal kohle- und öl- und sonstige vorkommen den chinesen gehören, dann ist afrika wieder genau das, was es früher war: lieferkontinent für rohstoffe... nur dieses mal wandert alles nach osten ab...

-> ich bin jacks alte geschichte

...und die wiederholt sich bekanntermaßen

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