Samstag, 21. März 2009

ich bin jacks akademischer samstag

aus diesem grund der heutige eintrag etwas später als üblich...

ich habe mich heute lang und breit mit der krise der zeitungen, besonders der lokalen ausgaben, am zeitschriftenmarkt beschäftigt...die armen zeitungsverleger haben es wirklich nicht einfach in diesen schweren tagen...ihnen laufen die leser weg...
besonders im bereich der 14-29 jährigen schmilzt die leserschaft schneller dahin, als das eis an den polkappen (wenn man den diversen umweltschutzgruppen glauben kann, ansonsten einigen wir uns einfach auf die definition "zeitungen verlieren leser"...)
warum dem so ist, erfährt man ironischerweise natürlich dann, wenn ma die zeitung liest: die jugend von heute ist entweder nur am komasaufen oder spielt killerspiele und bereitet den nächsten amoklauf vor...
problem an der ganzen sache ist: wer heute im alter von 15 "zeitung" nur entfernt als das kennt, was im hamsterkäfig unter dem stroh liegt oder womit die frau, die zuhause das essen kocht (im fachjargon auch "mama" genannt), die essensreste einwickelt bevor sie in den biomüll wandern, wird mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit auch im alter von 30 keine zeitung lesen, sondern sich seine benötigten informationen auf anderen wegen suchen...das internet schickt sich an, diese rolle in zukunft zu übernehmen...
einzige verlässliche gruppe sind die über 50 jährigen, sie lesen noch jeden tag brav ihre zeitung und werden dies dank konsequenter konditionierung (wir erinnern uns: die glocke und der auf kommando sabbernde hund...) auch bis an ihr lebensende weiterhin tun...

-> ich bin jacks crossmediale zukunftsvision

das wäre ein weg der misere zu begegnen: attraktive zusatzangebote in der großen weiten onlinewelt zu bieten, wo dank web 2.0 sich auch der interessierte online- und printaffine leser aktiv beteiligen kann und vom "user" zum wirklichen anbieter von "content" avanciert...

-> ich bin jacks wunderschönes glashaus

...und in diesem sitzt die bildzeitung und hat schon verdammt viele fenster eingeworfen...
(was dazu führt, dass im winter unweigerlich die heizkosten steigen und die bild sicher mit einem artikel über heizkostenabzocke darauf reagieren wird...)

vielleicht kennt der ein oder andere es schon...

ich wollte eigentlich nichts mehr zu dem thema schreiben, aber bei einem ausflug zu BILDblog.de
fand ich einen sehr interessanten beitrag: wo kommen nur diese ganzen bösen spiele her?
...die bild fragt sich in einem artikel, wie es möglich sei, dass killerspiele wie das angesprochene GTA 4 eigentlich verkauft werden können, wo sie doch so unsäglich brutal sind und sogar amokläufe möglich sind...

nun, ganz einfach: man surft durch das weltweite netz und strandet auf der seite von bild.gamesplanet.de und lädt sich das spiel einfach von bild runter...

ein angepriesenes feature:
"
- Ein riesiges Waffenarsenal erwartet euch, mit denen ihr eure Gegner das fürchten Lehren könnt."

wir sehen mal über die orthographischen schwächen hinweg...die sind sowieso irrelevant wenn der gegenüber mit einer schrotflinte wedelt...

wie war das nochmal in unserer brutalen welt? wer im schlachthaus sitzt, sollte nicht mit schweinen werfen...oder so ähnlich...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach...das läuft bestimmt unter ner anderen Kostenstelle von daher legitim :D
Aber: Wozu brauch ich vielzitierte Crossmediale Zusatzangebote, wenn ich in der Zeitung von heute nur die News von gestern lesen kann?
Drüber reden kann ich auch offline ;-)

jack hat gesagt…

ja stimmt, drüber reden kannste auch offline, nur isses oft so, dass otto normalbürger sich selten außerhalb seiner verschiedenen herden bewegt, da wird der -nennen wir es mal- genpool an unterschiedlichen meinungen und ansichten sehr schnell sehr begrenzt, was ebenso schnell eine diskussion zu einem thema genau dann zum erliegen bringt, wenn jeder ma was dazu gesagt hat...durch ein forum, bei dem auch leute aus verschiedenen sozialen gruppen, herden, wie auch immer man das nennen mag, sich einschalten, entsteht eine viel breiter gefächerte diskussion...
vor allem wenn sich die redakteure noch beteiligen...

zusätzlich wird die emotionale bindung zur heimatlichen zeitung gestärkt

:-)

Anonym hat gesagt…

gut..könnte man jetzt medienwissenschaftliche diskussionen starten, um herauszufinden ob solche Schichten überhaupt gewisse Funktionen nutzen.
Ich denk: Regionale Stories sind die definitiven Mehrwerte einer TZ. Das kann auch gern WEB TV sein wie es einige Verlage vormachen. Wenn es kein regionaltv gibt; warum dann nicht das ganze ins Web verlagern; find ich net schlecht.
Aber dieses "Besser informiert durch Zeitung" ist doch längst hinfällig meines Erachtens.

jack hat gesagt…

richtig: stories mit regionalbezug sind DER benefit schlechthin...
nur wenn du gleich alles ins web stellen willst, landen wir zwangsläufig bei der frage, ob man da alle erreicht bzw ob sich wie du angemerkt hast, alle schichten beteiligen...die 50+ leute werden sich schwertun, auch wenn hier ein gewisser ruck durch diese altersschicht angeht, was internet und neue medien angeht...

und "besser informiert dank zeitung" wird zunehmend schwerer, aber wenn ich morgens die regionalzeitung lese, find ichs schon gut, wenn überregionale news vorhanden sind...in der schweiz klappt das mit "20 minuten" zb wunderbar...ok...die is kostenlos...aber in den abgesang auf die zeitung würd ich noch net mit einstimmen :-)