ich bin jacks flimmernde kiste

nachdem ich gestern das geschehen in der welt der tageszeitungen abgearbeitet habe, folgte heute ein kurzer überblick über das fernsehn...

fernsehen...fenster zur welt, begleiter in der einsamkeit, babysitter...es gibt so viele funktionen die es erfüllt...

fernsehen, das wurde früher dominiert durch die übertragung so wichtiger events wie der fußballweltmeisterschaft in der schweiz 1954...der mondlandung live aus einem studio in der wüste von nevada 1969 oder dem fall der mauer 1989...

und heute?

bisher konnten sich sogenannte "on demand" konzepte noch nicht wirklich durchsetzen...maxdome und seine brüder und schwestern dümpeln noch ein wenig in unruhigem gewässer vor sich hin...vielleicht auch, weil mittlerweile jeder fernsehsender eine eigene "mediathek" besitzt, aus der man sich meist kostenlos alle wichtigen beiträge und serien online anschauen kann...

"special interest" ist das zauberwort, dank der digitalisierung gibt es den angelkanal gleich neben dem reitkanal, den sportsender neben dem shoppingsender, den musiksender neben dem literatursender, den flirtsender neben dem seniorensender, den bibelkanal neben dem erotiksender...
eine folge ergibt sich unmittelbar: da man in den seltensten fälle zwei sender gleichzeitig schauen kann, sinken trotz steigendem angebot die reichweite und die quoten...

... aber ist quantität auch gleich qualität?

eine wahre programmflut überschwemmt den zuschauer mit mal mehr, mal weniger brauchbarer information...
bei diversen shoppingsendern kann man sich in die privatinsolvenz shoppen, nachrichtensender füttern einen den lieben langen tag mit immer den gleichen nachrichten (es sei denn es passiert mal was...), rtl schickt das dschungelcamp ins rennen und das niveau sitzt unter der couch und heult, nachts kann man entweder gewichtige telefonrechnungen dank anrufe an leichte mädchen machen oder sogenannte "quiznights" zocken ihre ahnungslosen opfer ab: "wir suchen einen buchstaben mit "o", kommen sie schon, rufen sie an" ... und dann ruft eine gewisse peggy an, arbeitssuchend (wie man ja heute sagt...) aus oberbobritzsch (sachsen) an und sagt "jöt"...

und kriegt leider nicht den geldcontainer...

als antwort auf die oben gestellte frage würde ich mit einem klaren "jein" antworten...

dass die privaten einen anderen focus haben, als die öffentlich-rechtlichen ergibt sich aus der tatsache, dass die privaten sich selbst tragen müssen per werbeeinahmen, und die für werbeschaltungen erreichbaren preise ergeben sich aus der erreichten quote...während die ö/r sicher aus den gebühren finanziert werden...
und leider leider tun sich genug mitglieder der sogenannten "werberelevanten zielgruppe" zwischen 14 und 49 so scheiße wie dschungelcamp an...somit hat rtl auch eine bestätigung und rechtfertigung: "der zuschauer will..."

aber auch bei den ö/r ist längst nicht mehr alles gold, was glänzt...es wird zunehmends auch auf "werberelevante zielgruppe" geschielt und erfolgreiche konzepte wie telenovelas finden sich heute auch bei ard und zdf...

ungeachtet dessen nimmt die nutzung des mediums fernsehen weiter zu, tv ist nach wie vor das meistgenutze medium, trotz dem raketenhaften anstieg des internets...
wieso? na wer kennt das nicht? erst mal die flimmerkiste an, dann mal schnell die emails checken und dann kochen, hauptsache man fühlt sich nicht so allein wenn im wohnzimmer jemand redet...
wenn man sich dann mit chips und cola und bier auf die couch begeben hat, beginnt ein weiteres aktuelles phänomen: zapping...kreuz und quer wird geschaltet, mal hier geguckt was die tagesschau so bringt, dann zurück zu der rtl soap, dann evtl etwas musik von mtv...

aktuell sieht alles so aus, als würde fernsehen auch noch ein paar jahre das massenmedium schlechthin bleiben und besonders für markenartikelwerbung eine breite plattform darstellen...
ändern könnte sich dies, sobald die generationen ab jahrgang 93 - 95 langsam erwachsen werden, die sogenannten "digital natives", denn die haben ein ganz anderes internet von kindesbeinen an kennengelernt, als ihre vorgänger...aber bis dahin flimmert noch viel müll über die mattscheibe...

eine weitere auswirkung von fernsehn (außer dass großstadtkinder denken, kühe seien lila...) wurde in einer umfrage zum thema "lesen" herausgefunden: leute die viel fernsehen, finden texte ohne bilder langweilig...

ich hab bisher erst ein bild hier im blog verwendet...oh verdammt bin ich langweilig...