Montag, 12. Juli 2010

ich bin jacks germano-tropischer zustand I

analog zu dem bericht im winter folgende einleitung:

ein schneller blick nach draußen auf meinen balkon mit dem dort stehenden liegestuhl und der offenen balkontür und der tatsache, dass innentemperatur bei gut dreißig grad und außentemperatur auch nachts noch über zwanzig grad liegen, macht deutlich, dass aktuell der sommer in deutschland herrscht...

und zum sommer gehören nun auch manchmal temperaturen jenseits der dreißig grad marke...

und so kommt es alle jahre wieder zu ausfällen bei den klimaanlagen der deutschen bahn...seit jahren kommt es vor allem auf meiner haus- und hofstrecke bei den regionalexpressen zu ausfällen im hochsommer, was zur folge hat, dass der innenraum auf weit über vierzig grad erhitzt wird...und fahrgäste in einem schwülheißen zug mit transpirationsbedingter luftfeuchte von 100% durch die lande gekarrt werden...

aktuell kursieren meldungen über kollabierte jugendliche in ice zügen und täglich kommen neue meldungen ans licht...

bei solchen gelegenheiten erinnern sich die mit öffentlichkeitsarbeit bemühten gremien der bahn gerne an die hohe und unbestechlich weil erbarmungslos ehrliche kunst der mathematik (übrigens auch viele andere konzerne wie aktuell bp zum thema "wieviel öl fließt prozentual gesehen im vergleich zu einem umgekehrt proportional kleineren leck verglichen mit der gesamtförderleistung und der menge wasser im ozean unkontrolliert aus")

gebetsmühlenartig wiederholen sprecher der deutschen bahn, dass wenn von x-tausend fernzügen am tag bei dreien probleme auftauchen, dann seien das einzelfälle...

soweit richtig... und mathematisch nicht von der hand zu weisen...

(und wenn von x-tausend zügen am tag nur zehn pünktlich sind, dann sind das auch nur einzelfälle...aber das ist ein anderes thema...)

-> ich bin jacks vereinfachte betrachtungsweise...

denn die deutsche bahn fährt nicht nur im fernverkehr durch die lande, sondern auch im nahverkehr... und dort -wie eben schon erwähnt- kommt es tagtäglich in vielen zügen im sommer zu heißen hitzeschlachten bei denen zwar niemand kollabiert, aber der ein oder andere liter schweiß durch die poren transpiriert... und ich wette um einen kasten bier, dass dies keine einzelfälle sind...

und solangsam kommt raus, dass weit mehr züge betroffen waren als man anfangs mit zahlenspielchen beschönigen konnte...

-> ich bin jacks freudige erwartung

wie lautete doch im winter gleich nochmal die ausrede? die züge seien nicht für diese sibirischen zustände gemacht?

ok...ich warte gespannt auf den sprecher der mit ernstem und kompetentem gesichtsausdruck konstatiert "die züge seien schließlich nicht für diese tropischen zustände gemacht" ...

warum passiert es überhaupt? lassen wir mal die vorwürfe der mangelhaften wartung außen vor und schauen ganz vereinfacht auf die wirkungsweise einer klimaanlage (und ja, ich weiß, es gibt viele verschiedene bauarten und viele verschiedene möglichkeiten des einsatzes und ich lassen bei der nun folgenden erklärung viele details weg...aber ich sagte ja: VEREINFACHT)

-> ich bin jacks 1x1 der klimaanlage:

eine klimaanlage arbeitet mit einem kühlkreislauf... ein kühlmittel welches einen weitaus niedrigeren siedepunkt als wasser hat, zirkuliert in einem röhrensystem und nimmt wärme aus dem inneren des raumes auf und gibt sie außen an die umgebung ab...das geschieht folgendermaßen: das kühlmittel kommt in flüssigem zustand von draußen und durchströmt das rohrsystem im inneren...auf dieses wird mittels gebläse warme luft des innenraums geblasen... das kühlmittel nimmt wärme auf und wechselt in den gasförmigen zustand...die nun abgekühlte luft wird wieder an den innenraum abgegeben... hier ein hinweis: eine klimaanlage im eigentlichen sinne führt keine kalte luft zu, sie entnimmt nur wärme...nun strömt das gasförmige kühlmittel weiter und wird von der außenluft wieder abgekühlt...verflüssigt sich wieder und macht sich dann wieder auf den weg in den innenraum...

das funktioniert auch ganz gut wenn die außentemperaturen erträglich sind und ein zug normal (jeder zahlende / schwarzfahrende / zufriedene / nörgelnde / essende / schlafende / verträumte fahrgast hat mindestens einen sitzplatz) ausgelastet ist...

wenn jetzt aber wie sooft in stoßzeiten die züge mit 175% auslastung fahren und die leute im inneren schon nicht mehr umfallen können, weil sie sich gegenseitig stehend stützen, dann heizen auch entsprechen mehr menschen den innenraum mit ihren 37° körpertemperatur auf und in kombination mit der aufheizung durch die sonneneinstrahlung reicht dann die kapazität der wärmeentziehung der klimaanlage irgendwann nicht mehr aus... die folge: nicht mehr ausreichend wärme kann entzogen werden und die nach wie vor warme luft wird wieder in den innenraum zurückgeblasen...es bleibt warm...

entsprechend wirkt auch noch die außentemperatur auf die kühlleistung ein...

(natürlich kommen noch mehr faktoren hinzu, alle zu erwähnen würde den rahmen hier sprengen)

und nun kann natürlich nach herzenslust diskutiert werden...mehr leistung? fenster auf oder einschlagen? weniger fahrgäste? augen zu und durch? illuminaten?

-> ich bin jacks klimatischer cliffhanger...

mehr dazu morgen...

2 Kommentare:

Der A hat gesagt…

vielleicht könnte die bahn zumindest mal wieder einrichten das man die fenseter in den regio bahnen öffnen könnte!!!das würde schon einiges ausmachen...

jack hat gesagt…

heut nacht mehr dazu ;-)